Inhalt der Printausgabe
Oktober 2002
Vom Wasser haben wir's gelernt (Seite 6 von 7) |
Die PDS vertraut auf ihre Erfahrungen Erste Hoffnungen, das ganze imperialistische Unterdrückungs- und Ausbeutungssystem würde vom Hochwasser in die Nordsee gespült, haben sich als trügerisch erwiesen. Die Hauptkritik der PDS richtet sich jetzt darauf, daß nicht alle östlichen Bundesländer gleichmäßig an den Flutfolgen beteiligt seien. Provinzpolitiker Helmut Holter sagt es so: "Bei uns in Mecklenburg oder auch in Thüringen müssen die Leute immer noch in ihrem Sprelacart-Zeug von 1965 hausen und können sich nicht auf Staatskosten neu einrichten. Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit." Holter verlangt deshalb, alle in den vergangenen Wochen benutzten Sandsäcke nun mit Westgeld zu füllen und über der Zone abzuwerfen. Dem PDS-Wahlkampf indes gab die Flut noch einmal einen Kick: Mit ihr in Regierungsverantwortung - so die offizielle Argumentation der Partei - ließen sich erfahrungsgemäß weite Landstriche verwüsten, ohne daß es einem dabei gleich die Auslegeware verderbe. Die charismatische Kommunistenführerin Gabi Zimmer fordert, diese Kernkompetenz in Sachen Zerstörung "glaubwürdig mit dem Oppositionscharakter unserer Politik zu verbinden": Sie will mit zwei Ultraleichtflugzeugen in zwei systemtragende Wolkenkratzer fliegen. Gottseidank sind die Hochhäuser im Osten alle heruntergewirtschaftet, und in der Parteispitze hat, seit Gysi weg ist, sowieso niemand mehr den Pilotenschein. |
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