Inhalt der Printausgabe

Januar 2005


Volksküche heute
PRIMA SCHINKEN ZUM VERSCHENKEN
(Seite 3 von 4)

Hingegen Ursula Liechtis "Astrologie für Hunde: Tierkreiszeichen und Geburtsbild als Schlüssel zur Hundepersönlichkeit"; Petra Durst-Bennings "Kräuterapotheke für Hunde: sanfte Medizin für unseren Hund - natürlich heilen"; Petra Steins "Bach-Blüten für Hunde"; Yvette Zwicks "Gesundheit auf vier Pfoten: Naturheilkunde für meinen Hund" sowie Brigitte Eilert(!)-Overbecks "Dicker Hund: So purzeln die Pfunde. Ein Diät- und Trainingsplan": Fleisch wird endlich die Erkenntnis, daß der Hund, der beste Freund des Menschen in Gestalt vorzüglichst sinn- und hirnfrei lotternder und äsender Mittelschichtsmatronen, auch allemal sein Recht hat: nämlich auf komplette Gleichbehandlung: Mißhandle deine Töle wie dich selbst! Dagegen mag Yvonne Arnholds "Prinzessin Lisa oder wie man ein Welpenmädchen erfolgreich verzieht" als Book on Demand nicht recht zählen; obwohl's so mancher Topautorin halt nicht schadete, ihr ein und alles kröche bei Rot über die Kreuzung.
Wo das geschah, triumphiert die Dummheit hinter der Langeweile, und sinistre Hundeliebe geht in hellsten Okkultismus über. "Das Licht der Erfahrung. Möglich ist mehr" von "Amitiva", "Nordisches Runenorakel" von "Helene Saltarini", "Chor der Heiligen. Inspirationskarten" von "Isa Donelli", "Nostradamus Inspirationskarten" von "Isa Donelli" und Illustrationen von "Donatella Baraldi", wahlweise "Edelstein Orakelspielkarten" von "Isa Dontella" statt wie gerade noch "Donelli" - die Trauer um den Köter läßt sie gar die Gaunerpseudonyme durcheinanderschmeißen, welche nicht nur ausnahmslos wie Margarinefirmen klingen. Sondern darum eben dort erfunden wurden. Immerhin veröffentlichen sie alle im wortwörtlich "Krummwisch-Verlag". Und damit möchte man dank einer "Shalila Sharamon" auch durchaus "Einverstandensein".
Höchst einverstanden gleichfalls mit einer Karin Pittermann und ihrer langersehnten Arbeit "Unbeschreiblich weiblich: Warum Frauen ohne Handtasche an Phantomschmerzen leiden". Denn wer würde Pittermanns erfülltem Sex mit dem Autor von "Unbeschreiblich männlich: Warum Männer mit tiefergelegtem Golf melonendicke Eier haben" nicht gerne beiwohnen?
Aber leider Themenwechsel! Für den honorigen Heyne-Verlag tief in "Die sexuellen Geheimnisse der Weißen Tigerin" als auch "des Grünen Drachen" drang für uns alle stellvertretend Frau Hsi Lai; wir wünschen gute Genesung. Dem Hardcore zwischen Mensch und Mensch nähern sich dann wieder Francesca Delbancos "Wen man wann wie küssen soll" und Doris Burgers "Männerbestimmungsbuch" "Sage mir, was er trägt, und ich sage dir, wie er küßt". Korrekt. Ich zum Beispiel trage grade Morgenmantel, T-Shirt, Cordhose, Puschen sowie Badekappe, züngle also typgemäß halstief und schmatzend brachial ins Weib; aber darf ich's so auch an der Aldi-Kasse? Zugunsten der Kassiererin? Ich, der anders gar nicht kann? Fragen also bleiben.


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg