Inhalt der Printausgabe
August 2006
TITANIC Politik Die Gesundheitsreform (Seite 2 von 4) |
Das wird besser: Gesundheitsfonds Von schmutzigem Geld geht bekanntlich eine erhebliche Ansteckungsgefahr aus. Darum wird ab 2008 alles Geld der Pflichtversicherten bereits im Wartezimmer eingesammelt, in einen sog. »Gesundheitsfonds« gesteckt und dort desinfiziert. Nach der Geldwäsche wird das keimfreie Geld in kleinen, nicht numerierten Scheinen an die Krankenkassen weitergeleitet und verschwindet dort auf Nimmerwiedersehen (vgl. »Verwaltungskosten«). Steuerfinanzierte Kindermitversicherung Weil sie mangels eigener Einkünfte nicht ausreichend krankenversichert sind, müssen sich viele Kinder heute in riskanten Doktorspielen hinterm Haus selbst verarzten. Demnächst soll ihnen mit jährlich wachsenden Steuerzuschüssen geholfen werden. Diese werden auf verschlungenen Wegen in den »Gesundheitsfonds« eingespeist und sind dann – Abrakadabra! Die Kinder kreischen vor Begeisterung! – plötzlich irgendwie weg (vgl. »medizinischer Fortschritt«). Beitragserhöhung Da die Pharmaindustrie immens hohe Kosten hat, z.B. für Forschung, Entwicklung und hochwertige Geschenke für besonders gute Ärzte und Apotheker, müssen die Krankenkassenbeiträge um 0,5 oder vielleicht sogar 5 Punkte erhöht werden. Dieses Geld geht allerdings direkt in den »Gesundheitsfonds«, verirrt sich und findet den Weg allein nicht mehr hinaus (vgl. »Bürokratieabbau«). Private Krankenversicherung Auf Wunsch der Besserverdienenden bleibt die private Krankenversicherung auch in Zukunft privat. Denn was die da treiben, geht Außenstehende nichts an. Das dient der Rechtssicherheit bzw. dem sog. »Bestandsschutz« und ist mehr als verständlich: Wer läßt sich schon gern ins Portemonnaie gucken? Höchstens doch die, die da nichts drin haben, weil sie pflichtversichert sind und einen schier unersättlichen »Gesundheitsfonds« füttern müssen (vgl. »Lastenteilung«). |
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