Briefe an die Leser | Januar 2012


Makler Holtz, Ost-Berlin!

Wenn wir in Geschichte alles richtig verstanden haben, dann war der Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und Generalissimus Iossif Wissarionowitsch Dschugaschwili nicht direkt ein Freund des Privateigentums. Und zimperlich ging der unter seinem Kampfnamen Stalin bekannt gewordene Schnurrbartträger mit seinen Mitmenschen auch nicht gerade um. Eigentlich ist er seit seinem Tod sogar sehr aus der Mode. Wie sollen wir es da also verstehen, daß Sie, Makler Holtz, in der Frankfurter Allee in Berlin großflächig für den Kauf von Eigentumswohnungen »hier in den Stalinbauten« werben? Schielen Sie auf die ehemaligen Stasi-Schergen, die den Verlust des ursprünglichen Namens der Zuckerbäckerbauten-Straße, eben Stalin-Allee, nie verwunden haben? Wollen Sie dem schnöseligen Geldadel, der sich jetzt in das einstige sozialistische Vorzeige-Refugium einkauft, dezent bedeuten, daß sich der Wind auch mal wieder drehen kann? Oder ist es der doch gar nicht mehr nötige Beweis, daß Ihre Profession mehr mit Terror denn mit Liebenswürdigkeiten für Wohnungssuchende zu tun hat?

Das würden gerne aus Ihnen herausfoltern: Ihre »Stählernen« von der

Titanic

Michael Rutschky, Soziologe, und Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler!

In einer Hörfunksendung zum Thema »Introversion und Extraversion« glaubten Sie, Rutschky, in den TV-Brüllshows am Nachmittag eine Art »Psychoedukation der Unterklasse« erkennen zu können: »Die werden an zivilisierte Umgangsformen herangeführt.« Sie, Pörksen, hielten das »mit Verlaub, für kompletten Unsinn« und Barbara Salesch »für ein Alibi, hinter dem die Codes der Zivilisation umso hemmungsloser destruiert werden«. Klingt beides prima. Aber was ist mit diesen Hörfunk-Brüllshows am Nachmittag? Dienen die der Zivilisierung der Mittelschicht oder bloß der Verschleierung ihrer antizivilisatorischen Affekte?

Fragt sich, mit Verlaub:

Titanic

Mensch, Eva Herman!

Von Ihnen hatten wir ja auch schon erfreulich lange nichts mehr gehört. Der Fall des wegen antisemitischer Ausfälle gefeuerten RBB-Moderators Ken Jebsen rief nun allerdings auch Sie auf den Plan, denn in Sachen öffentlich-rechtlicher Moderatoren, die fliegen, weil sie zuviel Stuß erzählen, kennen Sie sich ja bestens aus. In einem offenen Brief führten Sie deshalb aus, daß Jebsen, praktisch wie Sie damals, »die Wahrheit« ausgesprochen habe. In seinem Fall nämlich, daß diese angeblichen Terroranschläge vom 11. September »ein geschickt gestricktes Lügenkonstrukt der USA, der CIA und Al-Qaidas« gewesen seien. Dazu passe hervorragend die Reaktion der jüdischen Gemeinde, die zu Protokoll gab, sie empfinde es »als vorbildlich, wie die Leitungsebene des RBB letztlich entschieden hat«. Und da klingelt es bei Ihnen: »Die Leitungsebene, Herr Jebsen, das klingt doch bekannt, oder?« Letztlich saß also wohl der ewige Jude am Sprengknopf und habe nun in Gestalt des ewigen Broder eben Jebsen »von der öffentlichen Platte geputzt«. Jener Henryk M. Broder, der Ihnen zufolge »von roten und grünen Gutmenschen gleichermaßen geschätzt und protegiert wird.«

Hut ab, Frau Herman! Mit dieser verblüffenden Unterstellung dürften Sie selbst den kampfgewohnten Broder tödlich verletzt und zum Schweigen gebracht haben. Falls aber nicht, freut sich auf endlose Schaukämpfe zwischen Ihnen beiden:

Titanic

Gerngelesenes »Greenpeace-Magazin«!

Statt mit schnöden Regenschirmen oder Messersets Abonnenten zu locken, hast Du Dir etwas ganz Besonderes einfallen lassen: das Minenräum-Abo für 28,50 Euro. Werbetext: »Als Prämie für Ihr Abo lassen wir 6 qm Minen in Bosnien räumen.« – Wie muß man sich das vorstellen? Da läuft ein Spezialteam über ein Feld im bosnischen Nirgendwo, bis einer ruft: »Stop! Aufhören! Das waren die letzten sechs Quadratmeter für heute.« – »Oh, sorry, ich habe gerade diese Tellermine hier aufgehoben...« – »Wieder hinlegen! Wir machen erst weiter, wenn das nächste Abo eingeht.«

Das, Greenpeace-Magazin, hat zwar schon fast die Überzeugungskraft, die wir von der Taz gewohnt sind, aber uns kannst Du damit nicht gewinnen. Sei doch konsequent und wirb nächstes Mal damit: »Wenn Sie unser Magazin nicht abonnieren, amputieren wir einem kleinen Bosnier das linke Bein.«

Und was hat es eigentlich mit dem Mini-Abo für 15 Euro auf sich?

Zum Bersten gespannt:

Titanic

Und, Sigmar Gabriel (SPD)!

Zur soeben wieder hochgefahrenen Debatte um ein Verbot der NPD äußerten Sie im Fernsehen: »Es ist schwer, jungen Leuten gegenüber zu erklären, daß es da eine Partei gibt, die auch noch Steuergelder bekommt.« Gabriel, gilt das nicht eigentlich genauso für Ihre Truppe?

Dachte einen Augenblick

Titanic

Mannomann, Sibylle Lewitscharoff!

Als Sie jüngst in Berlin den Kleist-Preis samt der dazugehörigen 20 000 Euro entgegennahmen, hielten Sie eine Dankesrede, die man anschließend in der Süddeutschen Zeitung nachlesen konnte. Wenn wir Sie richtig verstanden haben, versuchten Sie darin dem Gedanken Ausdruck zu verleihen, daß Sie mit Heinrich von Kleist eigentlich gar nichts anfangen können, weil Ihnen sein Werk zu radikal, haßerfüllt und negativ vorkommt. Um es in Ihren eigenen, reichlich wirren Worten zu sagen: »Ein Tohuwabohu aus Gut und Böse anzurichten, ohne mehr den mindesten Begriff davon zu haben, daß das Böse mit Macht die Wurzel des Seins zerstört und darum auch in einem poetischen Text ein Minimum an Widerstand dagegen aufgeboten werden muß, ist nicht unbedingt das, was ich in der Literatur suche und was mich begeistern könnte.«

Überhaupt nicht begeistert zeigten Sie sich auch von Kleists Aussehen, von seinen »weichen, etwas verschwebten Zügen« und seiner »dezenten Dicklichkeit«, von denen er, wenn wir Sie richtig verstanden haben, mit seinem hammerharten Werk wohl irgendwie ablenken wollte: »Hätte Kleist den muskulären, festen, männlichen Körper seines geliebten Freundes Ernst von Pfuel als eigenen besessen, hätte er gewiß anders gedacht und anders geschrieben, womöglich überhaupt nicht geschrieben.«

Und hätten Sie vier Räder, Frau Lewitscharoff, wären Sie womöglich ein Omnibus und könnten besser schreiben. Da der Redetext in der SZ allerdings dankenswerterweise mit einem Foto von Ihnen garniert wurde, wollten wir Sie fragen: Sollte man überhaupt über das Aussehen anderer Autoren herziehen, wenn man selber ausschaut wie die bucklige Bewohnerin eines Knusperhäuschens, die Kleidung und Frisur ihrer Mutter auftragen muß?

Sollte man? Echt? »Die Physis wird ja gemeinhin bei der Beurteilung eines Menschen unterschätzt«, meinen Sie? Dann machen Sie mal schön weiter mit Ihrem Hexenwerk.

Kopfschüttelnd:

Titanic

Hans-Jürgen Jakobs c/o »SZ«!

Drei Bieter gibt es für die zum Verkauf stehende Kaufhof-Warenhausgruppe, und Favorit war bislang, wie wir einem Ihrer Artikel entnehmen, ein René Benko mit seinem »Signa-Verbund« – jedenfalls bis kürzlich Vorwürfe laut wurden, sein Unternehmen sei in Geldwäsche-Geschäfte verstrickt. Was an diesen Vorwürfen dran ist, soll natürlich erst einmal geprüft werden: »Besonders der Kaufhof-Verkäufer Metro will Klarheit in dieser Sache haben, um sich nicht später vorwerfen lassen zu müssen, man habe die Warenhausgruppe Kaufhof einem dubiosen Kaufmann aus dem Ausland übertragen.«

Klar, Jakobs, »besonders« die Metro! Das von Otto Beisheim, dem ehemaligen Mitglied der SS-Panzerdivision »Leibstandarte Adolf Hitler«, gegründete Unternehmen will sich ja bestimmt nicht vorwerfen lassen, an einen »dubiosen Kaufmann aus dem Ausland« zu verkaufen. Als weiterer Bieter lauert jedoch, wie Sie wissen, »der polyglotte Finanzinvestor Nicolas Berggruen«, und es kann schon gar nicht im Sinne Beisheims sein, wenn ein liebevoll arisierter Betrieb wie der Kaufhof jetzt von einem Jud mit seinem polyglott zusammengerafften Geld wieder zurückgekauft wird. Bleibt also nur der dritte Bieter, ein »Konsortium großer deutscher Unternehmerfamilien«, wie diffus auch immer zusammengesetzt, aber Hauptsache groß und deutsch, nicht wahr?

Titanic

Na, Eichborn Verlag,

wenn das mal gutgeht! Daß ausgerechnet Bastei Lübbe Dich übernommen hat, um Dich vor dem Aus zu retten. Was mag Dir, dem Verlag mit der Fliege, blühen, wenn sich Bastei Lübbes mit allen Weihwassern gewaschener Geisterjäger John Sinclair Dich vorknöpft? Eben der Sinclair, der sich schon seit Jahrzehnten Woche für Woche Kämpfe mit dem Herrn der Fliegen und seinen niederen Chargen liefert!

Allein die Vorstellung läßt uns gruseln:

Titanic

TV-Regisseur Bodo Schwarz!

Als wir neulich unsere Oma besuchten und der Fernseher lief, hörten wir in einer von Ihnen inszenierten Episode der ZDF-Vorabendkrimiserie SOKO 5113 das Lied »Man of Constant Sorrow« aus dem Soundtrack von »O Brother, Where Art Thou?« von den Coen-Brüdern. Seitdem fragen wir uns, warum Sie es verwendet haben. Inhaltliche Parallelen konnten wir nämlich nicht erkennen. Wollten Sie für Ihre in Hörgeräte- und Prostagutt-Werbung eingebettete TV-Stangenware ein bißchen Second-Hand-Hipness von einem richtigen Film abgreifen?

Falls ja, Schwarz, sehen wir da ein Problem: Die typischen Zuschauer des Palliativ-Fernsehens kennen die Coens doch gar nicht. Die haben allenfalls mal deren Großeltern zum Bahnhof gebracht.

Im Zug nach Nirgendwo:

Titanic

Ärmster Josef Ackermann!

Ausgerechnet am Ende Ihrer Karriere bei der Deutschen Bank prüft Sie das Schicksal noch einmal hart. Nicht nur, daß italienische Anarchisten Ihnen per Briefbombe nach dem Leben trachteten – zwei Wochen zuvor mußten Sie der nackten Polizeiwillkür begegnen, als nämlich Ihre Büroräume im Zuge einer alten Leo-Kirch-Affäre durchsucht wurden. »Wie bei Schwerverbrechern« seien die Ermittler vorgegangen, klagten Sie anschließend der Süddeutschen Ihr Leid. »Das ist unglaublich, ehrverletzend.«

Oha, Ackermann, was wurde Ihnen denn angetan? Mußten Sie sich mit den Händen an die Wand stellen und von den Bullen kräftig durchfingern lassen? Wurden Sie geschubst, geschlagen oder gar gefoltert? Das wohl nicht, aber die Ermittler ließen es anscheinend an der gebotenen Unterwürfigkeit im Umgang mit Ihnen fehlen: »Da wird mit einer Tonalität vorgegangen, die schlichtweg unakzeptabel ist«, beschwerten Sie sich bei der SZ. »Zu unterstellen, daß wir alle lügen, ist schon ein hartes Stück.«

Nun gut, Ackermann, daß die Staatsgewalt immer so mißtrauisch ist, geht auch uns schon lange auf den Senkel. Wenn es von deren Seite jedoch zu keiner weiteren Brutalität kam, müssen wir Sie doch herzlichst bitten, Ihre unglaublichen, ehrverletzenden Vergleiche zu unterlassen. Die finden nämlich schlichtweg unakzeptabel:

Ihre Schwerverbrecher von der

Titanic

Na-na-na, Arne Friedrich!

Was verraten Sie denn da, von »Zeit Online« befragt, für hochintime Freundschaftsdinge? Daß Sie und der Philipp Lahm sich untereinander heimlich Spitznamen gegeben hätten: »Ich habe Philipp Dackel genannt. Er hat zu mir Joey gesagt« – Dackel & Joey, die beiden mopsfidelen Kameraden? Und als würden Sie Ihren Verrat bemerkt haben und bereuen, versuchten Sie dann im restlichen Interview, die Sache wieder herunterzuspielen, und schwindelten dafür das Blaue vom Stadionhimmel herunter: »Philipp war Dackel, weil wir zusammen die Serie Hausmeister Krause geschaut hatten. Ich war Joey, weil wir uns über Joey Barton lustig gemacht hatten. Barton war ein Mittelfeldspieler aus England, der sich mit Fans geprügelt und auf einer Weihnachtsfeier einem Jugendspieler eine Zigarette im Auge ausgedrückt hatte.«

Okay, okay, Friedrich. Ganz geschickt und gekauft. Aber Sie und wir, wir wissen ja, warum Sie den Philipp in Wirklichkeit »Dackel« nennen und er Sie »Joey«, nicht wahr? Weil, wenn Dackel weiter so wie in letzter Zeit halbblind am Seitenrand entlangdackelt, Sie ihm das andere Auge auch noch ausjoeyen, deshalb!

Grüße, auch an den Lahmdackel:

Titanic

Liebe Supernanny,

oder »Katharina Saalfrank«, wie Sie sich manchmal auch nennen, Sie haben bei RTL gekündigt. Weil Sie gemerkt haben, daß in Ihrer RTL-Sendung »erzieherische Inhalte in den Hintergrund treten«. Wissen Sie was? Das ist lustig. Wissen Sie noch was? Papier ist brennbar. Wasser ist flüssig. Und RTL ist ein Privatsender, der Werbung verkauft. Wenn Sie ein Problem damit haben, dann lassen Sie sich doch einen Termin bei Angelika Kallwass geben. Die arbeitet gegenüber bei Sat.1.

Grüße von der stillen Treppe:

Titanic

Rocklegende Peter Maffay (62)!

Sie haben sich ja kürzlich öffentlichkeitswirksam mit Skandalrapper Bushido gemein gemacht, indem Sie die Bambi-Laudatio auf ihn hielten und zusammen mit ihm und dem Kollegen Sido Ihre Hit-Schnulze »Ich wollte nie erwachsen sein« aufwärmten. Ebenso öffentlichkeitswirksam haben Sie diese Zusammenarbeit nun beendet. Gegenüber Bild begründeten Sie die Entscheidung damit, daß Bushido »seinen Worten leider keine Taten folgen« lasse. Daß er sich nämlich von seinen früheren Werken distanziere, diese aber nach wie vor erfolgreich verkaufe.

Also genau andersrum als Sie, nicht wahr?

Wort- und tatenlos:

Titanic

Huhu, Wolfgang Röhl!

Normalerweise schreiben Sie den Stern und die »Achse des Guten« voll, aber manchmal fahren Sie auch mit der Bahn. Und erleben dort Furchtbares, eben all das, was man aus jeder drittklassigen Kabarettnummer oder halt dem Stern so kennt: Verspätungen, ausgefallene Klimaanlagen, verpaßte Anschlüsse. Wegen letzteren mußten Sie eine neue Extremerfahrung machen, über die Sie auf der Achse-Seite schrieben: Sie lernten »ein IC-Abteil von innen kennen«, und es war ein Bild des Grauens: »Ein unfaßbar muffiges, runtergerammeltes, spackiges, abgeschabtes, durchgesessenes Kompartment, wo man auch ohne Mikroskop die Milben und Maden und Schaben und-was-weiß-ich-für-Tierchen in den Polstern nur so herumkrabbeln wähnte.«

Dabei war das, was Sie so hysterisch schaudern und wähnen ließ, ein Erste-Klasse-Abteil: »Wie es wohl in der zweiten aussehen mochte?« Schließlich wurden Sie auch noch mit miesester Propaganda unter Beschuß genommen, in Form des Bordmagazins Mobil, mit »allerhand Guttuerischem« und »Nachhaltigkeits-Gedöns« sowie der von Ihnen herausdestillierten Botschaft: »Räder müssen rollen für den Sieg der Ökokratie.« Ihr Fazit: »Seit ich Mobil kenne, wundere ich mich über nichts mehr. Und steige erst recht, wann immer es geht, ins Auto oder Flugzeug. Danke, liebe Bahn!«

Diesem Dank wollen wir uns uneingeschränkt anschließen, denn so ist immerhin sichergestellt, daß wir zwischen all den Schaben und Maden, mit denen wir uns bei unseren Bahnfahrten immer gerne arrangieren, nicht plötzlich Ihrer ansichtig werden müssen. Das wäre uns dann doch zu unappetitlich!

Viel Spaß im Stau wünscht:

Titanic

Polnische Tourimus-Behörde!

Die anstehende Fußball-EM soll natürlich auch den Tourismus ankurbeln. Klar, daß Du da zielgruppenspezifische Werbung machst, z.B. über diese Internetseite: www.polen.travel/agrotourismus. Hooligans reisen schließlich auch! Aber bei der Webadresse auf die in diesen Kreisen notorische Rechtschreibschwäche zu setzen – ist das nicht Bauernfängerei?

Fragt

Titanic

Professor Dieter Riemann!

Als Schlafforscher geben Sie im Zeitungsinterview »zehn Tips für eine erholsame Nacht« und empfehlen neben Verzicht auf Alkohol und dem Aufsuchen der Schlafstätte zur immergleichen Uhrzeit: »Kein übermäßiger Sport (außer Sex) vor dem zu Bett gehen.« Exzessiv ausgeübter Geschlechtsverkehr beeinträchtigt die Nachtruhe demnach nicht?

Aber nur vor dem zu Bett gehen? Und was ist mit dem sportlichen Übermaß im Bett? 

Noch gar nicht müde:

Titanic

God dag, Anders Breivik!

Eben in die Psychiatrie eingeliefert, dachten Sie womöglich, Sie könnten nun eine Zeitlang unbehelligt von Schwarzen, Freimaurern, Aliens und anderen Sozialdemokraten ein entspanntes Leben in der Klapse führen. Irrtum! Sie werden gebraucht! Schauen Sie doch nur mal, wie der deutsche Qualitätsjournalismus an Ihrem Erbe dreht: »Die Überlebenden von Utøya zeigen ihre Tattoos«, berichtet da etwa die Wohlfühlzeitschrift Neon und zeigt jede Menge Kinder und ihre Tribals, als wären’s KZ-Nummern. Und bevor uns diese Postille des kuschligen Stumpfsinns mit Geschichten wie »Die Fritzl-Töchter kochen ihre Lieblingsrezepte« und »Die Überlebenden von Auschwitz waren beim Friseur« behelligt – könnten Sie nicht, als allerletzter Dienst an der westlichen Gesellschaft, aus dem Irrenhaus ausbrechen, nach Deutschland reisen und in der Neon-Redaktion eine, ähm, performative Leserkritik...? Nein?

Müssen wir denn alles selbst machen!

Titanic

Und Sie, Thea Dorn,

gaben dem Buchjournal betreffs Ihrer neuen Patriotismusschwarte ein Interview, in dem Sie den deutschen Status quo beklagten: »Ein Land, das 99 Prozent seiner Geschichte vergißt, kann nicht zukunftsfähig sein. Mein Haupteindruck von der gegenwärtigen Gesellschaft ist furchtbare Verzagtheit. Wir werden jetzt von einer ängstlichen Mitte dominiert. Es gab in diesem Land einmal sehr starke Extreme.« Frau Dorn, wir müssen Ihnen leider mitteilen, daß das Buch bereits überholt ist. Denn gerade merkt doch die deutsche Seele verblüfft, daß es diese sehr starken Extreme nach wie vor gibt. Und daß sie sich furchtbar unverzagt auf die deutsche Geschichte beziehen. Nur das mit der ängstlichen Mitte stimmt schon seit den Gründungstagen Ihrer geliebten Volksgemeinschaft.

Dorn, wir behalten Sie im Auge:

Titanic

Bester Roland Emmerich,

haben Sie eigentlich eine Ahnung, was da unter Ihrem guten Namen in deutschen Kinos gelaufen ist? »Anonymus«, ein Film, in dem allen Ernstes behauptet wird, William Shakespeare habe seinerzeit kein einziges seiner Theaterstücke selbst geschrieben!

Uns war natürlich sofort klar, daß der Film zu dieser Wahnsinnsthese nicht von Ihnen sein kann. Beweis: Wie sollte ein biederer Schwabe, Jahrgang 1955, so genau wissen können, wie es am englischen Königshof vor 400 Jahren zugegangen ist? Und warum sollte ein erfolgreicher Blockbuster-Regisseur aus Hollywood sich dafür interessieren, was damals an Londoner Theatern los war? Mal abgesehen davon, daß ein solcher Profi doch niemals einen so komplexen Plot so kompliziert weitererzählt hätte. Sie sind da gewiß unschuldig. Doch wenn Sie’s nicht waren, wer war es dann? Verdächtige gibt es genug: von Vati Achim bis Neander Hausmannskost. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Bis dahin trösten wir Sie mit Shakespeare: »Es gibt mehr Ding auf Himmel und auf Erden / als Eure Schulweisheit sich träumen läßt.«

Titanic

Servus, Erdinger Kriminalpolizei!

Als im benachbarten Taufkirchen Plakate auftauchten, die das Konterfei eines Dir unbekannten Mannes mit Oberlippenbärtchen, Seitenscheitel und durchdringendem Blick zeigten, dazu die Worte: »Der Verfassungsschutz bittet um Mithilfe: Wer kennt diesen Mann?« – da warst Du sofort zur Stelle, denn Dein Eifer gegen Neonazis kennt keine Grenzen. Anstatt aber dem Fahndungsaufruf der Kollegen vom Verfassungsschutz Folge zu leisten, gehst Du – gegen das Plakat vor. Sage und schreibe fünf Exemplare hast Du sichergestellt, und seit Wochen ermittelst Du nun in dieser »überhaupt nicht spaßigen« Sache. Wie weit bist Du denn nun mit der Untersuchung auf Fingerabdrücke? Und was hat die kriminologische Analyse des Oberlippenbärtchens ergeben? Hat sich Dein böser Argwohn bestätigt, wonach es sich um ein »Kennzeichen von verfassungswidrigen Organisationen« handeln könnte? Ist der Staatsschutz in Alarmbereitschaft?

Nein, Erdinger Kriminalpolizei, jetzt mal im Ernst: Daß es sich bei Dir um eine eher rechtsblinde Dienststelle der ohnehin kaum linksverdächtigen bayerischen Polizei handelt, war uns bekannt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Als im August 2007 der betrunkene NPD-Kreisvorsitzende im Dorfener Jugendzentrum einem Jugendlichen eine volle Ladung CS-Gas ins Gesicht sprühte, kamst Du, Erdinger Kriminalpolizei, zu dem messerscharfen Schluß, der »Streit im Jugendzentrum« sei »vermutlich« auf »politisch völlig unterschiedliche Anschauungen« zurückzuführen. Deidideldumdei! Mei, Herr Richter, wie wir so gemütlich beieinander sitzen – auf einmal hängt einem das Auge heraus!

Nur noch ein Tip zum Schluß: Vielleicht mal ein TITANIC-Abo ordern und das Cover zum Monatsanfang ans schwarzbraune Brett vorm Hirn nageln, damit Du Dich nicht noch mal als Nachtwächter der Republik blamierst!

Titanic

He, Sloterdijk, alter Langeweiler!

Was der Spiegel da in seinem Inhaltsverzeichnis unter der Überschrift »Vorsicht, Hochstapler!« ankündigte, klang uns ja doch einmal interessant: »Der Philosoph Peter Sloterdijk analysiert in seinem Essay, wie Hochstapler im ›akademischen Schattenreich‹ der Universitäten Texte produzieren.« Gelesen haben wir Ihren Text natürlich trotzdem nicht. Wir freuen uns aber jetzt schon darauf, wenn an gleicher Stelle ein Ziegenbock analysiert, weswegen Paarhufer für die Gartenpflege nicht so gut geeignet sind.

Gruß ins Schattenreich:

Titanic

Ciao, Tobias Piller!

Sie sind der Italienkorrespondent vom Wirtschaftsteil der FAZ, allein das ist schon gut und schön und recht, und daß Sie nicht so gern in Deutschland weilen, ist klar. Aber wenn Sie gelegentlich hier sind: Könnten Sie nicht kurz mal mit uns aufs Standesamt, den Michael Sauga vom Spiegel heiraten? Just for the laughs? Wir täten auch die Blitzscheidung zahlen!

Bruhaha:

Titanic

Wow, Til Schweiger,

da waren Sie eingeladen zur Verleihung der »Querdenker Awards« in München – und weil Sie wohl genausowenig eine Ahnung hatten wie wir, was Sie dort sollten, haben Sie sich ordentlich einen hinter die Binde gekippt und ließen diese Worte folgen: »Ich weiß, da gibt’s jetzt ein paar Leute, die draußen sitzen und denken: was für ein Spacken, ey. Ey, so’n Spast, oder was.« Und wollten später noch was sagen: »Als Preisträger will ich noch was sagen. Glaubt an das, woran ihr glaubt.« Der Veranstalter lobte diesen Auftritt, zeichne es Sie, Schweiger, doch aus, besoffen, Quatsch, authentisch zu sein. Wir dagegen halten den Spacken respektive Spast nach wie vor bloß für eine Rolle. Sie spielen das einfach ein bißchen zu überzeugend.

Ey, oder was, ey?

Titanic

Shalom, Totes Meer!

Da liegst Du nun schon seit Jahrtausenden vollkommen trostlos und tot in der Landschaft herum, und wer dankt Dir Deine vorbildliche Schweigsamkeit und Deinen lebensfeindlichen Salzgehalt? Genau: niemand! Nicht einmal eines der »neuen sieben Naturwunder«, die laut FAZ kürzlich in einer Internet-Abstimmung gewählt wurden, bist Du geworden. Während Orte überschießender Vitalität wie die Bucht von Halong oder der Amazonas nun offiziell als Naturwunder gelten dürfen, konnte sich anscheinend niemand für Deine tote und ziemlich salzige Wüstenexistenz begeistern, so daß Du wohl weiterhin so salzig und tot wie eh und je in der Wüste herumschwappen mußt. Wie wir allerdings vermuten, ist Dir das alles vollkommen egal, und Du wirst auch weiterhin zuverlässig zeitungslesende Touristen auf Deinen brackigen Fluten tragen, bis Du irgendwann aufgrund Deiner fortschreitenden Verdunstung endgültig über den Jordan gehst.

Und für diesen unaufgeregten Umgang mit einem komplett überflüssigen Scheinereignis sei Dir herzlich gedankt von immer Deiner

Titanic

Verehrte Sahra Wagenknecht!

Ausweislich der eigenen Website arbeiten Sie nun schon seit 2004 (Interview mit Günther Gaus) oder mindestens irgendwie seit 2005 (Lebenslauf) an einer Dissertation zum Thema »The Limits of Choice. Saving Decisions and Basic Needs in Developed Countries«. Wann wird denn nun im Sinne der »Limits of Choice« eigentlich mal die »Decision« getroffen, das Ding endlich rauszuhauen? Oder macht Oskar doch soviel Arbeit, daß zu oft einfach nichts mehr geht?

Fragen Ihre Doktorväter von:

Titanic

Giovanni di Lorenzo, alter Ranwanzer!

Von all der Kritik und Häme ob des vorerst gescheiterten Comebacks Ihres Interviewpartners Karl-Theodor zu Guttenberg bekamen Sie als Buchdrücker und Marketingdesastergewinnler zunächst recht wenig ab. Sie erhielten jedoch genügend Zuschriften von verärgerten Zeit-Lesern, um sich wenigstens rechtfertigen zu müssen. Und so griffen Sie beherzt in die Tasten, um den Nachrichtenwert des faszinierenden Herrn Guttenberg zu erklären (»Nie hat einer so viel Bewunderung und Hoffnung, aber auch so viel Wut und Ablehnung auf sich gebündelt«), und beichteten sogar, Sie hätten das Interview nur unter der Bedingung geführt, »daß ein Vorabdruck in der Zeit stattfindet – dem wichtigsten Motiv, mich auf das Projekt einzulassen.«

Wir haben verstanden, Chefredakteur di Lorenzo: Geschäftstüchtigkeit kann im Pressewesen doch nicht Sünde sein, solange man überhaupt noch Grenzen kennt. »Einzig Verbrechern und Extremisten, die ihre Propaganda verbreiten wollen, wird keine vernünftige Zeitung ein Forum bieten. Guttenberg ist weder das eine noch das andere.« Wie recht Sie haben! Mit der ausführlichen Zerredung des Betrugsvorwurfs in Ihrem Interview hat Guttenberg ja noch mal belegen können, daß er kein Verbrecher ist. Und auch wenn er über Sie möglicherweise eine neue Partei zu propagieren suchte, Extremist ist er doch höchstens in Sachen eitler Geschwätzigkeit. 

Und wieso, di Lorenzo, denn überhaupt diese ganzen Sorgen und Skrupel? Die Zeit ist doch ohnehin keine vernünftige Zeitung. Sondern schon lange ein Krawallblatt für die höheren Schichten wie

Titanic

Comiczeichner Frank Miller!

In Ihrem Blog haben Sie »Spiegel Online« zufolge die Anhänger der Occupy-Bewegung als »Mob aus Rüpeln, Dieben und Vergewaltigern« bezeichnet, die »besser wieder in den Keller zu ihrer Mutter ziehen sollten«. Starker Tobak!

Im ersten Moment dachten wir ja, daß Sie damit etwas übers Ziel hinausgeschossen seien, bis wir lasen, daß Sie diesen »Mob« schließlich aufforderten, sich lieber dem amerikanischen Militär anzuschließen, um den Islamismus zu bekämpfen. Und dann, Miller, wird für uns doch wieder ein Schuh draus, denn da paßt die von Ihnen beschriebene Klientel tatsächlich bestens hin. 

Aus einer anderen Stadt der Sünden grüßt:

Titanic

Eiverbibsch, Reinhard Boos!

Sie sind sächsischer Verfassungsschutzpräsident, und Ihrer Behörde waren im Jahr 2000 doch glatt die Zwickauer Mordnazis durch die Lappen gegangen. Dafür konnten Sie jedoch mit einem wasserdichten Alibi aufwarten: »Ein Zugriff durch unsere Behörde ist generell nicht möglich, sondern kann nur durch die Polizei erfolgen.« Schön, Boos. Da gäbe es allerdings ein altbekanntes Geheimdienstmittel: Es nennt sich Personenüberwachung und hätte ermöglicht, die Delinquenten solange zu verfolgen, bis sich Polizisten für den Zugriff bereitgefunden hätten.

Öfter mal Geheimdienstfilme gucken, ruhig auch ganz alte, rät:

Titanic

Liebe Baden-Württemberger!

Ein Jahr lang haben wir uns ernsthaft Sorgen gemacht: Zuerst rottet Ihr Euch in Stuttgart zusammen und gebt der Polizei Widerworte, dann wählt Ihr einen linksradikalen Sponti und skrupellosen Aufrührer zum Ministerpräsidenten – was würde als nächstes folgen? Die Aufkündigung des Badischen Konkordats von 1932, die Loslösung von Rom? Der Austritt der Schwäbischen Eisenbahn aus der Deutschen Bahn AG? Die Verkündung der freien Liebe in der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten?

Lange habt Ihr uns bangen lassen, Schwabenschlingel! Erst Ende November kam die Entwarnung: Ihr stimmt jetzt doch mit satter Mehrheit für den Abriß des Stuttgarter Hauptbahnhofs und widersetzt Euch nicht weiter der gottgegebenen Obrigkeit. War alles nur Spaß! Auf jeden Fall nicht bös gemeint! Es tut Euch leid, wenn jemand da was falsch interpretiert und an Eurer Rechtschaffenheit gezweifelt haben sollte. Und den Kretschmann habt Ihr eigentlich nur gewählt, weil der viel bessere Connections zum Papst hat als wie der Mappus. Und weil eine grün-rote Regierung Euren neuen Tiefbahnhof viel besser durchknüppeln kann als der Waschlappen Mappus!

Ihr seid uns schon so Schlitzohren!

Titanic

Tom Hanks, alter Kiffer!

Was sind das wieder für überflüssige Geständnisse? Sie seien »zerrissen« gewesen als Kind, hätten zur Flucht aus dem gräßlichen Familienleben »Bücher gelesen«, manchmal bis zu »zwei am Tag«, hätten sogar Alkohol getrunken und – natürlich! – auch mal was Verbotenes geraucht. Oha! »Allerdings hat mich Haschischrauchen richtig blöde im Kopf gemacht«, schicken Sie eilfertig die übliche »Ja, aber«-Entschuldigungsformel hinterher und verblüfften uns damit maßlos: Wir hatten’s bislang auf Ihre Filme geschoben!

Plötzlich klar im Kopf:

Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick