Inhalt der Printausgabe

Juli 2006


TITANIC-WM-Telefon-Terror
Stop dem Amok!

(Seite 4 von 10)


Herr Bausch

TITANIC … ob auch Sie vielleicht Feinde haben.
Bausch Feinde eigentlich nicht, ja gut, Feinde in Anführungszeichen, wüßte ich nicht, nein. Muß ich ganz klipp und klar sagen.
TITANIC (verwirrt) Ähm… fressen Sie Wut eher in sich hinein oder…
Bausch Ich hab mich im Griff. Das hat auch mit meinem Hobby zu tun, ich züchte Giftschlangen und arbeite auch mit dem Zoo Frankfurt zusammen, mit der Feuerwehr. Meine Aggressionen habe ich eigentlich sehr gut im Griff.
TITANIC Reagieren Sie Ihre Wut etwa an diesen Viechern ab?!
Bausch Nee nee, ich habe Giftschlangen wohlgemerkt! (lacht )
TITANIC Oh. Reagieren können die auch…
Bausch Und das war dann vielleicht Ihre letzte Reaktion, die Sie loslassen. Ich bin 47 Jahre alt, und ich bin eigentlich im Fußball groß geworden mit Jugendarbeit etc. Ich hab einen Kleingarten, hab mein Hobby, ich bin ein rundum zufriedener Mensch.
TITANIC Leider werden Amokläufer vor der Tat auch so wahrgenommen: als nett, freundlich und zuvorkommend. Haben Sie das Gefühl, daß Sie dunkle Seiten haben, von denen Sie noch gar nichts wissen?
Bausch Sagen wir mal eins: Unsere Politik ist irgendwo daran schuld, daß die Ausländer immer mehr oder, sage ich mal, in Verruf geraten. Das ist das, was mich wurmt. Daß die Deutschen benachteiligt werden, indem die anderen eigentlich immer mehr in den Hals gesteckt kriegen. Aber gut, das ist eine Sache von der Politik, da können die Leute nix dazu. Ich wohne Riederwald, ich weiß nicht, ob Sie das kennen da….
TITANIC Nein.
Bausch … daß diese Ausländer, die Ausländer sag ich mal, gegen Deutsche sich regelrecht abschirmen. Wir haben im Riederwald oft ein Problem, daß die regelrechte Treffs haben, dreißig, vierzig Stück. Da trauen sich manche gar nicht mehr aus der Wohnung raus.
TITANIC Aber, mit Verlaub, Sie haben doch Giftschlangen…
Bausch Das ist erlaubt! Ich habe eine Genehmigung vom Frankfurter Zoo!
TITANIC Ich meinte in bezug auf Amok. Hatten Sie schon einmal den Plan, daß Sie da mit einer Giftschlange auftauchen bei diesen …
Bausch Nee, haha. Was ich hier sitzen habe, wenn Sie das sehen würden, da wüßten Sie auch gleich die Antwort. Ich mach das mit den Giftschlangen schon siebzehn Jahre, mein Sohn kommt mal ab und zu und schläft bei mir, da muß man schon sehr gründlich sein. Keine 100 Prozent, 500 Prozent.
TITANIC Apropos Schlangen: Empfinden Sie Ihre Ehe a: als glücklich,
b: harmonisch oder c: furchtbar?
Bausch Ich bin nicht verheiratet.
TITANIC An wem lassen Sie dann Ihren Ärger ab? Wenn eine Schlange geflohen ist zum Beispiel….
Bausch Ich bin dann aufbrausend für mich selbst, da rasen meine Gedanken im Kopf hin und her, und das beruhigt mich auch wieder.
TITANIC Sind Gewaltphantasien dabei? Angenommen, der Hausmeister erhitzt Ihr Aquarium oder wie das heißt auf 200 Grad, alle Schlangen sind gekocht, was würden Sie dann mit ihm machen wollen?
Bausch Gute Frage, das kann ich jetzt nicht sagen. Das kommt auf meine Emotion wahrscheinlich an in dem Moment. Also im Prinzip, ich bin noch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, ich bin Beamter. Von der Warte habe ich mich eigentlich schon ziemlich im Griff.
Blablabla; und uns wird’s jetzt aber definitiv zu öde in Frankfurt. Auf ins Zentrum des internationalen Kapitalverbrechens, auf ins benachbarte Offenbach!


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt