Inhalt der Printausgabe

Bewegungsmelder

Alarm bei den Apple-Fans: Das I-Phone speichert heimlich die Aufenthaltsorte seiner Nutzer und kann so brisante Bewegungsprofile liefern. Nach weltweiten Protesten ist der Computergigant zwar zurückgerudert und hält die Positionsdaten nur noch eine Woche lang vor. Doch auch eine Woche ist viel; vielleicht zu viel, meinen die IT-Sicherheitsexperten Rürup und Tietze, die Mitte Mai einige prominente I-Phones gehackt und ausgelesen haben.

Philipp Rösler

Die Ortungsspuren zeigen: Der FDP-Chef hat eine kräftezehrende Woche hinter sich, ein Laufpensum von 314 km absolviert. Auffällig häufig hielt er sich im Wirtschaftsministerium auf. Nach einem ausgedehnten Mittagstermin im Büro Rainer Brüderles werden Röslers Spuren unklar und verwaschen, verlieren sich schließlich in einer Kabine der Herrentoilette. Pikant: In seinem Gesundheitsministerium hat er sich lediglich zweimal blicken lassen, in einer nahegelegenen Apotheke dagegen täglich. Wir können nur spekulieren, was er sich da besorgt hat: Aufputschmittel? Psychopharmaka? Oder Fersenpflaster?

Sebastian Vettel

Das bekannte Werbegesicht für Energyshampoo und Anti-Schuppen-Drinks macht in jener Woche Urlaub in der Türkei, weiß dort aber offenbar nicht viel mit sich anzufangen. Die Daten entlarven ihn als jungen Neureichen, der ein Leben auf der Überholspur führt – fast schon zwanghaft, wie er ständig auf die Piste muß und dort kein Ende findet. Wir vermuten mal: Außer um den Block zu cruisen und steile Weiber abzugreifen hat der Kerl nichts drauf.

Gunter Sachs

Der ehemalige Playboy und Exgatte von Brigitte Bardot hat anscheinend viel von seinem früheren Schwung verloren. Das Alter setzt ihm zu, er verschanzt sich in seinem Chalet, ist ein richtiger Stubenhocker geworden. Unsere Mutmaßung: Wahrscheinlich hat er vergessen, wo er seine Autoschlüssel hingelegt hat – falls er überhaupt ein Auto besitzt. Wir können nur hoffen, daß er es irgendwann noch mal richtig krachen läßt.

Sigmar Gabriel

Im wirklichen Leben ist er imstande, größere Säle und ganze Hallen zu füllen, und zwar alleine. In seinem I-Phone dagegen hinterläßt der raumgreifende SPD-Vorsitzende keine Spuren. Rätselhaft: Wir registrieren nicht eine einzige Bewegung! Man könnte fast meinen, den Typen gibt’s nicht.

I-Phonebesitzer

Aus Neugier und wissenschaftlichem Interesse haben wir einmal sämtliche I-Phones dieser Welt ausgelesen – das Ergebnis ist ein Schock! Eine solch massive Ansammlung von Bewegungsdaten birgt erhebliche Gefahren in sich, nicht nur für den Datenschutz. Sie könnte außerirdischen Hackern Hinweise darauf geben, wo genau in der Galaxie wir Erdlinge uns befinden. Wenn das so Wesen sind, die die Menschheit vernichten wollen – Gnade uns Gott!

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Grunz, Pigcasso,

malendes Schwein aus Südafrika! Du warst die erfolgreichste nicht-menschliche Künstlerin der Welt, nun bist Du verendet. Aber tröste Dich: Aus Dir wird neue Kunst entstehen. Oder was glaubst Du, was mit Deinen Borsten geschieht?

Grüße auch an Francis Bacon: Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt