TITANIC Gold-Artikel

TitaniLeaks: Die Passion Assange

Die Geburt Assange

Mit der Geburt Assange aber verhielt es sich so: Christine, seine Mutter, war mit John verlobt, die zogen mit ihrem Wanderzirkus durchs Land*. Noch bevor beide zusammengekommen waren, zeigte sich, dass Christine schwanger war von einer unbekannten Quelle. Und siehe, John trachtete, die Preisgabe des Vaternamens durch Gezeter zu erzwingen, aber seine Frau blieb standhaft unter den Drohworten, bis sie einen Sohn geboren hatte. Der aber plärrte, ehe die Nabelschnur durchtrennt war: „Der Name meines Vaters lautet Julian, das bin ich selbst!“
Und es war großes Frohlocken unter den Eseln, deren Wagen für die Niederkunft erwählt worden ward, und die Kapelle spielte einen Vertusch, dass einem Hören und Sehen verging.

* Letzteres stimmt wirklich

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Die Huldigung der Clowns

Da Assange nun zur Welt gekommen war, stiegen vor seiner Krippe drei Clowns aus einem winzigen Auto, stolperten über ihre langen Schuhe und warfen sich vor ihm auf den Bauch und beteten: „Noch ist kein Material dir zu roh, da leakst du nun auf Heu und auf Stroh.“ Und sie brachten ihre Geschenke dar: Tröte, Spritzblume und geheime Studien über den Nutzen von Klinikclowns.

Die Rache des Zirkusdirektors

Als aber der Zirkusdirektor von der Geburt des Dreikäsehochs erfuhr, gebot er, diesen den Löwen zur Vesper anzurichten, auf dass kein weiteres Maul gestopfet werden müsse. Assange jedoch war über das Komplott gegen ihn längst unterrichtet und fand Asyl in einem Zauberhut. Als der Magier abends jedoch seine Künste zeigen wollte, zog er zu allgemeinem Schrecken lauter kleine Assanges aus dem Zylinder, die dem Publikum fröhlich den Mordplan des Direktors ins Ohr brabbelten.

Die Versuchung Assange

Den Datenströmen folgend, gelangte Assange nach Schweden, das war zu einer Zeit, als Pippi Langstrumpf Buchhalterin in Bullerbü war. Vierzig Minuten irrte er durch Stockholm und glotzte Schwedinnen nach, vierzig Minuten wurde seine Hose enger und enger. Der Sexteufel aber sagte zu Assange: „Nimm zwei von ihnen zu dir in dein Schlafgemach und gib dich der Wollust hin.“ Da entgegnete dieser: „Aber sicher, wird gemacht!“
Doch galt ihm der Wille der Frauen nichts, und sie zeigten Assange bei der Polizei an. Da verfluchte Assange, dass er auf den Teufel gehört hatte, und verließ das Land gen Britannien auf seinem treuen Esel Wiki-A.

Einzug in die Botschaft Ecuador

Und da die Häscher Assange dicht auf den Fersen folgten, lenkte er seine Schritte vor die Botschaft Ecuadors. Da sandte Assange zwei Rechtsanwälte vor und sagte zu ihnen: Gehet hin und leaket meinen Namen, auf dass ich Zuflucht erhalte im Hause dieses bedeutungslosen Zwergstaates. Und Assange ward willkommen geheißen vom Personal und man händigte ihm einen Stapel Formblätter nebst Anlagen aus und wies ihm ein Kabuff an, da sollte er wohnen und seinen Kram erledigen.

Die Verspeisung der 5000

Assange erhielt bald ein großes Paket unbekannten Absenders, darin waren Dutzende und Aberdutzende gebackener Teigfischlein, so dass sie insgesamt 5000 zählten. Und es war ein großes Fragen in der Botschaft, wer diese gewaltige Menge verknuspern sollte. Assange aber sagte zu ihnen: Lasst mich nur dafür Sorge tragen, und er nahm die Fischlein zu sich und verzehrte sie, und nicht einen ließ er zurück. Der Fußboden aber sah aus, als hätten das Krümelmonster und Oskar aus der Tonne dort Hochzeit gehalten.

Die Gefangennahme

Nachdem Assange noch einmal Speise und Trank zu sich genommen, stellte er das unreine Geschirr in die Tür und sprach: Hier werden die Feinde von Wahrheit, Liebe und Selbstverwirklichung mich verhaften, noch bevor die Weihnachtsnaschereien im Einzelhandel feilgeboten werden. Wenn sie kommen, mich zu holen, so sollen sie wenigstens über die vertrockneten Reste meiner Freiheit stolpern.
Und als er so gesprochen hatte, kamen Polizisten in großer Zahl und konfiszierten Spritzblume, Tröte und Pappköfferchen, packten Assange am Schlafittchen und warfen ihn in den Kerker, wo er jetzt mal schön über seine Verfehlungen nachdenken soll.
Als man aber daranging, Assanges Unterkunft von den Spuren seiner Gegenwart zu befreien, so blieb alles an seinem Ort und ließ sich nicht verrücken, als sei der ganze Raum mit einer steinharten und doch unsichtbaren Kruste versiegelt. Da ertönten die vier Whistleblower von Albion und leakten die frohe Botschaft, dass da ein heiliger Unrat sich angesammelt habe, und die Menschen gingen in ihre Häuser zurück und warfen die Tische um und verteilten Abfälle in allen Zimmern, um Assange ihre Gefolgschaft kundzutun. So wurde der Saustall zum Erkennungszeichen der Assangeianer, und sie gründeten ihre Gemeinschaft in der nierdergebrannten Kathedrale von Notre-Dame und tauften ihre Mitglieder mit Kartoffelsalat. Amen.

Valentin Witt

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Na, na, na, welt.de!

»Warum ›Barbie‹ klüger ist als alle anderen nominierten Filme zusammen«, titeltest Du in Deinem Feuilleton bezüglich der diesjährigen Oscar-Kandidaten. Allein: Wir haben noch mal den Taschenrechner gezückt, und wenn man auch die Dokumentar-, Kurz- und Dokumentarkurzfilme berücksichtigt, sind alle anderen nominierten Filme zusammen exakt 1,76 Klugheitspunkte klüger als »Barbie«.

Welches Medium dümmer ist als alle anderen Medien zusammen, braucht hingegen nicht nachzurechnen: Titanic

 Moin, Hamburger Craft-Brauerei ÜberQuell!

Dein Firmenname zeugt ja bereits von überschäumender Wortspiellust, aber so richtig freidrehend auf die Kacke haust Du erst bei den Bezeichnungen Deiner einzelnen Biersorten: Die heißen nämlich zum Beispiel »Supadupa IPA«, »Palim Palim Pale Ale«, »Pille Palle Alkoholfreies Ale« oder sogar »Franzbrewtchen Imperial Pastry Brown Ale«. Auweia!

Gerade bei Letzterem, das außerhalb Hamburgs von vielen gar nicht zu entschlüsseln sein dürfte, mussten wir, obschon viel gewohnt, dann doch schlucken, weil uns allein der Name innerhalb von Sekunden pappsatt und sturzbetrunken machte. Er erschien uns einfach zu brewtal, fast schon brauenhaft! Auf Dein Bier haben wir dann lieber verzichtet.

Aus der Ausnüchterungszelle grüßt trotzdem: Titanic

 Dir, Tod,

gefiel es im Jahr 2010, im Abstand von einem Tag Bärbel Bohley (11. September) und Claude Chabrol (12. September) abzuberufen, worauf wir damals in unserer Online-Rubrik »Fakt vs. Frage« scharfsinnig spekulierten, als Nächstes treffe es nun wohl Dieter Dehm, Erhard Eppler und Frank Farian. Knapp daneben! Denn Frank Farian holtest Du erst dieses Jahr, am 23. Januar – nicht ohne vorher noch die Büchnerpreisträgerin Elke Erb (22. Januar) abzuräumen.

Und langsam durchschauen wir Dich, Gevatter: A darf leben, B und C müssen sterben; D darf leben, E und F müssen sterben …

Um es kurz zu machen: Gundula Gause ist, trotz ihres boulevardmedial großflächig breitgetretenen Schwächeanfalls vom Dezember (Bild: »total unnötig«, »hätte mich krankmelden sollen«), fürs Erste fein raus, während Heimatsänger Hansi Hinterseer und Malertochter Ida Immendorff sich lieber schon mal das letzte Hemd anziehen sollten. Stimmt’s?

Gruselt sich vor der Antwort: Titanic

 Einfach mal kreativ sein, Rishi Sunak!

Der BBC sagten Sie: »Ich bin nicht sicher, ob sich die Leute so sehr für meine Ernährung interessieren, aber ich versuche, zu Beginn jeder Woche etwas zu fasten.« Wir glauben, dass Ihre Unsicherheit berechtigt ist: An Ihren Beliebtheitswerten kann man ablesen, dass sich das Interesse an Ihren Gewohnheiten in Grenzen hält.

Das ließe sich aber leicht ändern: Bei den ganzen verschiedenen Varianten wie TV-, Auto- und Plastikfasten gäbe es bestimmt auch für Sie etwas, durch das Sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit »eight days a week« auf sich zögen. Wie wäre es z. B. mit Abschiebungsfasten, Verbrennerverbotverzögerungsfasten oder Zweiteamtszeitfasten?

Nur dass Sie gerade beim Thema »Neuwahlen« dem Verzicht huldigen, sollten Sie nach Ansicht der Mehrheit Ihrer Landsleute schleunigst ändern. Zwischendurch kann man sich doch auch ruhig mal was gönnen, oder?

Mampft Ihre Scones mit Clotted Cream und reichlich Marmelade gleich mit: Titanic

 Bonjour, Marine Le Pen!

Bonjour, Marine Le Pen!

Das Potsdamer Treffen der AfD mit anderen extremen Rechten war selbst Ihnen zu heftig: Sie seien nie für eine »Remigration« in dem Sinne gewesen, dass Französinnen und Franzosen ihre Nationalität entzogen würde, selbst wenn die Einbürgerung unter fragwürdigen Bedingungen geschehen sei, meinten Sie und fügten hinzu: »Ich denke also, dass wir, wenn es denn so ist, eine krasse Meinungsverschiedenheit mit der AfD haben.«

Keine Ahnung, Le Pen, ob Sie mit dieser Haltung eine Chance aufs französische Präsidentenamt haben. Ministerpräsidentin von Thüringen würden Sie mit diesem Weichei-Schlingerkurs aber ganz sicher nicht!

Schon ein bisschen enttäuscht: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pandemisches Passionsspiel

Die Erfahrungen aus der Coronazeit wirken teils immer noch nach. So fragt man sich heute bei der Ostergeschichte: Hat Pontius Pilatus, als er seine Hände in Unschuld wusch, dabei zweimal »Happy Birthday« gesungen?

Jürgen Miedl

 Nach Explosion in der Molkerei

Alles in Butter.

Loreen Bauer

 Authentisch

Jedes Mal, wenn mir ein bekennender Feinschmecker erklären will, wie aufwendig ein echt italienisches Risotto zubereitet gehört, habe ich das Gefühl, es würde stundenlang um den heißen Brei herumgeredet!

Mark-Stefan Tietze

 Und das Brot erst!

Einen Krankenwagen rufen, ohne sich in Schulden zu stürzen, mehr Urlaubs- als Arbeitstage, Bier zum Frühstück: Deutschland ist toll. Mit solchen Takes können US-amerikanische Influencerinnen hierzulande natürlich punkten. Aber betreiben sie damit nicht einfach nur billiges Kraut-Pleasing?

Alexander Grupe

 Lauf, Junge!

Die Ordner bei einem Fußballspiel würden sich wesentlich mehr Mühe geben, wenn sie bei der Jagd nach dem Flitzer auch nackt sein müssten.

Rick Nikolaizig

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
21.03.2024 Bamberg, Konzerthalle Martin Sonneborn
21.03.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
22.03.2024 Bayreuth, Zentrum Martin Sonneborn
22.03.2024 Winterthur, Bistro Alte Kaserne »Der Unsinn des Lebens« mit Pause ohne Ende