Inhalt der Printausgabe

September 2005


Stoppt das Merkel-Ferkel!


>Martin Sonneborn, Chefredakteur
Martin Sonneborn
Chefredakteur
Liebe TITANIC-Leser!

Es ist vollbracht: Die PARTEI ist zur kommenden Bundestagswahl zugelassen! Den Grundstein zu diesem Erfolg haben PARTEI-Freunde im ganzen Land gelegt, die in aufopferungsvoller Art und Weise über zehntausend (!) Unterstützer-Unterschriften gesammelt haben.

Bei ihnen möchte ich mich im Namen des Vorstandes ganz herzlich bedanken. Nur mit ihnen und durch sie ist Die PARTEI mittlerweile eine eindrucksvolle Bewegung geworden. Und nicht zuletzt aus diesem Grund fiel es mir leicht, am 12. August im Deutschen Bundestag vor dem Wahlausschuß die Bedenken des Bundeswahlleiters zurückzuweisen; Bedenken, daß Die PARTEI eine unseriöse Verbindung sei, weil die Redaktion der TITANIC dahinterstehe.

 

Neue Aufkleber gegen das Merkel. Was macht Stoiber jetzt?

Gerade diese Unterstellung ist natürlich eine hochgradig unsinnige. Auch wenn wir angetreten sind, die etablierten Parteien mit billigen, niveauarmen und populistischen Parolen zu schlagen, finden wir uns doch derzeit überraschend als seriöseste Alternative im Parteienspektrum wieder. Selbst die Vorbereitungen zum Wiederaufbau der Mauer, die Demontage Merkels, die schamlose Verhöhnung der Bürger in der Zone beherrscht die CSU ja mittlerweile viel besser als wir.

Aber noch geben wir uns nicht geschlagen. Wir ziehen nach und werden den Wahlkampf gegen das Merkel ab sofort intensivieren: Vom 29. August an greifen die 30 Praktikanten der PARTEI-Kampa in Berlin in den Wahlkampf ein (Bewerbungen um die letzten Plätze über info@die-partei.de) und auch die Redaktion des Zentralorgans wird zur Unterstützung für zwei Wochen in die Hauptstadt verlegt.

Neue unmoralische Akzente in der bevorstehenden Schlammschlacht gedenken wir auch in der Wahlwerbung der PARTEI im Fernsehen setzen. Bitte beachten Sie deshalb unsere suggestiven Spots in der ARD (25.8. gegen 22.25 Uhr; 6.9. gegen 17.45 Uhr) und im ZDF (29.8. gegen 22.05 Uhr; 14.9. gegen 17.55 Uhr).

Apropos Wahlspots: Die PARTEI verfügt über sechs Minuten bester Sendezeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (teilweise in werbefreiem Umfeld!). Bei entsprechenden finanziellen Angeboten sind wir gern bereit, der werbetreibenden Industrie einen Teil davon abzutreten…

Schenken Sie uns Ihr Vertrauen und Ihre Stimme!

Herzlichst Ihr
Martin Sonneborn

P.S.: Im Rahmen des Pressefestes, zu dem alle PARTEI-Freunde herzlich eingeladen sind, finden am 2. September auf dem PARTEI-Gelände (Bergmannstraße 5–7) auch Wahl und Präsentation unserer Kanzlerkandidatin statt. Alle Interessentinnen sind herzlich eingeladen!

Presseakkreditierung: info@die-partei.de.






Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
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