Inhalt der Printausgabe
März 2006
500 Jahre Mohammed im Spiegel der abendländischen Kunst (Seite 7 von 7) |
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Doch der Clash of Cultures zwischen dem popkulturellen Amerika und dem islamischen Teil der Welt kann nicht verhindert, sondern nur um wenige Jahre verzögert werden. Zum Zankapfel entwickelt sich ausgerechnet ein Bild, das eigentlich eine Brücke zwischen beiden Welten bauen wollte: Keith Harings Monumentalgemälde mit dem etwas sperrigen Titel »Mohammed, Gott segne ihn und schenke ihm Heil, zermalmt mit der gütigen Hilfe von Allah, er ist gepriesen und erhaben, die Ungläubigen, Gott gebe sie der ewigen Verdammnis anheim, mit seiner starken Hand, sie sei gesegnet für alle Zeit, wie elende Würmer, Gott möge sie verachten und ihr Abiturzeugnis für ungültig erklären« gehe zwar, wie eine Konferenz von Klein-, Mittel- und Großayatollahs verlautbart, »im Prinzip schon in die richtige Richtung«, doch angesichts der ständigen Mißachtung des Bilderverbots müsse zwischendurch einfach mal ein Exempel statuiert werden, weshalb man Allah untertänigst bitte, dem Künstler »bei Gelegenheit irgendeine neuartige Seuche an den Hals zu hängen«. Das Gebet wird erhört: Keith Haring stirbt 1990 im Alter von 32 Jahren an AIDS. Allahu akbar! |
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