Inhalt der Printausgabe
September 2001
Drei in der Tube oder: Ménarsch à trois! Eine symbiotisch-bioGraphische Gratulationscour. (Seite 6 von 8) |
Welchen Weltfußballer Breitner jetzt immer häufiger verwandelt und -senkt, ab 1978 schon wieder beim FC Bayern; die früheren spätmaoistischen Überzeugungen (1974: "Ein Scheißverein, bei dem man nicht mal richtig feiern kann!", 1976: "München und dieser FC Bayern sehen mich als Fußballer nie wieder!") mit der Eleganz des mittleren Vogts auf die Tribüne holzend: "Der FC Bayern ist Deutschlands bester Club. Es stimmt alles." Vor allem natürlich die Kohle! Denn während Jutta Ditfurth bei den Grünen sogar zehn Jahre später nur schlappe "1850 Mark netto monatlich" kassiert haben will und Petry sich zwischenzeitlich angebl. von Weinbrandbohnen ernährt, kriegt Ex-Pädagogikstudent Breitner locker "die absolute Schallmauer" (Breitner) von 400000 Piastern jährlich; ein Betrag, von dem z.B. "Millionen von Menschen in Persien (Iran)" laut nicht nur Ditfurth nur träumen konnten: "Viele aßen Gras, lebten in Erdhöhlen" - das war der "Mischung aus dem Südtiroler Freiheitshelden Andreas Hofer und einem Wilderer" (Kicker) Breitner natürlich im Grunde scheißegal. Man kann sich ja nicht um alles kümmern. Wie sich auch in den Achtzigern um Wolfgang Petry so recht niemand kümmern will. Nachdem er mit Superhammerhits wie "Herr Himmler pennt", quatsch: "Der Pimmel brennt" (Paul Breitner: "Uuaaah… !", loc.cit. S.28) bzw. eben doch eher "Der Himmel brennt" und "Wahnsinn" ("Ich weiß nur eins, jetzt ist Schluß / und daß ich um dich kämpfen muß") nochmals so richtig hingelangt und abgeräumt hat, sorgt 1982 nicht zuletzt die geistig-moralische Wende (Kohl u.a.) dafür, daß in Petrytown Ruppichteroth/Bergisches Land die Lichter fast vollständig ausgehen. Flaute, Pleite, (musikalische) Impotenz. Nur der Weinbrand und Frau Rosi helfen. Paul Breitner, "Realist" (FAZ), der er ist, hilft sich da natürlich lieber selbst und krönt sich, auf Kohl und seinen Monopolkapitalismus wie üblich ganz und gar pfeifend, im selben Jahr zum Pokalsieger und Vizeweltmeister, läßt sich von HSV-Vorstopper Wolfgang Rolff anschließend vorsorglich blutgrätschen und geht dann pfeilgrad in Pension: "Ich hatte das Gefühl, von jemandem fürchterlich verarscht worden zu sein", notiert er noch im gleichen Jahr; nämlich im Endeffekt von niemand anderem als von - |
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