Inhalt der Printausgabe

Ein Nobelpreis für Kohl!

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299 298 Stimmen übergeben + + + Ganz Schweden beeindruckt + + + Kohl glaubt’s noch gar nicht

 

Friedensnobelpreis »im Sack«?!

 

TITANIC rief – und alle alle, kamen bzw. blieben zu Hause: Im Juli baten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, um Unterstützung der von Roland Koch vorgeschlagenen Nominierung Helmut Kohls für den Friedens- oder sonst einen Nobelpreis, und das Echo war, um es bescheiden auszu­drücken, absolut enttäuschend: Es wurde die ­erfolgreichste TITANIC-Unterschriftensammlung aller Zeiten! Innerhalb von kaum sechs Wochen erreichten uns fast 300 000 begeisterte Einsendungen, ein globales Who is Who aus Kultur und Politik setzte sich für Kochs und unser Traumziel ein:

 

Günter Grass, Lothar Mätthaus, Florian Silbereisen, Joe Cocker, Dieter Nuhr, Wolle Petry, Hans Magnus Enzensberger, Gabriele Pauli, Lisa Politt, Tim Lobinger, Jürgen Habermas, Thorsten Frings, Martin Mosebach, Dolly ­Buster, Hermann Gremliza, Horst Schimanski, Horst Köter, Al Gore, Kim Jong Il, Guildo Westerwelle, Freya Barschel, Huber / Beckstein, Paco de Lucia, Sven Plöger, Beatles Revival Band, Jamal Tuschick, Rewe Niedersachsen, Feinkost Käfer, Real Madrid, Heinz Strunk, Wladimir Klitschko, Sir Bernd Eilert, No Angels, Wolfgang Overath, Gunter Hagen, Nina ­Hagen, Cosma Hagen, Shiva Hagen, Swami Durchananda, Horst Tappert, Hans Zippert usw. usf; sowie die annähernd zehntausend Titanic-Leser/innen Annett Kasten, Asja ­Huberty, Claus Dieter Preuß, Wolfgang Beck, Michael Fuhrmann, Lucky Latino und Dr. Hüfter: Sie und / oder viele andere wurden angeschrieben, füllten die Unterstützerlisten aus oder stehen bei star-gallery.de. Ihr Dank gilt uns und umgekehrt!

 

Und dann der Höhepunkt: die feierliche Übergabe des tonnenschweren Listenhaufens an Professor Ole Danbolt Mjøs, den Leiter der »Norwegischen Nobelkommission zur Ernennung der Träger des Friedensnobelpreises«. Denn schon jetzt, vier Monate vor der Entscheidung des Komitees, heißt es Druck ausüben aufs traditionell kühle Nordgremium, das deutsche Kanzler und Reichskanzler regelmäßig schnöde überging und schnitt. Das wird nun kaum mehr möglich sein. Weil Kohl gewinnen wird, jawohl! Weil Helmut Kohl, Maskottchen der TITANIC und Kanzler der Wiedervereingung, nun auch endlich einen saftigen Nobelpreis einfahren und einspeisen wird, aah – denn Friedensnobelpreis is coming home! Dank Ihnen, liebe Unterstützer/innen!

 

Da aber laut Schweden noch etwa 702 Unterschriften fehlen, nun zu Ihnen, liebe Nichtunterstützer/innen: Werden Sie Unterstützer/innen! Tragen Sie sich ein! Lassen Sie auch Ihre Freunde ausfüllen und senden Sie die Liste bitte an: TITANIC-Redaktion, Sophienstr. 8, 60487 Frankfurt. Kohl wird es Ihnen danken.

 

»Helmut – who?« Sichtlich gerührt nahm der Ole Nobelpreischef Mjøs die vielen hunderttausend Unterschriftenlisten entgegen

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Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg