Inhalt der Printausgabe
April 2001
Briefe an die Leser (Seite 7 von 7) |
Sie wieder mal, Günther Jauch, hatten in Ihrer Millionärsmach-Rätselshow letztens einen Speditionskaufmann vor sich sitzen, den Sie, mit dem Air großartiger Blasiertheit in Ihrem Quizmastersesselchen vor sich hin fläzend, zu Beginn der Vorführung eine Frage außerhalb der Wertung stellten, dahingehend, ob er, der Speditionskaufmann, jüngst "Knoblauch" verzehrt habe oder gar "Zwiebeln", so nämlich rieche bzw. stinke es bzw. er, beim nächsten Mal solle er das bitte unterlassen, sonst werde er nämlich gleich disqualifiziert, haha; und diese hübsche Einlassung wurde selbstredend quittiert vom Johlen und Grunzen eines eben trotz angebl. Bildungsinteresses nach wie vor sensationsfixiert-saudummen Publikums - ganz prima. Einerseits. Andererseits: Ist, Jauch, jetzt der komische Zufall, in einer Zeit zu leben, in der man für die Moderation von Gossen- bzw. eben "Stern-TV" und das schmierenkomödiantisch verbrämte Ablesen von Rätselfragen schon ein volles Konto und Berühmtheit kriegt, wirklich Grund genug, einen schwitzenden und akut wehrlosen Speditionskaufmann, der sich bei Ihnen evtl. nur ein neues Badezimmer verdienen will, mit extrem grundloser Herablassung zu strafen und ihn vor einem Millionenpublikum zum Deppen zu machen? Und ist, zweitens, unsere alte Vermutung, in Ihnen den Paradesinistranten und Toparsch des deutschen Fernsehbetriebs vor uns zu haben, nicht eine tatsächlich gute und wertvolle, u.U. sogar komplett richtige? Braucht keinen Joker: Titanic
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