Briefe an die Leser | November 2014


Und Du, Comedy-Club Teatroneu (Barcelona),

glaubst wohl, Dich auf dem neuesten Stand der Technik zu befinden, wenn Du vor Deinen Zuschauersitzen Tablets mit einer Gesichtserkennungssoftware anbringst, um dann die Besucher pro Lacher (Stückpreis 30 Cent, maximal 24 Euro pro Veranstaltung) zahlen zu lassen.

In Wirklichkeit ist das aber sooo I-Tunes! Der Zug ist längst weitergefahren, heutzutage hat man doch Flatrates. Im Jahresabo nur 4 Euro pro Monat für so viele Witze, wie man weglachen kann, z.B. hier bei Titanify

Seit Jahren, Staatsanwaltschaft Wuppertal,

behelfen sich Rechte auf ihren Demonstrationen mit dem Trick, »Nationaler Sozialismus!« anstatt »Nationalsozialismus!« zu rufen, um nicht verknackt zu werden – und sind damit erstaunlicherweise sogar durchgekommen. Wie gut, daß dank Dir nun aber Schluß ist mit diesem geradezu jüdischen Gemauschel! Denn nachdem Neonazis in Deinem Zuständigkeitsbereich im September 2013 vor laufenden Kameras ganz unverklausuliert »Nationalsozialismus jetzt!« gefordert haben und dafür angezeigt worden sind, hast Du nach einjähriger gründlicher Prüfung ein Urteil gefällt.

Und das lautet: Freispruch. Mit der Begründung, hier liege nicht der Straftatbestand der Volksverhetzung vor, denn »Nationalsozialismus jetzt!« sei »nie als Parole oder ›Wahlspruch‹ einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation bekannt geworden«.

Das gibt Rechtssicherheit (wer mag, darf hier ein »sic!« einsetzen), darauf läßt sich aufbauen. »Wiederinbetriebnahme von Auschwitz«? Kein Problem, dergleichen hat niemand gerufen, als die Öfen noch gemütlich vor sich hin rauchten. Auch der Wunsch nach Errichtung eines Vierten Reichs kann straflos geäußert werden – unterm Hitler wäre man dafür nämlich hingerichtet worden. Neonazi ist praktisch ein Ehrentitel für Demokraten geworden, solche gab’s früher schließlich nicht, und überhaupt läßt sich mit dem Zusatz »… jetzt!« eigentlich alles adeln, denn jetzt ist ja nicht damals.

Kurz gesagt: Wenn in Deiner Nähe, Staatsanwaltschaft Wuppertal, ein hohles Geräusch zu hören ist, dann nicht nur, weil da Rheinland und Westfalen zusammenstoßen. Titanic

Crescenzio Kardinal Sepe, Neapel!

Ihrer Ansicht nach dürfen also »Katholiken, die Lebensmittel wegwerfen«, nicht mehr »an der Heiligen Kommunion« teilnehmen. Denn: »Wer angesichts von Millionen Hungernden Essen vernichtet, stellt sich selbst außerhalb der Menschheitsfamilie.« Bravo, Kardinal. Wir hätten bloß eine Frage: Wenn Ihnen künftig mangels Kommunionsteilnehmern Riesenhaufen von ungegessenen Hostien übrigbleiben – was passiert dann mit denen? Auf den Müll? Oder verspeisen Sie die nach der Messe alle selbst?

Innerhalb der Menschheitsfamilie: Titanic

Kurze Frage, Flecken Bovenden (Kreis Göttingen):

Ist eigentlich ironisch, gar kapitalismuskritisch gemeint, was man auf einer Bahnfahrt durch Dein Hoheitsgebiet vom Zugfenster aus erblickt, nämlich eine Hallenfassade, auf welcher »Schnäppchen Welt« geschrieben steht? Nein? Keine Ironie? Keine Kapitalismuskritik? Nur die gängige Rechtschreibschwäche beim Benamsen von Restpostenmärkten?

Hatte auch nicht anders vermutet: Titanic

Innenminister de Maizière (CDU)!

Der Süddeutschen Zeitung erklärten Sie in einem Interview über sog. Armutsflüchtlinge, daß wirtschaftliches Elend kein Grund dafür sei, Asyl zu gewähren: »Deutschland kann nicht alle Mühseligen und Beladenen auf der Welt aufnehmen.« Außerdem sähen Sie die Gefahr, daß »Kräfte am rechten Rand der Politik die Ressentiments gegen Flüchtlinge schüren und eine Spaltung der Gesellschaft bewirken wollen«. Und was, de Maizière, möchten Sie dagegen tun? Die CDU abschaffen?

Äußerst gern behilflich: Titanic

Hatschi, Klebers Claus!

Unausstehlich war das Heute-Journal ja schon immer. Seit Sie dort aber verbreiten dürfen, Ebola sei aktuell »noch tödlicher« als vor ein paar Jahren, ist es sogar noch unausstehlicher geworden.

Mit allertödlichsten Grüßen: Titanic

Respekt, Boxlegende Mike Tyson!

Als der Moderator eines kanadischen Fernsehsenders Sie auf Ihre Verurteilung wegen Vergewaltigung Anfang der neunziger Jahre ansprach, antworteten Sie ihm: »Du kommst als netter Typ daher, bist aber in Wahrheit ein Haufen Scheiße.«

Aber, Tyson, das Ohr des Typen ist noch dran? Dann sind Sie ja inzwischen geradezu entspannt. Findet: Titanic

O Deutsche Bahn!

Was haben wir nicht alles ertragen: Verspätungen, verpaßte Anschlüsse, nicht bereitgestellte Züge, geänderte Zugreihungen, ausgefallene Sitzplatzreservierungssysteme, Deinen Kaffee, Deine beständigen Preiserhöhungen und die ganzen Streiks. Und dennoch haben wir Dich immer tapfer verteidigt gegen die »Typisch Bahn!«-Schreier, die »Senk ju for träwelling«-Idioten sowie die Verspätungsdurchsagen-Augenverdreher. Und nun das: Aus Deinem jüngsten Newsletter starren uns zwei grauenhafte rote Plüschkugeln mit großen Augen entgegen, und Du informierst uns: »Säm & Mel sind die frechen bahn.bonus-Punkte für Jäger & Sämmler und möchten nur eins – von Ihnen gesämmelt werden.« Sämmeln? »Na klar. Das ist wie Sammeln. Nur mit mehr Punkten.« Dazu läßt Du Deine Kreaturen uns anbrüllen: »Los, sämmel uns!« Kein Problem, Deutsche Bahn. Versprochen: Bei der nächsten Gelegenheit werden wir Deinen Werbeheinis und PR-Spackos dermaßen eine reinsämmeln, daß ihnen Jägen und Sämmeln vergeht.

Zählt schon mal an: Titanic

Lieber Stephan!

Wo wir Dich gerade erwischen zwischen Tür und Angel, zwischen zweien Deiner vielen Aufträge für Welt, WamS, Journal Frankfurt, Metallzeitung, das Arte-Magazin, Zitty und Presse – da wollten wir Dich mal fragen: Wohin des Weges? Waaas? Wie meinen: Du willst raus? Ganz raus? Endgültig nach Münster, zu Deinen Lieben? Zu Frau, Kindern, Katze, Klimpergitarre? Nach immerhin 14 Jahren als Titanic-Redakteur, hundert gezeichneten Strips, tausend gemalten Cartoons, vielen Dutzend unnachahmlichen Auftritten bei Aktionen und in Fotoromanen sowie vier Millionen Überstunden – gehst Du einfach? Moment mal! So nicht!

Wer soll denn jetzt Frieden stiften zwischen den uneinsichtigen Graphikern und den steinsturen Schreibern? Wer wird gemeinsam mit Torsten und Michael das beliebte Kollegennervspiel »Finde den Kalauer« spielen, über den, haha: Wortspielplatz tollen? Um seinen Opfern dort hinterlistig aufzu(ka)lauern? Wer wird künftig seinen Zimmerkollegen Martina und Hardy als Redaktionsriese Schatten spenden? Mit wem soll Mark-Stefan Serien wie »Angela the Strangela«, »Putin der Bär«, »BussiBeck«, »Münt el-Fering« und »Nein, diese Wulffs!« aushecken? Wer muß nun mit Tim über Fußball fachsimpeln? Wer wird Birgit als Mahjong-Berater zu Seite stehen (»Nimm den Karo-König!«) – auch wenn sie gerade Spider-Solitär spielt? Wessen schmackhaft zubereitete Nudel-stilleben soll Moritz künftig bewundern, und wer soll Alexander als Diskussionspartner in Sachen »Wurstangebot auf dem Wochenmarkt« dienen? Wer wird sich so diebisch über jeden, aber auch wirklich jeden Witz freuen, der Tom Hintners Kleinwuchs thematisiert? Wer lobt jetzt herrlich mißverständlich Kristins Redaktionsschlußschmaus? Und was sollen all die jungen, unbedarften Zeichner jetzt machen, ohne einen Anwalt wie Dich, der ihren zaghaften Einsendungen so konsequent Platz im Heft verschafft, damit dort auch mal was anderes steht als nur die grauen Buchstabenwüsten der in ihre ellenlangen Sätze verliebten, endlos dahinfabulierenden Kollegen Textredakteure, die – –

was wollten wir noch mal sagen? Richtig:

Du wirst uns fehlen. Bleib uns treu, Du lieber, langer, lustiger Mann! Und mach’s gut!

Bzw.: Bis gleich! Deine Titanic

Als, beste Michaela Schaffrath,

wir neulich die Folge der allenfalls mäßig unterhaltsamen Interviewreihe »Kessler ist…« sahen, in der Gastgeber Michael Kessler sich äußerlich in Sie zu verwandeln versuchte, was ihm übrigens nur mäßig gelang, und dergestalt ein Gespräch mit Ihnen führte, erwähnten Sie dort reumütig Ihre Anfang des Jahrtausends erschienene, nach Ihrer jetzigen Einschätzung das Private allzu offen schildernde Autobiographie. Da erwachte kurz unser Interesse, und wir forschten beim großen bösen Internethändler nach. Und stießen worauf? Auf »Ich, Gina Wild, gebraucht – sehr gut«. Nur »etwas berieben« sowie »kleinere Gebrauchsspuren«, »sehr gut erhaltener Innenteil mit geringer Nutzung«, »Ecken nicht bestoßen«, »Bindung und Rücken sind sehr gut erhalten« und vor allem »kein gekennzeichnetes Mängelexemplar« – und das trotz Ihrer Vergangenheit, das ist doch toll! Wieso aber machen Sie dann trotzdem bei sämtlichen öffentlichen Auftritten, einschließlich dieser Sendung, immer so einen verzweifelten Eindruck?

Sorgen sich die Remittenden auf der Titanic

Huhu, Christian Ulmen!

Sie rechtfertigten im Interview mit »Spiegel online« Ihre Mitwirkung an einem McDonald’s-Werbespot mit diesem bestechenden Argument: »Man muß den Usern offenbar gut erklären, daß man die Kohle für das ganze Zeug ja irgendwoher bekommen muß – und daß es auch gute Werbung gibt.«

Nämlich jede (McDonald’s, Rügenwalder, Sky), die dafür sorgt, daß Sie die Kohle irgendwoher bekommen, mit der Sie dann wiederum all diese lustigen Figuren spielen können; am besten gefällt uns übrigens die des fröhlich korrumpierten Medienheinis, die Sie seit einigen Jahren sehr authentisch verkörpern.

Ach, das ist gar keine Rolle? Dann nimmt’s Lob zurück: Titanic

Alle Achtung, Führer!

Wie wir in der Sendung »Hitlers Jurassic Park« im »National Geographic Channel« erfuhren, wolltest Du in irgendwelchen polnischen Wäldern tatsächlich solch einen Park einrichten: »Wissenschaftler der SS planten, ausgestorbene Arten wieder auf der Erde anzusiedeln. Sie sollten einer nationalsozialistischen Superrasse als Jagdbeute dienen.«

Und das hätten wir dann doch gerne gesehen: Superrassenangehörige wie der dicke Göring oder Klumpi Goebbels oder nicht zuletzt Du, schmächtiger Führer, wie Ihr vor Säbelzahntigern, Mammuts und Tyrannosauriern wegrennt und von Eurer »Jagdbeute« vielleicht ein klein wenig in die Mangel genommen werdet.

Wäre vielleicht sogar etwas für Tarantino, findet Titanic

Peng, Philipp Mißfelder!

Als CDU-Außenexperte sagten Sie im Hörfunk zur vereinbarten Waffenruhe in der Ostukraine: »Natürlich muß man genau hinschauen – nicht jeder Schuß, der dort fällt, ist eine Verletzung des Waffenstillstandsabkommens.« Sicher, Mißfelder, da kann jemand ganz abkommenkonform und wodkabefeuert lediglich seinem Schwiegervater ein Projektil zwischen die Augen geben oder ausgelassen ein paar Bläßhühner aufscheuchen.

Das hatte tatsächlich kurz vergessen: Titanic

Käßmann, alte Protestantenhaut!

Nachdem der langjährige Pflegefall und frühere Intendant des senilen MDR, Udo Reiter, nach öffentlichem Sinnieren über die Würdelosigkeit des Dahinsiechens den Freitod gewählt hatte, grübelte es via Bild in Ihnen: »Wir können doch nicht sagen, daß jeder, der etwas ›vertrottelt‹, keinen Sinn mehr im Leben hat. Wer will denn sagen, was lebenswertes Leben ist?«

Und das, Käßmann, wäre gewiß richtig, artikulierte sich bei Ihnen da nicht pures Eigeninteresse!

Stets lebens- und liebenswert: Titanic

Salam, Abdul Adhim Kamouss!

Sie »Quassel-Imam« (Bild) sind ja wirklich ein ganz abgefeimtes Früchtchen: Da lassen Sie sich zum Thema »Gewalt im Namen Allahs – wie denken unsere Muslime?« bei Günther Jauch einladen, und dann wirken Sie wie ein »freundlicher junger Mann mit fröhlich-kichernder Stimme«, »eine irgendwie sympathische Youtube-Version aus Aladin und Staubsaugervertreter« (Bild), der »Radikalisierung verhindern« und sogar »bei der Aktion ›Not in my name‹ mitmachen wolle, womit Muslime auf der ganzen Welt ihre Ablehnung des IS deutlich machen« (FAZ). Der Stern beobachtete: »Je mehr sich Kamouss ins Zeug legte und insistierte, daß er sich für den Frieden einsetze und auf keinen Fall mit radikalen Predigern in Beziehung gebracht werden wolle, desto größer wurde die Abwehr unter den Talkgästen.« Und der Tagesspiegel hielt final entsetzt fest: »Er redet von Frieden und Dialog.« Ein solcher Affront zwang nicht nur die Talkgäste Wolfgang Bosbach und Heinz Buschkowsky zu Abwehrreflexen, sondern auch die Presse: »Das war ein Super-TV-GAU« (Bild), oder auch: »Eine Blamage, wie sie größer kaum hätte ausfallen können« (Welt).

Also, Kamouss, schreiben Sie sich das hinter Ihren Turban: Beim nächsten Mal ordentlich grimmig gucken, die Ungläubigen zur Hölle wünschen und vielleicht noch einen Krummsäbel mitbringen, um beispielsweise den Moderator vor laufender Kamera zu enthaupten. Dann sind die deutschen Medien vielleicht wieder zufrieden mit Ihnen.

Ganz sicher jedenfalls: Titanic

Stillgestanden, Menno Aden!

Unter der Überschrift »Die deutsche Kriegsunlust teuer bezahlt« hat die FAZ einen Leserbrief von Ihnen veröffentlicht, in dem Sie die Unerfahrenheit beklagen, mit der die Reichswehrsoldaten vor einhundert Jahren ins Gefecht zogen: »Deutschland hatte, als 1914 der Krieg ausbrach, über den Krieg nur theoretisiert. Es war wohl hauptsächlich dieser Mangel, der Deutschland um den Sieg in der Marneschlacht 1914 brachte. Deutschland beziehungsweise Kaiser Wilhelm II. haben die deutsche Kriegsunlust und Friedfertigkeit teuer bezahlt. Europa auch. Der Krieg hätte schon im August 1914 zu Ende sein können, wenn deutsche Truppen Paris genommen hätten.«

Hierzu, Gefreiter Aden, wäre anzumerken, daß Kaiser Wilhelm II. rein gar nichts »teuer bezahlt«, sondern seinen Lebensabend auf Kosten des deutschen Volkes in Saus und Braus verbracht hat. Im übrigen können wir Ihnen nur dazu gratulieren, daß Sie im August 1914 nicht als Belgier oder als Franzose im Schützengraben nähere Bekanntschaft mit der berühmten deutschen Kriegsunlust und Friedfertigkeit gemacht haben. Und nun halten Sie gefälligst das Maul, und nehmen Sie endlich Paris ein.

Rechts schwenkt – marsch! Titanic

Sie sind durchschaut, »Eckart von Hirschhausen«!

Wohin wir uns auch wenden: allüberall auf den Straßen augenzwinkernde Auftrittsplakate, in den Buchläden pausbackige Produktwerbeposter, dazu eine nicht mehr wegschaltbare Bildschirmomnipräsenz. Doch dann plötzlich die Eingebung, wie eine himmlische Warnung: Was, Hirschhausen, wenn Sie, den alle Welt wie verzaubert lieb hat, der Beelzebub im Bübchengewand wären? Ein pfirsichwangiges Kinderschokoladengesicht mit knallroter Schaumgumminase, hinter dem ein neuer Mephisto lauert, der ja bekanntlich gern in allergrößter Pudelharmlosigkeit erscheint?

Und weil Sie anscheinend weder wegzubeten noch zu exorzieren sind, ist die einzige Frage, die uns in Ihrem »Quiz des Menschen« interessiert, doch: Womit haben wir das verdient? Diese Hirschhausenhölle auf Erden? Und wie und wo, in Dreiteufelsdoktornamen, kann man ihr vielleicht doch noch entgehen?

Schlägt sekündlich drei Kreuze: Titanic

Nicht so schlapp, »Heftig«-Macher!

Ihr, Michael Glöß und Peter Schilling, bedient Euch im schlichtdeutsch nachgestrickten Buzzfeed-Viralnova-Style kostenlos im Netz an den global kursierenden Weltkuriositäten für geistig Umnachtete und verdient damit, weil Ihr auf diese üblich internetkrumme Abzockertour aktuell die allerbreitesten Massen in Eure virtuelle Rummelplatzbude gelockt habt, als einzige in der Viralkette fettestes Geld.

Aber, Glöß und Schilling, die Ihr dem Pressefoto zufolge die selbstzufriedenst grinsenden Businessgesichter seit den schrecklichen Samwer-Brothers seid: Wenn man schon auf Urheberrechte und Autorenschaft, Ideenschweiß und Arbeitszeit anderer pfeift, warum muß man sich dann noch so dummdreistfeist rechtfertigen: »Wir klauen nicht, wir kuratieren«?

Davon abgesehen, daß inzwischen jeder Schulhofdealer seine Kohle zusammenkuratiert – sagt es doch einfach so BWL-schlicht gestrickt, wie Ihr seid: »Wir klauen nicht, wir kapitalisieren.«

Und – das ist das wichtigste Ding – erzählt es weiter! Titanic

Fünf-Sterne-Hotel »Sofitel«, Hamburg!

Eigentlich wollten wir bei Dir unsere unanständig hohen Redakteursgehälter verprassen, doch dann lasen wir auf Deiner Homepage, daß uns bei Dir Räume in »opulent puristischem Design« erwarten. Wie dürfen wir uns das konkret vorstellen? Ausgeschlagen mit Plüsch aus Granit? In sehr weißem Schwarz?

Geht dann trotz des Alters lieber in die Jugendherberge:Titanic

SPD-Vize Ralf Stegner!

Angesichts der Koalitionsdebatte in Sachsen haben Sie die Grünen vor einer Annäherung an die CDU gewarnt. Der Welt sagten Sie: »Die Grünen sind eine progressive Partei, und die Union ist von vorgestern. Die Steckenpferde der CSU heißen Ausländermaut und Betreuungsgeld. Angela Merkel mag erfolgreich sein, aber dahinter ist viel schwarzes Nichts.« Mit nahezu identischen Worten könnten Sie, Stegner, jedoch auch vor einer Annäherung an Ihre Partei warnen. Sie müßten bloß »Ausländermaut und Betreuungsgeld« durch beispielshalber »Klientelrente mit 63 und sozialdemokratischen Neoliberalismus« ersetzen.

Und wieviel rotes Nichts sich hinter Figuren wie Sigmar Gabriel und Andrea Nahles verbirgt, will gar nicht wissen: Titanic

Hochmoderne Dubaier!

Wer in Eurer Stadt versehentlich jemanden überfährt, kann laut »Welt online« das fällige Bußgeld in Höhe von ca. 43 000 Euro jetzt mittels einer »Smart Prosecution« genannten App einfach »mit einem Fingertippen« begleichen. Das ist toll fortschrittlich, liebe Dubaier, doch könntet Ihr den Service nicht noch verbessern und für die besonders Unachtsamen unter Euch, also diejenigen, die regelmäßig andere Leute plattfahren, einfach eine Flatrate einrichten?

Wälzt sich auf dem Boden: Titanic

Carl-Eduard Graf von Bismarck!

Bisher war uns Ihre Existenz entgangen. Ein versehentliches Durchblättern der Bunte machte uns aber nicht nur flüchtig mit Ihnen bekannt, sondern auch mit dem Umstand, daß Sie sich »Graf Calle von Bismarck« rufen lassen. Sofort waren wir begeistert von diesem offenherzigen Flirt mit dem Kleinbürgerlichen, wenn nicht gar Proletarischen, dem auch das Quentchen Noblesse, das in dem Anfangs-C steckt, keinen Abbruch tut. Die Vorstellung, wie Sie Hof halten mit dem Freiherrn Adze von und zu Guttenberg, der Gräfin Sandee von Thurn und Taxis und dem Wollé von Hohenzollern, ist eine zu schöne. Eine so schöne, daß man einen solchen Adel nur mit Magengrummeln und dem ein oder anderen Tränchen im Auge guillotiniert sähe.

Grüßt mit Cnicks und Cratzfuß: Titanic

Sie, Ulrich Tukur,

bekennen im Spiegel: »Ich weiß nur: Irgendwas tickt bei mir nicht richtig.« Und das ist doch schon mal ein mutiger Schritt, und zwar in die richtige Richtung, die da nur lauten kann: stationärer Aufenthalt, medikamentöse Behandlung, gegebenenfalls Lobotomie.

Aufrichtig gute Besserung wünscht: Titanic

Jacques Schuster c/o »Die Welt«!

»Wie konnten die Grünen nur so früh vergreisen?« fragen Sie als konservativer Kommentator mit gespielter Naivität und geheuchelter Anteilnahme. »Wo ist es geblieben, das Moussierende und Zukunftshungrige, das die Grünen besaßen? Wo sind die Nachfolger Joschka Fischers, Jürgen Trittins und Renate Künasts, jener politischen Rampensäue, denen der Pulverdampf der Debatten ein Aphrodisiakum war?«

Dabei wissen Sie die Antwort längst, Schuster! Dieses zukunftshungrig Schäumende ist in die Redaktion der Seniorengazette Welt abgewandert, wo es die dort eingepferchten grauen Borstenviecher moussiert, massiert, aphrodisiert und pulverdampfend geil macht. Das läßt die Grünen natürlich sehr alt aussehen, bringt aber die Hühner zum Lachen!

Wie auch die Teenies von Titanic

Herrje, Lothar Matthäus!

Nun auch das noch: die fünfte Hochzeit! Und die fünfte Braut, irgendwo in ihren Zwanzigern, wußte schon gar nicht mehr, daß Sie, Mitte Fünfzig, früher mal berühmt waren! Doch warten Sie ab, Lothar, das kommt noch viel besser: wenn Sie bei Ihrer neunten oder zehnten Hochzeit eine möglichst erst Achtzehnjährige heiraten, die dann noch nicht mal mehr weiß, wo Sie, Matthäus, schon seit mindestens zwanzig Jahren begraben liegen.

Einfach so weitermachen, rät Titanic

Gesundheit, Frau von der Leyen!

Im ARD-Morgenmagazin riefen Sie als Verteidigungsministerin Ihre Untergebenen in der Bundeswehr auf, sich freiwillig zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Afrika zu melden. Gefragt, ob Sie als gelernte Ärztin auch dorthin gehen würden, rangen Sie sich sodann seufzend die Antwort ab: »Das ist eine Frage, die ich unter dem Strich, wenn ich wüßte, daß ich geschützt bin, mit ja beantworten könnte.« Womit Sie einerseits, natürlich, die Frage nicht beantworteten – was Sie alles könnten, will ja kein Mensch wissen. Andererseits drückten Sie die potentiell tödliche Aufgabe damit mal wieder schön nach unten durch, ans Personal!

Adel verpflichtet zu so was, dünkt Titanic

Oh là là, Monsieur Sarkozy!

Sie wollen also wieder zurück in die große Politik, weil Sie »Frankreich zu sehr lieben, um nur Zuschauer in einem trostlosen Spektakel zu bleiben«. Très bien. So erwartet Sie also schon bald wieder als Hauptakteur in einem trostlosen Spektakel Ihre Titanic

Eine Frage, IS!

Im Zweistromland begann in der Jungsteinzeit die Geschichte unserer Zivilisation. Die Menschen wurden seßhaft, betrieben Landwirtschaft, bauten Städte, erfanden das Bier. Im wesentlichen ist seitdem nicht mehr viel passiert. Nun kommst Du daher, vertreibst die Seßhaften, schneidest Köpfe ab statt Ähren, zerstörst die Städte und verbietest das Biertrinken. Was genau hast Du vor? Willst Du zurück in die Höhlen? Zurück auf die Bäume? Vielleicht gar zurück ins Wasser?

In diesem Fall würden Dir gerne zur Hand gehen: die Tauchlehrer der Titanic

Hey, Phil Collins!

»Kaputte Ehen, Depressionen, Alkohol: Das Allround-Talent Phil Collins hat in seiner langen Karriere viel erreicht«, schrieb »Focus online« nicht ganz zu Unrecht. Doch dann der Absturz: Von »In The Air Tonight« über »Another Day In Paradise« wurde alles immer schlimmer, bis hin zum Oscargewinn für die Schmonzette »You’ll Be In My Heart« und der Ernennung zur »Disney-Legende«. Schluß mit diesen furchtbaren Erfahrungen: Knüpfen Sie an alte Erfolge an und machen Sie sich doch einfach mal wieder eine schöne Flasche Whiskey zum Frühstück auf, raten, auch in eigenem Interesse, Ihre Suchtexperten von der Titanic

Helmut Markwort, alter Faktenfreund!

Kaum war bekannt geworden, daß Sie als Aufsichtsratmitglied des FC Bayern München im Focus einst unter dem Pseudonym Moritz Rodach wohlwollende Berichte über den Verein geschrieben hatten, zeigten Sie sich vollumfänglich geständig und beichteten auch, daß Sie beim Stern zuvor ähnlich vorgegangen waren: »Ich hatte einen Exklusiv-Vertrag. Nur war im Stern nicht genug Platz für mich. Also schrieb ich unter Pseudonym auch für den Kölner Stadt-Anzeiger und die Welt am Sonntag. Kurzgeschichten von mir kamen wiederum unter einem anderen Namen heraus. Ich habe mich an dem großen Kurt Tucholsky orientiert.« Und wissen Sie was? Zu Recht! Denn für kaum etwas stand der große Kurt Tucholsky ja so sehr wie für Gefälligkeitsjournalismus zugunsten schwerreicher Wirtschaftsunternehmen und sonstiger Mächtiger.

Aber orientieren Sie sich ruhig weiter an Ihrem Idol, Markwort: Lassen Sie schnell all Ihre Texte verbrennen, dann auf ins Exil, und schließlich noch ordentlich Tabletten geschluckt!

Hat auch nicht genug Platz für Sie: Titanic

Salut, Bundeswehr!

Zwar ist Deine Ausrüstung Schrott, Deine neuen Rüstungsprojekte kommen nicht aus dem Quark, und die Mitarbeiter in der Beschaffung wie im Auslandseinsatz sind völlig überfordert – aber eines zumindest hat echten Siegerstatus: Dein Magazin Y. Im Sommer mit dem »Best of Corporate Publishing Award« in Gold in der Kategorie »Mitarbeitermedien Print« ausgezeichnet, hebt es die Moral der Truppe mit mitreißenden, kraftstrotzenden Titeln wie »Jäger und Gejagter« (kombiniert mit der Großaufnahme eines Tornado-Piloten vor blauem Himmel), »Lemmy läßt’s krachen« (im Bild dazu der Motörhead-Sänger, sein Gitarrengurt trägt passend eiserne Kreuze als Deko) oder »Landung in der Kampfzone« (als Überschrift zu einem Fallschirmjägereinsatz in Südfrankreich – nur eine Übung, sicherlich zu Deinem Bedauern).

Wie wäre es denn jetzt noch, die Erbaulichkeit des Magazins praktisch zu erweitern und ihm – wie seinem kleinen, zivilen Bruder Yps – ein Gimmick beizulegen? Zum Beispiel das ein oder andere Ersatzteil?

Konstruktiver Vorschlag von Titanic

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU)!

Im Interview mit dem Deutschlandfunk wurden Sie gefragt: »Glauben Sie denn, daß auch die deutsche Bevölkerung bereit ist, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als mancher Politiker suggeriert?« Ihre Antwort lautete: »Ja, das glaube ich. Wir müssen, erstens, die Bundesliegenschaften, die zur Verfügung stehen, schnell und unbürokratisch dafür nutzen – ich denke an freie Bundeswehrkasernen. Auch die Kirchen haben Räume, Plätze und Möglichkeiten.«

Wie bitte, Müller? Die Kirchen? Aber haben die Flüchtlinge denn nicht schon genug gelitten?

Unbürokratisch entsetzt: die Fluchthelfer auf der Titanic

Montagsdemonstrant Xavier Naidoo!

Ihre Rede vor den rechtsextremen »Reichsbürgern« am 3. Oktober haben Sie im SWR mit den Worten verteidigt: »Die Frau Merkel kann sich auch nicht aussuchen, ob sie vor den Linken oder vor irgend jemandem spricht. Sie muß als Bundeskanzlerin vor allen sprechen.« Aber was wir daran nicht verstehen, Naidoo: Sie sind doch überhaupt noch gar nicht Bundeskanzlerin! Das werden Sie doch erst am 11.9. des Jahres 2323 – nach Ankunft des Großen Tiers!

Wohl irre geworden: Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick