Inhalt der Printausgabe

rento

5 Gründe, warum ich zu alt für die Disco bin:

Josef Straubinger

 

1)Wenn ich den DJ nach Lale Andersen oder den Goldenen Sieben frage, guckt er mich nur doof an. Wenn ich es ihm erkläre, dreht er sich betreten weg oder ruft gar die Polizei

 

2)Weil die Pforte vom »Haus ­Abendrot« jetzt von Jannek ­Makielski bewacht wird, dem Stink­stiefel, der sich nicht mehr mit Marmorkuchen bestechen läßt.

 

3) Aber auch, weil der Treppenlift ins Erdgeschoß seit Tagen kaputt ist und ich nicht mehr aus dem Fenster ­klettern kann (Hüftschaden vom ­falschen Sitzen beim Angeln).

 

4) Weil mein Enkel Sven, der Betreiber des Clubs, mir zum wiederholten Male Hausverbot erteilt hat.

 

5) Weil ich vom Ecstasy mittlerweile diese komischen Pusteln bekomme und ich vom Speed aufstoßen muß.

Inge Hauck

Ich habe Falschparker aufgeschrieben, damit ihr es nicht müßt

Ich habe es mit den Füßen. Keine zehn Schritte kann ich mehr gehen ohne fiese Schmerzen. Wenn mein Sohn Harald zu Besuch ist, muß ich trotzdem traben. In den Keller, in die Küche. Meinen Kuchen habe ich im Keller. Der hält. Der Harald läßt es sich hier gutgehen. Mein Sohn. Er sagt zehnmal, ich soll nicht laufen, er macht das schon. Aber ich weiß, es kommt nicht von Herzen. Der sagt mir nie etwas Liebes. Der lügt! Also laufe ich. Wenn der Harald seine neue Freundin heiratet, sterbe ich lieber.

Gestern mußte ich wieder raus. Der Harald zieht seine Arbeit mir vor. Ich habe den allein großgezogen. Gegenüber beim Schulte stand ein roter Wagen. Der steht da nie. Den hab ich notiert. Ich bin dann noch hoch, Richtung Kirche. Überall Wagen! Ich höre nicht mehr so gut. Die hab ich auch alle aufgeschrieben. Den Zettel hab ich dem Dr. Schnüss in den Postkasten geworfen. Der hat mich geröntgt. Damals, als der Harald für mich einkaufen war, als ich die Treppe runter bin. Da war ich allein. Der Harald hatte den falschen Käse geholt. Das macht der mit Absicht.

Erklärt

Mit diesem genialen Trick entlarvst du falsche Enkel

»Läuft Ihr Gerät? Ich fang jetzt an. Blom mein Name, Albert. Ich weiß, daß diese Lumpen an unser Geld wollen. Wie die Neger! Ja gut, das schneiden Sie raus. Ich meine es aber so. Der Anita aus Zimmer 15 hat einer 5000 DM weggeholt. Ich rechne noch um! Lange Rede, Angriffskrieg:

  1. Ich nehm den Hörer ab – und warte!

  2. Wenn ein Geldbetrag genannt wird, stelle ich die Sicherheitsfrage: »Welche Farbe hat Albert Bloms (91) Lieblingsjacke?«

  3. Die richtige Antwort lautet »beige«.

Bis jetzt hat das noch jeder von den Banditen erraten. Ich bin tief in den Miesen.«

Quiz

Wie gut erinnerst du dich ans Dritte Reich?

Das Dritte Reich war keine gewöhnliche Zeit. Neben vielen lustigen Sachen wurden in der Politik auch einige ernste Themen behandelt.

Auch war das Dritte Reich für viele Menschen sehr schlimm. Sein Ende markierte aber eine neue Ära, die uns viele lustige Dinge brachte, wie »Big Bang Theory« oder »Scrubs«.

An diese Dinge sollte sich jedes Kind der 30er noch erinnern:

Der Großteil deines Taschengeldes ging für ein Stück Brot drauf

In der Schule fehlten plötzlich ein paar Schüler, aber wir haben das Beste daraus gemacht

Der Anblick eines blonden Herren in schwarzer Uniform macht dir noch heute weiche Knie

Aber absolut nichts kam an ­diesen einen Jungen ran

Wir verpfiffen unsere Nachbarn, weil sie Juden waren

Am Sonntagabend saßen wir alle gespannt vor diesem Gerät

Und das war dein ganzer Stolz

Das durfte in keinem Bücher­regal fehlen

Und Sport war noch verpflichtend und aufregend

Die Nächte waren heiß, und nicht selten ging auch mal etwas zu Bruch

Was weinten wir bittere Tränen, als es für unsere Jungs dann ­endgültig vorbei war

Aber zum Glück war alles schnell wieder vergessen

Gaitzsch/Hürtgen/Irmschler/Lichter

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt