Inhalt der Printausgabe
Januar 2006
Was macht eigentlich… …Hurrikan Katrina? (Seite 2 von 2) |
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Was ist schiefgelaufen? Ich wollte immer alles jetzt und sofort, wütete gleich herum, wenn mich jemand wie Luft behandelte. Außerdem, na ja... ich hab mir damals wahllos reingezogen, was ging. Da neigt man schon mal dazu, komplett abzuheben. Einen Dickkopf haben Sie ja schon seit Ihrer Kindheit... Klar, von meiner Mutter wurde ich »kleiner Wirbelwind« genannt, weil in meinem Kinder-zimmer so ein Durcheinander herrschte. Ich hab aber auch nie aufgeräumt, immer nur die Ohren auf Durchzug gestellt. In der Pubertät konnte ich meinen Eltern sowieso nichts recht machen. Egal wann ich nach Hause kam – es gab ein Riesendonnerwetter! |
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Und heute? Wie sieht Ihr Leben in Gstaad aus? Die Schweiz hat entschleunigend auf mich gewirkt. Ich hab einen Gang zurückgeschaltet, genieße die frische Bergluft und nachmittags öfter mal einen Windbeutel oder ein Stückchen Pustekuchen. Morgens bleibe ich länger liegen, drehe tagsüber mal eine Runde durch den Park und gehe zum Windhundrennen oder ins Wellenbad. Verraten Sie uns Ihre Zukunftspläne? Wird es ein Comeback geben? Ein Comeback kann ich definitiv ausschließen. Trittbrettfahrer wie Hurrikan Rita haben den Ruf unserer Zunft ruiniert. Ich berate derzeit einen Hersteller von Ventilatoren und Bewässerungsanlagen. Es gibt natürlich auch entwürdigende Anfragen: Neulich sollte ich mal für Staubsauger werben. Ich hab die Firma dann an Rita verwiesen, die Schlampe! An-sonsten verhandele ich gerade über die Filmrechte an meinen Memoiren und habe einen Liebesroman begonnen, so was Romantisches wie »Vom Winde verweht«. Sie kennen ja mein Faible für die Südstaaten. In der Liebe hatten Sie aber nicht viel Glück… Man ist in dem Beruf praktisch immer unterwegs, feste Beziehungen zerbrechen daran. Viele Jungs, mit denen ich ausgehen wollte, kriegten nasse Füße. Einige windige Gesellen waren darunter, viele hatten einen -Dachschaden. Den meisten aber fehlten Humor und Lockerheit: Ich nehm die Männer ja gern mal hoch. Gab es da nicht einen, mit dem Sie hätten glücklich werden können? Ja, es ist zu traurig. Hurrikan Andrew, mein Vorbild aus jungen Jahren – auf den hatte ich mal mein Auge geworfen. Aber ich war ihm wohl zu jung, zu stürmisch. P Interview: Tietze/Rürup |
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… Und an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte Ende August 2005 (hier: New Orleans) |
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