Briefe an die Leser | Oktober 2013


Und sag mal, Drogeriemarktkette »dm«:

Verkaufen sich die Damenrasierer Deiner Hausmarke Balea, auf deren Verpackungen immer bloß babyhautglatte, zwinker, zwinker, Beine abgebildet sind und die auf die Namen »Mystique« und »Fantastique« – französisch! zwinker zwonker, zwinker! – hören, eigentlich noch gut? Oder verlangen vor allem Deine jüngeren Kundinnen nach dem Riesenerfolg der Feuchtgebiete – erst als Buch und nun auch noch als Film – jetzt Produkte mit gänzlich unmystischen und phantasielosen Namen wie »Muschischaber«, »Fotzenhobel« oder »Fissurfriseur«?

Wüßten gern: die Sensitive Care Men der Titanic

Sie, Tatiana Santo Domingo und Andrea Casiraghi,

waren uns als Milliardärstochter und Monacosohn eigentlich bisher eher angenehm unbekannt und dürfen das auch gern bleiben. Und trotzdem hat Ihre »geheime Traumhochzeit« mit 300 geschlossenen Gesellschaftsgästen ohne jegliche Klatsch- & Tratsch- und Social-Media-Begleitberichterstattung Sie uns symphatischer gemacht, als Sie das wahrscheinlich verdienen. Könnten solche Privatsachen wie eine Eheschließung in Ihren Geldadelskreisen nicht immer unter nur 600 Augen bleiben?

Würde bei der Revolution dann auch ein Auge zukneifen: Titanic

Hey, Siemens,

Du ehemals stolze deutsche Weltfirma! Da man ja auch immer das Positive sehen muß, reden wir ausnahmsweise nicht über ICE-Pannen oder Offshore-Windanlagen-Probleme oder Solar-Pleiten, nein, wir schauen einfach nur mal beim Welthändler Amazon rein, geben da das einstige Zauberwort »Siemens« ein und freuen uns daran, daß wenigsten unter »Bestseller in Küche & Haushalt« der »Siemens VS06-G2410 Bodenstaubsauger/synchropower power edition/2400 Watt/ 2-teiliges Zubehör/schwarz« einen schönen zweiten Platz belegt, für nur 86,98. Wir sparen: EUR 113,01 (57%). Und auf einem fast ebenso schönen 25. Platz dann schon das zweite Siemens-Weltqualitätsprodukt aufleuchtet: die für den VS06G2410 passenden Staubsaugerbeutel (20 Stück für 12,90).

Und dafür auch fünf Sterne von: Titanic

Nur zur Info, Gesundheitsministerium!

Deine aktuelle Promi-Kampagne für den Organspendeausweis (»Das trägt man heute«) zeigt bei uns inzwischen Wirkung – wenn vielleicht auch nicht die von Dir intendierte. Seit die theoretische Möglichkeit besteht, irgendwann irgendwelche Gebrauchtorgane von Markus Lanz oder Sonya Kraus eingepflanzt zu bekommen, läßt seine Motorräder jedenfalls lieber in der Garage stehen: Titanic

Göttinger CDU-Bundestagskandidat Fritz Güntzler!

»Stadt, Land, Fluß – dafür setz ich mich ein«, haben Sie auf Ihren Wahlplakaten versprochen. Soso. Was aber ist mit Tier, Name, Beruf und Berg? Die können dann wohl sehen, wie sie klarkommen, was? Wie unverblümt Lobbyismus doch sein kann!

Mit vollem Einsatz empört: Titanic

Schriftstellerin Monika Maron!

»Zeitunglesen« überschreiben Sie einen Essay, den Sie dem Spiegel verkauft haben: »Es kommt immer öfter vor, daß mich beim morgendlichen Zeitunglesen das Gefühl überkommt, ich lebte in einem Irrenhaus, was so ja gar nicht mehr genannt werden darf, also: Mich überkommt das Gefühl, ich lebte in einem Behindertenhaus. Wahrscheinlich darf man es so auch nicht mehr nennen, weil das Wort behindert inzwischen benutzt wird wie früher die Wörter irre und blöde«, und irre oder blöde finden Sie jedenfalls, »daß an der Leipziger und Potsdamer Universität Männer jetzt auch Professorin, Direktorin oder Präsidentin heißen«, so daß Sie fragen: »Und warum können sich die Westdeutschen eigentlich kopfschüttelnd über die legendäre ›geflügelte Jahresendfigur‹ amüsieren, in die DDR-Ideologen den Weihnachtsengel umgetauft hatten, wenn im Westen jetzt ernsthaft diskutiert wird, ob man, um der Gleichheit gleichgeschlechtlicher Paare willen, Vater und Mutter nicht durch Elter 1 und Elter 2 ersetzen soll?« Dem folgt eine Suada über Islam, Klimawandel, Fleischessen und Gentechnik: »Aber wer wie ich, ehe er in diesen wichtigen Angelegenheiten ein Glaubensbekenntnis ablegt, darüber nachdenken oder sogar darüber diskutieren will, gerät in Verdacht, ein Leugner zu sein.«

»Leugner«, verehrte Moni-Maroni, scheint uns ein etwas starkes Wort. Wie wäre es statt dessen mit »sich im gesunden Volksempfinden wälzende Hohlköpfin, die verläßlich auf jede Zeitungsente hereinfällt«? Anders als dort zu lesen wird nämlich nirgendwo ein einzelner Mann »Professorin« genannt (die von der Uni Leipzig beschlossene Umstellung betrifft die Pluralform und ersetzt Professor/innen). Auch die angebliche Abschaffung von »Mutter« und »Vater« wird keineswegs »jetzt« (sondern vor dreieinhalb Jahren) »ernsthaft« (sondern hämisch) »diskutiert« (sondern als kolportiertes Gerücht in wohlfeil ironischen Glossen voneinander abgeschrieben). Googeln Sie halt mal! Und wo Sie grad dabei sind: Die »geflügelte Jahresendfigur« entstammt höchstwahrscheinlich dem Reich der Phantasie. Haben wir was vergessen? Ach ja: Das Wort »behindert«, das Sie verboten wähnen, steht in der offiziellen Straßenverkehrsordnung.

»Ich frage mich«, fragen Sie sich, »warum sich die Zeitungen eigentlich wundern, daß immer weniger Leute sie lesen wollen.« Wir uns freilich auch. Schließlich zieht sogar ein Essay mit ca. 47 sachlichen Fehlern keineswegs ein kleinlautes Erratum nach sich, sondern bloß die erwartbaren Leserbriefe: »das wirklich Allerbeste, das ich seit den Nullerjahren im Spiegel gelesen habe« (Hans Reinhardt, Balje), »Frau Maron hat mir aus der Seele geschrieben« (Barbara Bonewitz, Mainz), »hinreißende Suada« (Prof. Vilim Vasata, Mühlheim an der Ruhr).

Immerhin das läßt hoffen. Denn wenn die Leser weiterhin so dumm sind wie ihre Zeitungen, muß einem um die Zukunft der Branche nicht bange sein!

Optimistische Grüße: Titanic

Sei lieb gegrüßt, »Heute Journal«!

Du hast die Meldung der Wahl Franck Ribérys zu »Europas Fußballer des Jahres« betont herzlos mit »…und jetzt zwei Personalien vom Fußball« eingeleitet. Weil zwar nach siebzehn Jahren wieder einmal ein in Deutschland kickender Fußballer gekürt wurde, es sich bei Ribéry aber halt nur um einen Franzosen handelt? Weil er zwar einen wunderschönen Schmiß hat, dieser aber nur von einem Unfall stammt?

Schmissiger Einwurf von: Titanic

Eine kleine Kundendurchsage, Einzelhändler:

Nur weil man etwas, was man ohnehin ständig macht, englisch benennt, ist es noch lange keine Besonderheit. Wenn Ihr also weiterhin ständig und überall »Sales« veranstaltet, stellen wir künftig unsere Buys ein.

Weiterhin viel käufliches Vergnügen wünscht: Titanic

Huhu, Thomas Middelhoff!

Verführerisch still war es zeitweilig um Sie geworden. Dann aber gaben Sie in Ihrer Dauerrolle des selbstverliebten Quatschvisionärs und Pleitereiters dem Handelsblatt ein Interview. Nach den Totalschäden am Steuer von Bertelsmann und Karstadt-Quelle wollen Sie demnach nun von Asien aus das TV-Showbiz neu erfinden. Dazu hat Ihr neuer Partner, ein windiger chinesischer Tycoon, bereits Übertragungen des Idiotenkrawallsports »Cage Fighting« im Angebot, die Sie für die Zukunft des Fernsehens halten: »Da kämpft China gegen die USA oder gegen Rußland, alles sehr emotional.«

Dann hätten wir aber bitte gerne auch folgenden Spartenkanal: Sie, Middelhoff, und pro Runde drei arbeitslos gewordene Karstadtverkäufer in einen Käfig, Tür zu, Schlüssel weg, Kamera an! Das wird auch alles sehr emotional.

Würde noch heute abonnieren: Titanic

Liebe Tweettätigen von @tazgezwitscher!

Ihr habt ein drängendes Problem unserer Zeit zur Diskussion ins Internetz geworfen: »Noch nie haben Kinder in Deutschland so viel #Taschengeld bekommen. Werden sie zu Materialisten?«

Diese Jugend von heute aber auch! Bald wird sie wohl anfangen, Hegel vom Kopf auf die Füße zu stellen, und sich für den Histomat statt den Wahl-o-Mat begeistern. Wenn die Blagen das viele Geld dann auch noch in eine Marx-Engels-Gesamtausgabe investieren anstatt die Taz zu abonnieren, ist der Untergang des Abendlands nicht mehr weit!

Warnt Euer Dialektik-Fachblatt Titanic

Du, Barbara Schöneberger,

warst Gast in der »großen Show der Naturwunder«, was ja an sich schon Fragen aufwirft. Zum Thema »Putzen« erklärtest Du dort: »Putzen ist was Tolles, da bringt man sich selbst in Ordnung. Das hat nicht so sehr was damit zu tun, was man mit der Wohnung macht, sondern es hat etwas damit zu tun, was im Kopf passiert.« Ehrlich, Schöneberger, da liegt offenbar ein Mißverständnis vor: Wenn man, wie Du, nicht mehr ganz sauber ist, helfen auch verkopfte Reinigungsaktionen in den eigenen vier Wänden nichts mehr. Also: einfach weiterputzen, Schöneberger, nicht nachdenken und nicht reden! Nur immer schön weiterputzen!

Empfehlen wärmstens Deine Raumpflegekräfte von Titanic

Julian Nida-Rümelin, alter Philosophen-Feingeist!

Ihnen wird in Deutschland zuviel studiert: »Bald laufen die Studenten den Azubis den Rang ab. Das finde ich falsch«, vertrauten Sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung an und kamen zu dem Schluß: »Wir sollten den Akademisierungswahn stoppen.«

Ganz Ihrer Meinung, verehrter Herr Professor, nur: Diese Einsicht kommt Ihnen leider geschlagene 40 Jahre zu spät. Und jetzt ist es nun wirklich schon egal, zumal man dermaßen unter Schwachstrom stehende Typen wie Sie ganz bestimmt nicht an seinen Steckdosen herumfummeln sehen möchte.

Nicht mal im Wahn: Titanic

Dobryj den, Witali Mutko!

Sie sind in der russischen Regierung als Minister für Sport und Jugend tätig und haben nach der Leichtathletik-WM in Moskau Homosexualität mit Alkoholismus gleichgesetzt. Also mit einem Lebensstil, dem mindestens die Hälfte der männlichen Bevölkerung Ihres Landes frönt und der in der Vergangenheit absolut kein Hindernis darstellte, in höchste Staatsämter zu gelangen.

Auf diesen Beitrag für Toleranz und Gleichberechtigung ein herzliches »Nastrovje!« von Titanic

Sapperlot, geschundene Japanesinnen!

Wenn man Christoph Neidhart, SZ-Korrespondent in Eurer Olympiastadt des Jahres 2020, glauben darf, herrschen bei Euch ja untragbare Zustände: »Im Judo-Verband wurden Athletinnen geschlagen und drangsaliert.«

Andererseits habt Ihr ja jetzt endlich die Spiele, und in den meisten anderen Ländern nennt man solche Methoden beim Kampfsport schlicht: Training.

Haut rein! Titanic

Christian Reif (28), Weitspringer!

Vor der Leichtathletik-WM in Moskau antworteten Sie in der Süddeutschen auf die Frage, ob Sie Sprint-Weltrekordinhaber Usain Bolt mal kennengelernt haben: »Kennengelernt wäre zuviel gesagt. Wir haben nie ein Wort gewechselt. Ich glaube nicht, daß ich überhaupt die Chance dazu hätte. Und ich bin auch nicht so sehr interessiert daran.«

Reif! Springen Sie so umständlich, wie Sie reden? Warum sagen Sie nicht einfach »nein« oder »nein, habe ich nicht«? Nebenbei: Kennen Sie die Geschichte vom Fuchs und den Trauben?

Liest sie Ihnen bei Gelegenheit mal vor: Titanic

Mal zu Ihnen, Harald Welzer!

Sie sind Soziologe, Sozialpsychologe, erfolgreicher Buchautor und erklärten nun in der Sendung »Precht« als Gast des gleichnamigen »Philosophen« den Kapitalismus für gescheitert: »Ich würde ja davon ausgehen, daß dieses Gesellschaftsmodell und dieses Wirtschaftsmodell, das uns dieses hochkomfortable Leben beschert hat und den beständigen Zuwachs an Konsummöglichkeiten ermöglicht hat, daß das aus sehr vielen verschiedenen Gründen komplett am Ende ist.« Ihre revolutionäre These besteht nun kurz gefaßt darin, daß jeder einzelne innerhalb des gerade zusammenbrechenden »Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells« die Möglichkeit habe, »neue Handlungsbedingungen« zu schaffen, wofür Sie selbstredend auch ein passendes Beispiel parat hatten: »Ich kenne ein Unternehmen, das an Fragen der Nachhaltigkeit interessiert ist und sich überlegt hat: Was machen wir eigentlich mit Leuten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und mit Leuten, die mit Autos in unsere Firma kommen? Wie verändere ich deren Verhalten? Was haben die gemacht? Die haben den Firmenparkplatz neben den Bahnhof gelegt, so daß beide denselben Weg bis zur Firma zurücklegen mußten, das heißt eine Deprivilegierung der Autofahrer! Ein total intelligentes Konzept, wirklich witzig, und dann hat man plötzlich eine andere Handlungsbedingung, eine andere Rahmenbedingung für das, was Leute tun.«

Und wissen Sie was, Welzer? Da hätten wir auch noch eine Idee. Die hat etwas mit schwerer Artillerie, sehr tiefen Kerkern und der völligen Deprivilegierung stinkreicher Sozialwissenschaftsschnösel wie Ihnen zu tun. Das wird garantiert ein total intelligentes Konzept, echt witzig und es brächte ganz neue Handlungsbedingungen hervor. Versprochen!

Wird es Ihnen einmal demonstrieren, wenn es fertig ist: Titanic

Bayerische Justizministerin Beate Merk!

Noch einmal zum »Fall« Mollath: Sie gestehen ein, Fehler gemacht zu haben; »immer wieder« Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der Unterbringung von Mollath in der forensischen Psychiatrie hätten Sie gehabt, aber »monatelang nicht die richtige Sprache gefunden«.

Eine unschöne Sache, so eine Aphasie, wenn sie in Ihrem Fall auch nicht ganz überraschend kommt, betrifft sie doch meist die bei CSU-Mitgliedern notorisch verkümmerte linke Hirnhälfte. Aber wissen Sie, was das Gute ist? So eine Sprachfindungsstörung läßt sich prima ambulant behandeln – davon konnte Mollath jahrelang nur träumen! Titanic

Dieter Schatzschneider (55)!

Fußballer-Erinnerungen sind ein Kapitel für sich. Ihnen als früherem Torjäger von Hannover 96 etwa fiel im Interview mit NDR Info plötzlich wieder ein: In den Achtzigerjahren waren Aufputsch-Tabletten der Marke »Captagon« als Dopingmittel unter Bundesligakickern verbreitet! Was der Sender als »Klartext« ankündigte, klang im O-Ton allerdings so: »Die flogen manchmal durch den Bus, die flogen unter der Toilette durch, wenn du da gesessen hast. Die waren überall, die Viecher!« Schatzschneider, mal unter uns: Wenn Sie da im Bus so unter der Toilette gesessen haben, von Viechern bedrängt und umzingelt – gehörten diese Tierchen nicht eher zur Gattung LSD?

The drugs, they are a-changing! Titanic

Verehrte chinesische Staatsführung!

Du bist laut Spiegel dieses Jahr geschlossen in der Sommerfrische gewesen, und zwar in einem exklusiven Badeort am »Bohai-Meer«. Liegt das nicht ganz in der Nähe des Tamtam-Sees, Schauplatz der Sommerinterviews von Angela Merkel, und unweit des Remmidemmi-Bergs, wo Joachim Gauck im Urlaub die zehn Gebote empfing?

Die Welt ist doch ein Dorf! Titanic

Skandalmusikus Peter Doherty!

Im Rahmen eines Spex-Gesprächs sagten Sie: »Kinder sind die letzten verbliebenen Menschen, auf die wir uns verlassen können.« Wie uns nun unsere Erfahrung lehrt, können wir uns auf Kinder in der Tat verlassen – nämlich darauf, daß sie ewig rumtrödeln, dauernd ihre Sachen verlieren und ständig ihre Umgebung verwüsten. Aber, Doherty, sind sie damit wirklich die letzten? Ihr Rockstars seid doch ebenso verläßlich!

Stets die Ihre: Titanic

Lieber Wolfgang,

nun hast Du die Tür des klapprigen Ladas für immer zugehauen und Dich aufgemacht in den großen Osten. Wir rufen Dir nichts nach, denn das wolltest Du nicht. Nur danke wollen wir noch mal sagen: für Deine absolut unnachahmlichen und so schön altmeisterlichen Bilder, die wir drucken durften. So was kann jetzt keiner mehr. Und Dank auch für dein sanftes Lächeln, mit dem Du Deine bösen Witze überreicht hast. Das behalten wir einfach mal. Außerdem haben wir da einen Verdacht: Gib’s zu, Wolfgang – du bist gar nicht im Osten. Du sitzt auf dem Grund Deines geliebten Sees und schaust grinsend nach oben. Denn da stehen wir, suchend, und staunen uns noch immer die Augen aus. Feucht sind sie auch.

Mach’s gut. Deine Titanic

Bitburger Brauerei!

Einen Teil Deiner Plörre bewirbst Du bei Fußballspielen auf der Bande mit »Bitburger 0,0% alkoholfrei«. Nun ist beim Fußball gemeinhin einiges an Alkohol im Spiel, doch »0,0% alkoholfrei« heißt übersetzt natürlich: 100% Alkohol. Ob aber bei einem Bier, das sich zum Flambieren eignet, nicht endgültig Hopfen und Malz verloren sind – das fragen sich nicht nur die Weintrinker von der Titanic

Glückliche Nachbarn im Westen!

Abdankende Könige mit Vaterschaftsklagen am Hals? Rücktritte von Eurogruppenchefs? Regentinnenväter mit Juntavergangenheit? Über solche Petitessen können wir hier in Deutschland doch nur lachen − das sind doch alles Beneluxusprobleme.

Hätte gerne Eure Sorgen: Titanic

Hui, »Focus Online«!

Während Euer schlechtgeschriebenes Gutmenschengehasse sonst eher die Subtilität eines Bolzenschusses hat, beginnt Eure neueste Analyse zum Thema Veggie Day mit einer geradezu trickreichen Konzession: »Übermäßiger Antibiotikaeinsatz, Tierquälerei, Grundwasserbelastung durch Nitrat und der Ausstoß des Treibhausgases Methan gehören zu den weithin bekannten negativen Folgen der Massentierhaltung.« Nachdem dieser common sense etabliert ist, schält Ihr sogleich den ganzen grünen Wahnsinn heraus: »Anstatt – wie bisher in der Umweltpolitik üblich – bei den Herstellern von Produkten anzusetzen, nimmt der grüne Vorschlag nun auch die Konsumenten und ihre individuellen Lebensstile ins Visier staatlicher Politik.« Die Grünen regen also an, über die Nachfrage das Angebot zu verändern, appellieren in einer Verbraucherfrage an den Verbraucher – was für ein gesellschaftspolitischer Irrsinn! Und das »im überaus intimen Bereich der individuellen Eßgewohnheiten«. Denn was man mit Möhren und Gurken so alles Aufregendes anstellen kann, wißt Ihr homophoben Gutficker halt immer noch am besten.

Für eine focusfreie Woche: Titanic

Daß, Matthias Sammer (FCB),

Sie »schön« seien, ist auch uns absolut neu. Aber wie Sie kürzlich bei den »Munich Talk Nights« wahrscheinlich mangels anderer Inhaltsmasse frank und frei erzählten, »mußte« auch Ihre heutige Frau »meine Charakterstärke und Schönheit erst schätzen lernen«.

Puh. Das hört sich nach hartem Training und echter Selbstüberwindung an. Besonders, Sammer, wo Sie ja auch zuvor schon ohne Not ausgeplaudert hatten, daß Ihre Frau Sie »am Anfang total bescheuert fand«.

Finden wir Sie aber immer noch und treu bis ans Ende. Titanic

Dr. med. Werner Balzer, Heidelberg!

Im Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung schreiben Sie entrüstet: »›In Streß ohne Grund bollert der Baß nach den ersten zwei Takten mit der Wucht einer Minigun los, daß es eine Wonne ist.‹ Sollte ich einen solchen Satz nochmals in der Süddeutschen Zeitung lesen, werde ich sie nach fast 40 Jahren kommentarlos abbestellen.«

Balzer, der Vergleich von Baß und Minigun ist selbstverständlich unhaltbar. Ein Bassist kann seine Baßgitarre alleine tragen, eine Minigun wiegt dagegen 80 Kilogramm, ohne Gestell geht da gar nichts. Und von den 100 Schuß pro Sekunde der Minigun ist das Bollern auch des flinksten Basses Lichtjahre entfernt.

