Inhalt der Printausgabe
April 2002
Schliemanns Erben (Seite 3 von 7) Bernsteinzimmer aufgetaucht |
Der arbeitslose Vladimir Aljoscha Waljenschjew von der Krim, unehelicher Sohn des Großcousins Schliemanns, ist froh: Jahrelang lebten er, sein Aupair-Mädchen und ihre drei bis vier Kinder in einer 1 1/2-Zimmerwohnung auf engstem Raum zusammen. Auf einem seiner Streifzüge durch die Bleibe ist sie dann plötzlich da, diese Tür. Und siehe da: Sie führt erst in einen, "Huch, da ist ja ein Zimmer", dann in einen weiteren Raum - "Beim heiligen Zar! Da ist ja noch eins!" Und das zweite sogar mit Blick aufs Meer. "Was für eine herrliche Aussicht!" Daß es sich um das legendäre verschollene Bernsteingästezimmer handelt, bemerkt er freilich erst, als er versucht, den zwei Millionen Jahre alten "Rum" auf dem Tisch auszutrinken und die verdächtig an fossiles Harz von Nadelbäumen erinnernde, aus 73,7% Kohlenstoff, 10,5% Wasserstoff etc. bestehende bernsteinfarbene Tapete abzureißen. "Hurra! Jetzt rollt der Rubel", jubelt Vladimir und spuckt eine mitgeschluckte Urzeitmücke auf den antiken Gobelin, denn die beiden neuen Untermieter zahlen umstandslos in bar. |
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