Inhalt der Printausgabe
Februar 2002
Briefe an die Leser (Seite 5 von 12) |
Günter Kunert! Die Haupstadt, ja die ganze Republik wird ja nun über kurz oder lang kommunistisch werden, und Sie können sagen, Sie sind dagegengewesen; nämlich in der FAZ: "Vor allem ist festzustellen, daß die PDS zwangsläufig durch ihre Herkunft von der SED keine grundlegend demokratische Partei ist … Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch … wenn es sich um die Macht handelt, paktiert man selbst mit dem Teufel … ein fataler Irrglaube anzunehmen, durch Einbindung in ein Regierungssystem würde die PDS dessen Spielregeln völlig akzeptieren … haben es ja in Sachen Afghanistan erlebt, daß die PDS ›gegen den Krieg‹, ergo für Straffreiheit für Massenmörder votiert hat. Solche Appeasementpolitik hat schon mal fünfzig Millionen Menschen das Leben gekostet … Wir sehen immer noch Chamberlain mit seinem Zettel winkend auf dem Londoner Flugplatz: Peace for all time … Ich wünschte, 1938 hätten die Amerikaner Herrn Hitler so behandelt wie heute die Amerikaner Bin Ladin. Dann lebten meine Verwandten nämlich noch, und Auschwitz wäre ein unbekanntes Nest am Arsch der Welt geblieben." Finis operis. Und außer dem nicht ganz richtigen Chamberlain-Zitat und der drolligen Gleichsetzung von 50 Millionen (Hitler) und 3000 (Osama) ist das auch alles okay durchdacht und sauber hingehauen, aber den quintessentiellen Satz, der Sie, Kunert, endgültig unsterblich gemacht hätte, den hätten Sie weißgott noch rasch dazutippen können: Die PDS hat Auschwitz erst möglich gemacht. Vielleicht beim nächsten Mal. Titanic
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