Inhalt der Printausgabe
August 2006
TITANIC Politik Die Gesundheitsreform (Seite 3 von 4) |
Strukturreformen Ärztevergütung: Die Praxisgebühr war der Einstieg und hat die Ärzte heißgemacht. So bekommen sie für ihre Arbeit jetzt Geld statt wie bisher Punkte. Für die Ärzte ist das gut. Die meisten wußten mit den Punkten ohnehin nichts anzufangen, außer sie in Flensburg zwischenzulagern. Für die Versicherten ist es aber eher schlecht. Sie kriegen jetzt lauter so komische Krankheiten verschrieben (Leberflecke, Windpocken, Masern), durch die die Ärzte ihr Punkteguthaben loswerden wollen (vgl. »Punkteguthaben«). Arzneimittelversorgung: Apotheker dürfen jetzt mit der Pharmaindustrie um Rabatte feilschen, die dazugehörigen Rabattmarken sammeln, in ein Heft kleben und wegschmeißen. Andererseits sollen sie ihren Kunden auf Wunsch auch einzelne Pillen abgeben und freuen sich schon auf die Frauen, die darauf reinfallen (vgl. »Steigerung der Geburtenrate«) . Sonstiges: Zahnärzte und Zahnarzthelferinnen sind verpflichtet, Zahnseide abzuspülen und mehrfach zu gebrauchen. Bei besonders teuren Medikamenten muß der Arzt seine Brille aufsetzen und noch mal genau nachschauen, ob der Patient das überhaupt wert ist (»Vier-Augen-Prinzip«). Das bis dato leckere, frische und vitaminreiche Krankenhausessen wird abgeschafft und durch einen möglichst übelriechenden und komplett zerkochten Fraß ersetzt (vgl. »Matschepampe«) . Mag die Aufregung im Lande noch so groß sein: Unser offenes Ohr ist größer. Vier besorgte und teils panische Leserzuschriften erreichten uns allein im letzten Monat, die anderen haben wir uns ausgedacht für unsere beliebte Rubrik … |
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