Inhalt der Printausgabe
Februar 2003
Who the fuck is Bökel? (Seite 9 von 13) |
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"Guten Tag, Gerd Bökel, ich bin Ihr SPD-Spitzenkandidat. Und das ist meine Neue. Darf ich Ihnen diese Wahlkampfnelke überreichen? Und hätten Sie vielleicht Lust, mich am 2. Februar zu wählen?" Der freundliche, etwa 30jährige Jungwähler offenbart sich als kritischer Demokrat: "Aber klar, ich hab immer SPD gewählt. Egal, was war!" Hurra, unser erster Stammwähler! Da ist es auch kein Wunder, daß Bökel ihm kein ganz Unbekannter ist: "Ja, genau, ich hab Sie neulich im Fernsehen gesehen…" Höflich bittet er uns auf die SPD-rote Couch im Wohnzimmer und freut sich mit uns, daß sich die Partei mal Zeit für ihn nimmt: "Kann ich wenigstens sagen: Der Bökel war mal bei mir. Seine Frau auch." Dann verrät er uns, daß Schröder ihm viel sympathischer sei als alle anderen: "Was die SPD umwechselt, finde ich alles gut. Denn der Koch muß weg! Unter uns gesagt, der ist ein Riesenarsch und hat nichts drauf." Harte Worte, und nachdem wir noch ein paar Autogrammkarten ("zum Verteilen") hinterlegt haben, werden wir mit den besten Wünschen verabschiedet: "Tschüß, Herr Bökel, ich gönn Ihnen 90 Prozent. Ich wähl Sie auf jeden Fall!" Was für ein verheißungsvoller Wahlkampfauftakt!
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