Inhalt der Printausgabe

August 2005


Merkel im 12.Monat!


Liebe TITANIC-Leser!

WAS ICH IHNEN EIGENTLICH SCHON IM MAIHEFT SAGEN WOLLTE, ABER DA WAR ICH NOCH NICHT INTERIMS-CHEFREDAKTEUR: DIE GRILLSAISON HAT BEGONNEN!
Juchhei, was da so mittlerweile alles auf den Teller kam! Sie werden sich erinnern: Bratwürste, Schnitzel, Koteletts - schmatz. Inzwischen ist es leider viel zu heiß für draußen (Seiten 3-45). Also was tun? In der Wohnung grillen? Zwar liegen die Vorteile auf der Hand: Man sitzt im Schatten auf bequemen Stühlen und kann statt des Grills den Backofen nutzen; aber sind Dips ohne eingelegte Wespen nicht wie Sommerdiäten ohne Erfolgsgarantie?
Thomas Gsella, Interims-Chefredakteur
Thomas Gsella
Interims-Chefredakteur
Endlich mit dem bloßem Auge zu erkennen: Sonnenprotuberanzen

Eine rhetorische Quatschfrage. In einem aufwendigen Selbstversuch testeten meine Reporter Stefan Gärtner und Oliver Nagel die Abmagerungskuren unabhängiger Institute. Ihr Fazit: Wer wenig ißt, wird tatsächlich dünner - und umgekehrt. Sollten Sie also, lieber Leser, seit Jahren aus allen Nähten platzen: fressen Sie halt weniger, Sie Schwachkopf! Was Sie da an einem Tag versenken, ist doch schlichtweg widerlich! Sie psychotisches Mastschwein! Sie Specktonne! Sie Dickmamsell! Sie lebergestopfte Nazi-Witwe! Pfui Spinne! (Seiten 34-86)
Ganz bewußt habe ich die Titelstory daher zu einem Thema googeln lassen, das unser Land bewegt wie wohl kein zweites: das neue Glück der Angela Merkel. Sie, die es nicht leicht hatte in der Arbeiter- und Bauerndiktatur - "für die Republikflucht zu dick, für die Stasi zu doof", wie sie in einem vertraulichen Gespräch witzelte - ist nun Kanzlerkandidatin. Und: im zwölften Monat schwanger. Geht nicht? Geht doch; wenn man die abstruse Weisheit des chinesischen Kalenders zugrunde legt. Immer mehr Menschen wenden sich vom römischen Zahlensystem ab, Mystik und Algebra Marke Reich der Mitte haben Zulauf (Seite 240 unten). Zufall? Oder notwendige Folge einer Gesellschaft, die erfolglosen Managern wie Esser Millionenabfindungen zahlt, während erfolglose VW-Gewerkschaftler zurücktreten müssen, nur weil sie statt eines Bordells made in Germany ein brasilianisches ins Koma bumsten? Da muß man doch fragen: Quo vadis, Doppelmoral?!
Zum Schluß mal was ganz anderes: Am 13. August kommt auch die Milchstraße auf ihre Kosten. Da wird sich der Mars für zwei Minuten vor die Sonne schieben. Es ist eine extrem seltene Naturkatastrophe; und eine extrem langweilige dazu. Der Mars schiebt sich halt vor die Sonne, zieht weiter - Ende der Fahnenstange. Sogar mit bloßem Auge wird rein nichts zu sehen sein, es ist ein gottverdammter Arschkrebs von Himmelsereignis und Hundeköttel unter den Großevents (Seite 4). Aber jetzt kaufen Sie bitte dieses Heft!

Herzlichst, Ihr Thomas Gsella





Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg