Inhalt der Printausgabe

Januar 2004


Sorry, FotzenfritzTM!


Lieber Titanic-Leser,

Selbstverständlich sind wir uns unserer Ausnahmestellung im Medienbereich bewusst; und auch der Leit- und Vorbildfunktion, die TITANIC nun schon seit fast 25 Jahren innehat.
Agenda-setting und Opinion-leading stehen bei uns auf der Tagesordnung, gleich hinter Focus lesen, herumwitzeln und Mal-wieder-die-Grenzen-des-guten-Geschmacks-ausloten.
Martin Sonneborn
Martin Sonneborn
Und trotz unserer vergleichsweise geringen Auflage sind wir nicht nur in der Lage, gesellschaftliche Trends zu erkennen und - zusammen mit den Kollegen von Bild - unbekannte Sympathieträger zu echten Stars aufzubauen (Dieter Bohlen, Verona Feldbusch, den Darm von Susan Stahnke); nein, einmal gefiel es uns sogar, einen linkischen Pfälzer Kleinbürger zu unserer eigenen Belustigung ins Kanzleramt zu schreiben und mit ungezählten Titelbildern 16 Jahre lang an der Macht zu halten. Der Spitzname, den wir ihm dazu verpassen mußten ("Birne"), wurde in den Medien geradezu gierig aufgegriffen.

Leider aber wird nicht immer nur das Wahre, Gute und Schöne aus unserem Magazin zitiert: Vertraulichen Informationen aus dem Büro eines Bundestagsabgeordneten zufolge wird Friedrich Merz (CDU) seit einem Artikel in TITANIC fraktionsübergreifend und hinter seinem Rücken gern als "Fotzenfritz" bezeichnet. Und das haben wir natürlich nicht gewollt.

Der nächste Kanzler? Mit diesem schwer übersetzbaren Spitznamen wohl kaum: Merz in TITANIC 4/2000

Um unsere Reue auch öffentlich zu bekunden, möchten wir ein Zeichen setzen. Soeben hat Gerhard Schröder nach gerichtlicher Auseinandersetzung die umstrittene Internet-Domain www.kanzlerschroeder.de zugesprochen bekommen. Wir haben uns die unumstrittene Adresse www.fotzenfritz.tk gesichert und spendieren sie Friedrich Merz. Schauen Sie doch mal rein, bevor die CDU das tut!

PS: Apropos reinschauen: Auch das gewünschte Landhaus in England (TITANIC 11/2003) steht uns mittlerweile zur Verfügung. Leider möchte der Eigentümer als Gegenleistung keine Berichterstattung in TITANIC, sondern lediglich eine "energetische Aufladung seines Hauses". Dazu wiederum bräuchten wir die Unterstützung der Firma Wernesgrüner (TITANIC 11/2003).
Melden Sie sich? Oder müssen wir Ihnen einen Spitznamen verpassen?

Herzlichst, Ihr Martin Sonneborn





Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt