Inhalt der Printausgabe

Juli 2003


"Witz ist wänn drozzdämm lacht"
(Seite 2 von 2)
 
Wladimir Schrrumm, schrummm...
Vitali (im Spagat): Was machän fier Gäääreische? Waroumm niacht schpilän Liiad?
Wladimir (mürrisch): Nix Aaahnoung! Baarräää schwääar wii Sssau.
Vitali (wichtigtuerisch): Missän äbb'n iiben. Wenn schoun niacht boxän machän, kennen iibben.
Wladimir (leicht gereizt äffend): Missän äbb'n iiben - bässer käären vor Tiir aiggene.
Vitali (beiläufig riesige Gewichte stemmend): Niacht missen käären. Vor Tiiir stääen grosse Booksenkaampf mit Läännoks.
Wladimir (giftig): Nix Läännoks, voor Tiir stääen Falloobst.
Vitali (pädagogisch): Märkken Spriachwoort: Wär niacht saamelt in Sooom'r, in Wiiint'r klappern Zzäänne, wie Maaschinne fier näähen machen.
Irmgard (wichtig): Beziehungsweise: Vorbeugen ist besser als heilen.
Vitali (zustimmend mit der Hantel winkend): Da - dada.
Wladimir (grob): Kuusch! Poliiir machän.
Irmgard (gar nicht hinhörend und sich rasch in Vitalis Nähe drängend): Apropos Heilen: Herr Doktor, was ich Sie schon lange mal fragen wollte, ich hab da dieses Ziehen...
Vitali (eine Handvoll Präparate einwerfend): Wmmmpfmpfmpf. Wo ziiänn?
Irmgard (konzentriert): Äääh… vom Ellbogen hoch… über den großen Knorpel… also rückwärts im Prinzip.
Vitali (souverän): Ziiiänn hiiintänn?
Irmgard (baff): ›Ziiänn hiiintän‹. Aber genau. Herr Doktor - wie Sie das sehen. Mit einem Blick! Gelernt ist eben gelernt.
Vitali (geschmeichelt die Hantel ablegend): Moooment, missen priiifen Chknorpl.
Wladimir (provokativ in die Saiten greifend): Schrumm, schrumm!
Vitali (Finger an der Nase): Wänn ziiiänn hiintän, missen…
Wladimir (frech grölend): Auffheerrän voornää!
Irmgard (echt aufgebracht): Herr Waldimir, ich muß Sie doch bitten. Der Herr Doktor ist in einer Visite...
(DAS HANDY KLINGELT)
Wladimir (noch glucksend): Galitschkoooo? Da… dada… dadada. Kann niacht koomen Heendiii, muuuß maaachän Viisite fier Chknorpel… Da…
Vitali (großäugig): Waar Maama? Waroum niacht gääbän Griesse?
Wladimir (fein): War niacht Maama. Waar Lääänoks!
Vitali (aufbrausend): Lääänooks? Waas schbrächen? Gäbben Kaampf?
Wladimir (heiter): Niacht wollän booksen gäggen schawuule Dooktor, was maachen Viiisite fier Chknorpel…
Vitali (schwer betroffen): Schawuule Dooktor…?
Irmgard (opferbereit an der Kittelschürze nestelnd): Soll ich mich frei machen? Piff.


Albert Hefele


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt