Inhalt der Printausgabe

Juni 2005


Medienmacht TITANIC


Liebe TITANIC-Leser!

Ein wenig überrascht hat uns schon, was Bundeskanzler Gerhard Schröder kürzlich in München anlässlich seiner Rede zur Verleihung des Herbert-Riehl-Heyse-Preises formulierte: »Medien müssen der Versuchung widerstehen, sich selbst als handelnde Akteure im politischen Prozeß zu begreifen. Es kann nicht Aufgabe von Journalisten sein, Politik zu machen.«
(SZ, 5.5.2005, Seite 20)

Martin Sonneborn
Martin Sonneborn
Peer Steinbrück (SPD), Martin Sonneborn (Die PARTEI):
»Kennen Sie eigentlich die Wahlwiederholungstaste an meinem Telefon? Was glauben Sie, was passiert, wenn ich die drücke?«

Natürlich haben wir – auch wenn sich hier bei uns in der Redaktion niemand wirklich als Journalist begreift – verstanden, wem dieser unseriöse Ausfall gilt. Deshalb möchte ich Schröders Anwürfe an dieser Stelle auch entschieden zurückweisen: Warum soll Politik nur von Leuten gestaltet werden, die ihr Abitur bestenfalls auf dem zweiten Bildungsweg erworben haben? Letztlich ist es die Sorge um unser Land, aus der heraus wir die PARTEI gegründet haben. Und es ist unsere Sorge um die Demokratie in Deutschland, die uns das Wahlergebnis von Nordrhein-Westfalen jetzt mit juristischen Mitteln anfechten läßt. Daß in diesem Bundesland nur mit einer Stimme gewählt wird und kleinere Parteien deshalb nicht landesweit auf den Wahlzetteln zu finden sind, ist ein zutiefst undemokratisches Prozedere, ein Politskandal ersten Ranges; auch wenn Peer Steinbrück (SPD) meine Bedenken bei einem offiziellen Treffen in Berlin kürzlich noch wutschnaubend zurückwies.

Aber natürlich werden wir die Auseinandersetzung mit dem Schröder-Regime auch weiterhin mit den gängigen politischen Mitteln suchen: Am 5. Juni gründet sich auf einem Landesparteitag in Mannheim der PARTEI-Landesverband Baden-Württemberg. Der Kampf geht weiter!

Herzlichst, Ihr Martin Sonneborn





Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg