Inhalt der Printausgabe
TITANIC Anti-Terror-Einsatz
Endlich Seelenfrieden!
So werden Großereignisse wieder sicher
Fußballspiele, Konzerte, Weihnachtsfeiern: Bei jedem noch so kleinen Großereignis muß man neuerdings Angst vor IS-Terroristen haben. Muß? Mußte! Denn dank dieser einfachen Methoden können wir uns wieder unbeschwert zu fröhlichen Menschenmengen zusammenschließen.
Fußballspiele sind aufgrund ihrer Popularität ein Hauptziel des Terrors. Wenn aber die Fanmassen auch auf Randsportarten wie Basketball, Handball und alle anderen Sportarten verteilt werden, wissen die Attentäter nicht mehr, wohin mit sich. Ultras sollten also ruhig am nächsten Samstag z.B. mal beim Golf auftauchen. Den Vereinspräsidenten wird’s freuen, seine Lieblingsfans mal hautnah erleben zu dürfen.
Je enger Menschen beisammenstehen, desto leichter kann man sie ins Visier nehmen. Mit extrabreiten Bühnen macht man ein Konzertpublikum weniger angreifbar, verändert aber nichts am Erlebnis: Crowdsurfing, Headbanging und das ständige Warten in Menschenschlangen bleiben weiter möglich. Und die Bedeutung der Akustik für das Konzertvergnügen wird ohnehin maßlos überschätzt.
»Hey, ein Rummel, auf dem sich einer verwerflichen und perversen Feier hingegeben wird! Da schieß ich doch gleich mal rein. Aber halt, ist das nicht der Mahmoud?« – Spontananschläge flatterhafter Terroristen lassen sich leicht mit einer gut sichtbaren Islamistenscheuche verhindern. Und wenn man sie mit echtem Sprengstoff ausstattet, wird das Abschlußfeuerwerk noch mal deutlich spektakulärer.
Schiebedächer, Torlinienkameras, das Gesicht von Thomas Tuchel: Fußballstadien sind voll mit moderner Technik. Da braucht es nur noch wenige Handgriffe, sie in flexible Trutzburgen zu verwandeln. Und dann wird mit einem Knopfdruck aus dem Fußballtempel ein Allahhaus und der Götzendienst zu einen Gottesdienst, der die Islamisten auf bzw. in die Knie zwingt.
Oder einfach mal verzichten! Müssen wir denn jeden Sonntag und zu jedem Feiertag diese großen, auffälligen Häuser in unseren Stadtmitten füllen, als wollten wir die Terroristen necken, ja locken? Dann kann dieser Mann, der die Partys immer so aufwendig schmeißt, auch einmal den Herrn einen guten Mann sein lassen.
Tim Wolff, Leo Riegel