Inhalt der Printausgabe
Januar 2005
Humorkritik (Seite 4 von 5) |
DFW zum dritten |
So, jetzt ist aber Schluß mit dem bestellten Wallace-Lobgelalle. Von eitel wenigen Glücksgriffen (s. a. TITANIC 11/03) abgesehen, erscheint mir David Foster W. grundsätzlich und auch gründlich überschätzt. In diese Kerbe haut akkurat und vollends sein soeben auf deutsch veröffentlichter 1987er Debütroman "Der Besen im System" (Kiepenheuer & Witsch). Das papierbedrückende Ergebnis ist eine auf sechshundert Seiten hochgetunte Fibel über die teils turbulente Suche nach einer ausgebüxten verhaltensauffälligen Urgroßmutter, voll parodistischer Geschwätzigkeiten, ohne rechte Handlungslogik, einzig dazu gedacht und gemacht, den Leser damit zu verwirren, was Wallace angeblich alles kann. Gut, das ist, angesichts all dieser anscheinend mühelos abrufbaren Tonfälle, einiges. Das Verfassen eines guten, was sag' ich: komischen Romans, ich wiederhole es gern, zählt jedoch nicht dazu. Also gehen Sie hin und lesen Sie wen anderes!
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