Inhalt der Printausgabe
September 2001
Das Super-Sexy-Satire-Spritzpistolen-Schwebe-Blatt (Seite 8 von 8) |
Nur wenige Jahre sollte es dauern, bis Nikel, der als TM-Anhänger nun tatsächlich glaubt, fliegen zu können, seinen ersten eigenen Pardon-Beitrag geschrieben und gleich als Titelgeschichte ins Blatt gehievt hat: "Kein Witz: Ich kann fliegen!" tönt die Titelschlagzeile im November 1977 ("Unsatirischer Pardon-Bericht über unglaubliche menschliche Fähigkeiten"), und staunenden Aug's sieht der Altabonnent auf dem Titel und im Heft diverse im Schneidersitz herumhopsende Gestalten. "Runter kommen sie immer", lautet eine alte Fliegerweisheit. Allen positiven Energien zum Trotz befand sich die Pardon-Auflage im steten Sinkflug. Dagegen konnte der Chefmediteur ebensowenig ausrichten wie der 1980 als letzter Rettungs-Chefredakteur herbeigerufene Henning Venske. Zwei Jahre später macht die "satirische Monatsschrift" für immer dicht. |
Ein vorbildlicher Satire-Titel - leider aber ernst gemeint |
"Das waren noch schöne Zeiten", schrieb Chlodwig Poth im Editorial der Premierenausgabe von Pardon, "als wir diese Zeitung planten! Wir saßen so gemütlich zusammen und hatten so hübsche Einfälle. (…) Wir hätten es dabei bewenden lassen sollen. Das sind ganz sicher nicht die schlechtesten Zeitungen, die über dieses Stadium nie hinauskommen." So ganz und richtig recht hatte er damit aber nicht, denn es wäre doch jammerschade um dieses Blatt gewesen. Außerdem hatte es in Frankfurter Satirikerkreisen ja längst ein neues gemütliches Zusammensitzen gegeben. Denn das Ende von Pardon war der Anfang von Titanic. Oliver Maria Schmitt
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