Inhalt der Printausgabe
April 2005
Vom Fachmann für Kenner (Seite 11 von 16) |
Offenbarung Sommer, Hamburg, Reeperbahn, 18 Uhr: Es ist fast menschenleer, nur der Berufsverkehr quält sich vorbei. Fünf Teenie-Schlampen legen sich am Nachbartisch ab. Ihre Unterhaltung besteht allein aus der Konjugation des Wortes ›Ficken‹: "Ey, Alder, den da hinten will ich ficken." - "Ob der dich ficken will?" - "Alder, ficken wir den da?" Plötzlich unterbricht eines der Mädchen die Grammatikübung: "Ey, neulich kauft meine Mudda ne Cola, macht die auf, auf einmal is das Biä!" Stille folgt, bis die Rudelführerin mit den Worten "Ey, fick dich selba!" wieder zum Tagesgeschehen übergeht. Die restliche Unterhaltung versinkt in der Brandung des Verkehrs. Mal ist es Wasser zu Wein, mal eben Cola zu Bier: Ich versinke in ein stilles Gebet, um Jesu Güte zu preisen und seine Zielgruppenorientierung. Katharina Greve
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