Inhalt der Printausgabe
Februar 2003
Vom Fachmann für Kenner (Seite 9 von 16) |
Traum In einem Sandkasten von der Größe eines Fußballfeldes spiele ich mit etwa sieben Freunden undeutlicher Identität, präzis erinnerlich sind mir allein die Herren Lenz und Tietze. Gemeinsam hüpfen wir von mannshohen Sandkastengrenzpfählen in den Sand, landen glucksend auf dem Bauch, erklettern die Pfähle, hüpfen hinunter und so fort, etwa einen halben Monat und jedenfalls solange, bis wir uns von Tieren aus Afrika und Indien besucht sehen, Affen, mittelgroßen Hunden, tollen Giraffen mit soo einem langen Hals, Maulwürfen seltsamerweise und freilich in der Hauptrolle einem bösen Löwen, der natürlich ausgerechnet mich anguckt und kriegen will, weshalb ich panisch wieder auf die Pfähle steige, panisch und blitzschnell, aber der böse Löwe ist schon sieben und kann auch klettern, hups springe ich wieder runter, der Löwe auch, Mama, jetzt ist er nur noch zehn Zentimeter entfernt, gleich wird er mich pieksen, das weiß ich im Traum, nicht beißen, doch immerhin feste pieksen und Aua machen, da aber haut ihm ein baumhoher und zum Glück lieber Brummbär derart eine runter und schimpft so laut mit ihm, daß er wegläuft und mich laufenläßt, Ende - Ich liebe meine Tochter. Ich helfe ihr in die Strumpfhose, putze ihre Zähne, lehre sie, auf Grün zu warten, erkläre ihr den Hauptwiderspruch zwischen ausgebeuteten Arbeitern auf der einen und mir auf der anderen Seite und nehme ihr nun also auch die Albträume ab: ein zweifellos schöner Zug, dem ich von Herzen gute Fahrt wünsche. Sobald ich ins Bett pisse, meld' ich mich wieder Thomas Gsella
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