Kommentarloses Abbestellen bereits nach einem »solchen Satz« empfiehlt Ihnen: Titanic

»Psychologie heute«!

Auf Deiner letztmonatigen Titelseite locktest Du uns mit der Schlagzeile: »Steuern. Wer hinterzieht, und warum?«

Nachdem wir uns zu einer langen Sitzung auf unsere Couch zurückgezogen hatten, kamen wir zur folgenden Erkenntnis: Reiche, weil sie geizig sind.

Gut, was? Rechnung für Analyse ist unterwegs: Titanic

Einst, Sylvie van der Vaart und Sabia Boulahrouz,

wart Ihr allerbeste Freundinnen für immer, doch dann kam das große Zerwürfnis, als Sabia kurz nach der Trennung des Ehepaares Sylvie und Rafael van der Vaart ein Verhältnis mit dem Fußballspieler begann. Um den Gerüchten entgegenzutreten, Du, Sabia, habest Sylvie den Gatten ausgespannt, äußertest Du nun kürzlich in der Bild, alles sei ganz anders gewesen, vielmehr sei Sylvie ein kleines Flittchen, das während seiner Ehe zahllose Affären gehabt habe; Du hingegen habest Dich Rafaels erst nach der Trennung des Paares angenommen.

Wiederum Du, Sylvie, entgegnetest darauf: »Ich bin sprachlos über so viel Unmoral. Ich finde es schade – so viele Lügen, so viel schlechter Geschmack und ohne Stil.« Nun ist es ja nicht unputzig, wie Ihr Euch in den Boulevardmedien des Landes anfeindet, durch den Dreck zieht und aus Euren Nähkästchen einen Scheiß zusammenspinnt, mit dem Ihr einander dann bewerft. Aber sagt mal: Könnt Ihr Euren Streit nicht wie große Mädchen lösen? Nämlich mit Kneifen, Haareziehen und Kratzen? Ihr seid doch so gerne körperlich!

Vorschlag der Schlammcatcher von Titanic

Gott!

Nun soll sogar der letzte, von dem wir das vermutet hätten – Ex-Papst Benedikt – ein »mystisches Erlebnis« gehabt haben, wie er kürzlich gestand. Und Du persönlich, Gott, hättest ihm dabei gesagt, er solle zurücktreten. Gesagt, getan. Und siehe, es war gut. Aber warum, Gott, sagst Du das nicht auch mal dem Löw und dem Schäuble und dem Scholl-Latour?

Wär’ dann sogar ein mystisches Erlebnis für Titanic

Großartig, Peter Scholl-Latour (89),

wie da bei Maybrit Illner der ägyptische Politikwissenschaftler und Autor Hamed Abdel-Samad Ihnen, dem Asbach-Uralt-Asienexperten, ins immer noch lebendige Fernsehgesicht sagt: »Entschuldigen Sie, aber das muß mal im öffentlichen Fernsehen gesagt werden: Ihre Analyse der Arabischen Welt ist im Kalten Krieg steckengeblieben!« – Erst allmählich aufbrandender, dann immer lauterer und begeisterter Publikumsapplaus. Endlich sagt’s mal einer! Und dann tritt der orientalisch-heiße Wüstensohn mit einem überraschend westlich-kühlen Bild noch einmal wunderbar nach: »Das ist schon veraltet, Herr Scholl-Latour, das ist Schnee von gestern! Hören Sie doch auf!« Was wir immer sagen, Scholl-Latour! Hören Sie doch auf!

Aber da muß wohl erst einer aus dem Morgenland kommen. Titanic

Und Du, Partei der Grünen?

Du wolltest mit einem Plakat einer fröhlich schmatzenden Kuh und dem Spruch »Was der Bauer nicht kennt, freß ich nicht« unsere Stimme ergattern. Da wir uns aber sicher sind, daß die meisten Bauern von Antibiotika bis Schafsmehl sehr viel kennen, und wir uns im Gegensatz zu Dir ökologisch und gesundheitlich sinnvoll ernähren möchten, haben wir doch wieder kein Kreuz bei Dir gemacht. Tja.

Eure Kuhversteher von der Titanic

So so, stern.de!

Bei Dir kann man also angeblich die Arbeit einer Online-Redaktion kennenlernen, journalistische Texte verfassen und veröffentlichen, was allerdings bislang noch niemandem auffiel. Weshalb Du in der Dir eigenen Art eine Stelle ausgeschrieben hast: »Wir suchen: Einen Praktikant für das Berliner Büro von stern.de«.

Wenn der dann endlich da ist, wird aber hoffentlich der Rest Deiner Redaktion nur noch das machen, was er wirklich kann: Kaffee kochen.

Die Hoffnung nie aufgebend: Titanic

Und, Rieu!

Wußten Sie eigentlich, daß Sie von uns Philosophen gelegentlich als der »Richard David Precht unter den Geigern« geschmäht werden? Nein?

Selber überrascht: Titanic

Wie rücksichtslos, André Rieu!

Nachdem Millionen Großmütter und deren Töchter auf Sie und Ihr gußeisern über die Violine hinweggrinsendes Pferdegesicht mit der schönen Schmalzlockenmähne hereingefallen sind und Ihnen ihr uns vom Munde abgespartes halbes Haushaltsgeld im Tausch für Ihre rosaroten Zuckerwattewalzer herausgegeben haben, da outen Sie Traumprinz sich im Massenblatt Bild plötzlich selbst: »Privat bin ich ein ziemlich langweiliger Scheißkerl.«

Was – privat auch noch?

Wußte es immer: Titanic

Deutsche Jugend!

Laut einer von der Welt am Sonntag veröffentlichten Umfrage unter »Schülern der Klassen 8 bis 13« möchtest Du den Startschuß ins Berufsleben am liebsten bei der Polizei abgeben. Sollte die Dich aber nicht nehmen, wartet auf Platz drei Deines Rankings attraktiver Arbeitgeber immer noch die Bundeswehr.

Bis hierher können wir folgen: Panzer löten, Knarren ölen, Korpsgeist und Herdentrieb, Gedankenfreiheit als Freiheit von Gedanken – so sieht es wohl wieder aus, das gute Leben in der jungdeutschen Phantasie. Jedoch: Was hast Du da auf den zweiten Rang gewählt, eingekeilt zwischen Klein- und Großkaliberschützenverein? Pro7Sat1! Deutsche Jugend, das war ein Mißverständnis! Die Programme, die auf Deiner Wellenlänge funken, heißen doch GSG9 oder KSK.

Spaß haben, Freunde treffen: Titanic

Gott zum Gruß, Franz-Peter Tebartz-van Elst!

Das ist ja furchtbar, geradezu zum Unchristlichwerden, daß nach all den nickligen Nörgeleien um Ihr Millionen-Schlößchen nun auch noch »ein Zerrbild« von Ihnen gezeichnet wird, wie Sie als Noch-Bischof von Limburg kürzlich auf einer Veranstaltung live offenbarten: »Da stehen Sachen in den Zeitungen, die gar nicht stimmen«, – Jesus! – »so wurde etwa ein Luftfeuchtigkeitsmesser als Diktiergerät beschrieben, mit dem ich Menschen abhören würde.«

Hand aufs Herz, Herr Bischof, egal, wo es sitzt: Hören Sie denn sonst Menschen wirklich mit einem »Diktiergerät« ab? Oder wie amüsieren Sie sich sonst so, zwischen zwei Stoßgebeten zum Himmel?

Läßt bei Cartier schon mal die Dornenkrone für Sie anfertigen: Titanic

Wer, bitteschön, Tagesschau,

schreibt bei Dir eigentlich die Überleitungen? Am 29. August jedenfalls ging es um den angeblichen Giftgaseinsatz in Syrien. »Das wäre ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Und damit sind wir beim Sport«, sagte Deine Sprecherin. Chapeau! Besser hätten wir es auch nicht sagen können.

Loben die Überleitungsliteraten von der Titanic

Sie nun wieder, Seehofer!

Das Problem mit der europarechtlich nicht zulässigen Pkw-Maut nur für Ausländer wollen Sie also so lösen, daß der deutsche Autofahrer »mit der Begleichung der Kfz-Steuer automatisch ein Pickerl bekommt«, das ihm bescheinigt, er habe die Pkw-Maut bereits entrichtet, während der Ausländer die Maut-Plakette an der Grenze erst kaufen muß. Super ausgedacht, Horsti! Denn die Botschaft versteht der Wähler sofort: Der Deutsche zahlt sowieso schon von früh bis spät, jetzt werden endlich mal die Ausländer zur Kasse gebeten! – Was Sie so NPD-kompatibel niemals sagen würden, schließlich sind Sie ein toleranter, moderner Staatsmann, der nach der Rückeroberung der absoluten CSU-Mehrheit nebenbei noch einen anderen Rekord aufstellen will: den des verschämtesten Appells an die latente Ausländerfeindlichkeit Ihrer Klientel. Denn in dem Vierkantbolzen Seehofer schlummert ein humanitäres Weichei, dem zu jeder radikalen Forderung sofort eine Softie-Version einfällt: Statt »Deutschland den Deutschen!« nun eben nur ein sanftes »Ausländer-Maut!«. Und statt »Bayern zuerst!« – demnächst vielleicht ein kaum merkliches Maßkrug-Pfand für Nichtbayern auf dem Oktoberfest? Eine klitzekleine Lederhosen- und Dirndlsteuer für gebürtige Saarländer? Eine BMW-Benutzungsgebühr für Baden-Württemberger? Ein gar nicht bös gemeinter Schweinsbratenaufschlag für Schweizer? Eine minimale Überflugabgabe für Berliner?

Ihre »Frage der Gerechtigkeit« ist ein weites Feld! Titanic

Mann, 30!

Unter der Überschrift »Gegensatz gesucht« veröffentlichst Du in der Süddeutschen Zeitung diese Kontaktanzeige: »Da sich Gegensätze anziehen, suche ich eine uninteressierte, intolerante, infantile, etwas dümmliche und adipöse Frau ohne Sinn für Humor.« Aber, Mann, 30, welche Gegensätze sollten sich da anziehen? Infantil, etwas dümmlich und ohne Sinn für Humor bist Du doch schon selbst!

Findet Titanic

Irrwitzige Inka Bause!

Vor dem Start Ihrer werktäglichen ZDF-Nachmittagstalkshow »Inka!« fragte die FAZ Sie, ob Sie mit Ihren Sendungen bei RTL (z.B. »Bauer sucht Frau«) und MDR (z.B. »Inka Bause live«) nicht schon genug zu tun hätten: »Befürchten Sie nicht, das Publikum könnte zu viel von Ihnen bekommen?« Worauf Sie schnurstracks antworteten: »Ich möchte den Leuten jedenfalls nicht auf den Keks gehen und mein Gesicht nicht verbrennen. Es ist schließlich das einzige, das ich habe.«

Die Quoten und Kritiken der ersten Wochen zeigten indes, daß Sie den Leuten doch erheblich auf den Keks gehen, und Ihr Gesicht… ach, Frau Bause! Haben Sie denn wirklich kein zweites? Das alte wirkt schon so angeschmort!

Schauen Sie besser noch mal nach, bittet Ihre Titanic

»Taz«-Urgestein Jan Feddersen!

Im Endspurt des Wahlkampfs hast Du Deine gesammelte Verachtung über die linken Systemverächter gegossen, die den Wahlsieg Peer Steinbrücks nicht ebenso herbeisehnten wie Du: »Rechte wissen, daß Wahlen wichtig sind. Linke wollen dagegen lieber die Klügeren sein, nicht die, die gewinnen. Das ist alles abscheulich.« Klar, Feddersen. Aber die klügeren unter den Linken wissen eben, daß auch die wichtigsten Wahlen nichts ändern – sonst wäre die Taz doch dagegen!

Sagt mal ganz abscheulich dumm: Titanic

Nein, bitte nicht »zurückmelden«, Guttenberg,

wie die Bild-Zeitung schon horrorgeil titelt. Nein, lieber uns von jenseits des Großen Teiches via New York Times vorwerfen, das kriegsunlustige Deutschland sei »außen- und sicherheitspolitisch ein Zwerg«. Ja. Na und? Dafür sind Sie, Guttenberg, innen- und gewissenspolitisch ein Zwerg. Und man fragt sich natürlich, welcher wohl der Schlimmere ist. Und man antwortet sich natürlich: Sie.

Schön weiter hinter den sieben Bergen bleiben! Titanic

Hitlerregisseur Oliver Hirschbiegel!

Da Ihr neuer Film über Prinzessin Diana in Großbritannien miserable Kritiken bekam, erinnerten Sie an Ihre erfolgreiche Führerschnurre: »Sie haben mich in Deutschland für den ›Untergang‹ geschlachtet – sie können es hier für ›Diana‹ tun« – und trösteten sich dann damit, daß trotz der Verrisse mehr als fünf Millionen Deutsche in den »Untergang« gegangen seien. Da, Hirschbiegel, haben Sie beim Nazifilmmachen eindeutig das Richtige aus der Geschichte gelernt: Millionen Deutsche können einfach nicht irren.

Drum halte durch, altes Schlachtvieh! Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

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Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick