Inhalt der Printausgabe
Dezember 2000
Briefe an die Leser (Seite 3 von 11) |
Und Sie, ewige Alice Schwarzer, haben jetzt aber endgültig durchschaut, was wir Kerls im geheimsten über karrierewillige Frauen denken, und uns nicht nur in die Seele geschaut, sondern unsere Gedanken auch noch gleich aus- und die geknechteten Mädels direkt angesprochen: "Ihr könnt sogar Präsidentin werden, aber nur unter einer Bedingung - ihr müßt dabei ganz Frau bleiben. Was immer das bedeuten mag, ganz Frau zu sein. Unter anderem Schuhe, in denen ihr kaum gehen, geschweige denn starten könnt; ein dümmlicher Blick, der Unterwerfung signalisiert...; und vor allem das unermüdliche Bestreben, von Ihm begehrt zu werden. Und ob ihr begehrenswert seid, darüber entscheidet nicht ihr Frauen, darüber entscheiden wir Männer allein. (...) Und unser oberstes Gebot lautet: ihr müßt uns gefallen. Was uns gefällt, bestimmen wir." Und bei Gott: Es stimmt. Wir ließen Jutta Limbach nur wegen ihres dümmlichen, Unterwerfung signalisierenden Blicks Verfassungsgerichtspräsidentin werden; ließen Heide Simonis als mindergute Ministerpräsidentin gewähren, weil sie immer ganz Frau blieb; und freuen uns an Herta Däubler-Gmelin nur deshalb, weil sie im TV immer so ungeheuer begehrenswert ist. Ganz zu schweigen von der süßen Wuchtbrumme Birgit Breuel, dem betörenden Wonneproppen Angela Merkel oder gar dem transatlantischen Teufelsweib Madeläne Albright. Und warum wohl durften Sie, Frau Schwarzer, wieder einmal geschlagene vier Spiegel-Seiten über "Siege und Niederlagen der Frauen im Kampf gegen die Männerherrschaft" volldeppeln? Doch auch nur, weil Sie so eine rattenscharfe Wutz sind! Was uns gefällt, bestimmen wir: Titanic
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