Inhalt der Printausgabe
November 2001
Briefe an die Leser (Seite 1 von 9) |
Ronald Schill! Kurz nach der Hamburger Wahl gaben Sie Focus ein Interview, in dem Sie Ihr anspruchsvolles Programm für den Fall einer Senatsbeteiligung skizzierten. Gegen ertappte Drogenhändler, die sich auf ihre angebliche Minderjährigkeit berufen, wollen Sie also künftig mit der Strahlenkanone vorgehen: "Wir werden künftig das Alter konsequent feststellen. Durch das Röntgen von Handknochen und Weisheitszähnen geht das ohne weiteres." Renitentes Kopfwackeln ist mit Ihnen dabei nicht zu machen: "Wenn die Dealer glauben, sie könnten tricksen, indem sie beim Röntgen mit dem Kopf wackeln, haben sie sich getäuscht. Dann wird der Kopf eben fixiert." Hehe, genau! Immer noch besser als das Gegenteil! Daß Sie deshalb Dealer, die ihre Ware bei der Verhaftung runterschlucken, gleichfalls mit Leidenschaft und Augenmaß versehren wollen, überrascht uns kaum: "Ich rechne mit zehn bis zwölf Brechmittel-Einsätzen pro Tag." Starke Sicherheitsbedenken kamen uns aber angesichts Ihrer Ankündigung: "Wir werden den Einsatz von Brechmitteln nicht nur auf einzelne Stadtteile beschränken." Schill, alte Brechstange: Haben Sie sich da nicht ein bißchen viel vorgenommen? Wer soll denn den Innensenator machen, wenn Sie den ganzen Tag durch Hamburg sausen? Mit einem flauen Gefühl im Magen: Titanic
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