Briefe an die Leser | Juli 2011


Heureka, Rolf Hochhuth!

Da waren wir uns doch schon sehr sicher, daß im deutschen Fernsehen einfach niemand mehr jemals auch nur einen einzigen vernünftigen Satz sprechen würde, und dann sahen wir Sie, auch nicht gerade als Hoffnungsträger bekannt, wie Sie in der allerletzten ARD-Harald-Schmidt-Show als allerletztes Schlußwort wie zufällig folgendes zum Thema Ausbeutung der arbeitenden Massen sagten: »Das kann nur auf einem gewaltsamen Wege revidiert werden, das heißt durch eine Revolution und nicht durch parlamentarische freundliche Beschlüsse, die immer liebenswürdig sind und niemals etwas bringen.«

Dafür einfach mal einen dicken Schmatz!

Titanic

Schöffling, alter Damenverlag!

Mit professioneller Neugier durchstöberten wir Deine Herbstvorschau, hauptsächlich um auszuforschen, wie sich dieses Jahr, neben der vielen sicher hochnotwendigen Frauenliteratur, der »Literarische Katzenkalender« darstellt – für uns jedes Mal Höhepunkt der Buchmesse. Die Vorfreude wurde uns jedoch gänzlich verdorben durch die versammelten Autorinnenporträts: Schon in früheren Jahren von einem eigentümlichen Willen zur Glanzlosigkeit, ja Unschönheit geprägt, zeigt sich dieses Jahr jede, wirklich jede einzelne der Damen so scham- wie rettungslos: ungeschminkt! Eine wie die andere läßt da ohne Rücksicht Wildleder blitzen, als sei sie einer Werbung für Demakeup entflohen; ein halbes Dutzend Weiblein faltelt und bröckelt da vor sich hin wie die nächstbeste ägyptologische Sammlung – in jedem Gesicht die immergleiche Leichenbittermiene der lebenslänglich zum Tiefsinn Verurteilten, Literatur tiefpathetisch als Qual und Selbstqual zelebrierend.

Sag, Schöffling, Verlag so edler Schwermutmacher wie »Die Farbe der Erinnerung« und »Die Stunde zwischen Hund und Wolf«: Klingt »Herbst der ungeschminkten Weiber« nicht gleich selbst wie ein Schöffling-Titel?
Dies nur ein kostenloser Programmtip Deiner

Titanic

Joachim Herrmann (CSU)!

Im Hörfunk-Interview befragte man Sie als bayrischen Innenminister zur Praxis des neuen Gesetzes, das den Umgang mit ehemals sicherungsverwahrten Straftätern regelt. Da würgten Sie in fünf Minuten exakt dreimal heraus, daß diese Täter »Morde begehen, Kinder mißbrauchen und Frauen vergewaltigen«. Unsere Frage: Hat’s auch ein bißchen Spaß gemacht? Was? Na, sich jedesmal von neuem den Bild-lesenden, niederbayerischen Stammtisch vorzustellen, der, noch während Ihnen kaum »begehen« über die Lippen getropft ist, schon »Rübe ab!« oder »Wegsperren, für immer!« brüllt.

Scho a weng, gell? Hat’s halt gemerkt:

Titanic

Liebe Betreiber vom Café Atempause,

das ist ja ein schöner Name für ein Café in Berlin-Kreuzberg, aber ist es auch ein passender Name für ein Café direkt am Friedhof? Wäre da Café Atemstillstand nicht viel passender?

Macht doch mal Pause!

Titanic

Bestsellerautor Richard David Precht!

Im großen Zeit-Gespräch mit Stéphane Hessel haben Sie mal wieder eine Unzahl von gewagten Gedanken formuliert, auf die sonst kein Mensch käme – darunter den, daß unsere Kinder und Jugendlichen eigentlich ganz anders ausgebildet werden müßten: »Denn wir brauchen nicht nur Spezialisten, wir brauchen auch Generalisten, Scouts für Sinndefizit und neue Ideengeber.« Mit anderen Worten: Leute wie Sie!

Aber, Precht – brauchen wir davon wirklich mehr? Jetzt mal ehrlich, nicht so bescheiden: Das stemmen Sie doch weiterhin locker alleine!

Hoffen jedenfalls Ihre schwererziehbaren Kinder und Jugendlichen von der

Titanic

Thomas Leif, SWR-Chefreporter,

zum Thema »Wahrheit und Erfindung im Journalismus« beklagten Sie im Hörfunk die Dienstleistungsmentalität Ihrer Kollegen, die nicht mehr kritisch nachfragten und »den Leuten auf den Geist gehen«. Schließlich schimpften Sie: »Wenn Kebab verkaufen das gleiche Sozialprestige hätte wie Journalismus, würden einige Journalisten Kebab verkaufen.« Wie bitte? Was? Fragen Sie mal einen Kebabverkäufer, ob er Journalist sein will, um seine gesellschaftliche Reputation zu steigern!

Genauso lacht

Titanic

Und noch mal, Kristina Schröder!

Sie gaben nun also Ihre letzte Pressekonferenz vor dem Mutterschutz, den Sie als erste Bundesministerin im Amt in Anspruch nehmen, wollten aber zum eigentlichen Pressekonferenzthema »Ernährung in der Schwangerschaft« so recht nichts sagen. Sie hätten sich an Ihre Broschüre gehalten, und weitere Tips hätten Sie persönlich nicht: »Da kann ich nur dilettieren. Dafür habe ich keine Ausbildung.« Schließlich taten Sie kund: »Dafür, daß ich schwanger bin, dafür kann ich nichts.«

Okay, das lassen wir mal so stehen. Dilettieren Sie ruhig weiter, wie Sie und Ihr Herr Gatte es wollen. Für uns gilt sowieso: Jedes Regierungsmitglied in Elternzeit ist ein gutes Regierungsmitglied.

Danke!

Titanic

Und Du, Syrische Soziale Nationalistische Partei,

beanspruchst zusätzlich zum heutigen Staatsgebiet Syriens nicht nur den Libanon, sondern auch Palästina, Israel, Zypern, einen Teil der Türkei, den Irak sowie Kuwait. Warum so bescheiden? Hat Syrien nicht etwa auch einen legitimen Anspruch auf die Rückseite des Mondes?

Fragen die Realpolitiker auf der

Titanic

Peter Hahne!

»Soll man für Taliban beten?« Über diese Frage meditierten Sie aus gegebenem Anlaß in Ihren »Gedanken am Sonntag« in der BamS. Verteidigungsminister de Maizière hatte auf dem Evangelischen Kirchentag die Parole des Tages ausgegeben: »Ein Gebet für die Taliban ist nötig und sinnvoll.« Und den für Sie, Hahne, »entscheidenden Nachsatz« gemacht: »Allerdings ersetzt das Gebet nicht die praktische Politik.«

Das war für Sie als Sonntagsprediger insofern eine Steilvorlage, als Sie bei der Gelegenheit wieder mal alles frisch, fromm, fröhlich und frei jeder historischen Wahrheit durcheinanderbringen und »Hitler, Gaddafi oder eben die Taliban« als gleichermaßen »böse Menschen« in einen Topf werfen konnten. Was Ihnen natürlich nicht reichte. Es mußte noch Dietrich Bonhoeffer her, den Sie flugs zum Truppenheiligen der Bundeswehr umwidmeten: »Die Tradition unserer Bundeswehr basiert auf der Erkenntnis und dem Bekenntnis der christlichen Widerstandskämpfer gegen den Naziterror.« Fehlte nur noch ein Bonhoeffer-Spruch (»Das Gebet ersetzt keine Tat, aber das Gebet ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann«), und schon feuerten Sie Ihre Conclusio von der Kanzel: »Verteidigungsminister de Maizière hat seinen Amtseid, Schaden vom deutschen Volk zu wenden, mit dem Satz bekräftigt: ›So wahr mir Gott helfe.‹ Deshalb kann er die Taliban ins Gebet einbeziehen – mit gefalteten Händen genauso wie mit der Waffe in der Hand!«

Halleluja, Peter Hahne! Bzw.: Rat-tattattattattattattatt! Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, daß Sie einem Gedicht von Erich Kästner entsprungen sind? Ja genau, »Zitat aus großer Zeit« von 1929. Darin besingt Kästner einen Pastor, der »seinerzeit«, sprich: im Ersten Weltkrieg, predigte: »Wenn unser Herr Jesus heute lebte, / bediente er ein Maschinengewehr!« Wir dürfen Ihnen auch die zweite Strophe verraten: »Kann keiner des Pastors Adresse besorgen? / Weiß sie denn niemand? Wo wohnt der Mann? / Wenn ich es wüßte – ich führe noch morgen / zu ihm und böte ihm Ohrfeigen an.«

Schon immer für die Fortsetzung des Journalismus mit anderen Mitteln:

Titanic

Endlich, Status Quo,

heißt Eure neue Scheibe »Quid pro Quo«. Endlich! Mußte das wirklich so lange dauern?

Vom mehr als vierzigjährigen Warten fast erschöpft: Eure Wortspielfans auf der

Titanic

Ach, Kristina Schröder!

Brave Christin einerseits, flotte junge Familienministerin andererseits – daß Sie zur sogenannten PID, also zum Erbguttest an Embryonen, ausgesprochen knifflig-differenzierte Ansichten haben, war zu erwarten. Wie Sie jedoch dem Spiegel mitteilten, ist Ihre Meinung sogar »das Ergebnis eines längeren Abwägungsprozesses«: Dachten Sie früher noch, »jede befruchtete Eizelle« sei bereits »ein vollwertiger Mensch«, so stießen Sie später auf ein »inzwischen schon klassisches Gedankenexperiment des Harvard-Philosophen Michael Sandel. Dabei geht es um die Frage, ob man aus einem brennenden Krankenhaus entweder 20 Embryonen in Petrischalen oder einen einzigen Säugling retten würde. Nicht immer liegt man mit seiner Intuition richtig, aber wer befruchtete Eizellen für vollwertige Menschenleben hält, der müßte die Auffassung vertreten, daß es ethisch richtig wäre, den Säugling liegenzulassen und die befruchteten Eizellen zu retten.«

Wenn wir das kurz zusammenfassen dürfen: Ein Problem sorgfältig zu erwägen, bedeutet für Sie also, sich in eine furchtbar brenzlige emotionale Ausnahmesituation reinzuphantasieren, in der man mit seiner Entscheidung nicht unbedingt richtigliegen muß, solange man sie nur angemessen intuitiv trifft. Wenn nicht gar: aus dem Bauch heraus! Nicht wahr?

Intuitive Grüße:

Titanic

Du, Stefan Kleineheismann,

bist eine Art Fußballprofi und hast Deinen anstehenden Vereinswechsel auf »op-online« wie folgt kommentiert: »Fürth hätte gerne mit mir verlängert. Es stand jedoch die ganze Zeit nicht fest, ob ich zum Profi- oder Amateurkader gehören soll. Ich hatte hier schöne Jahre und habe eine gute Ausbildung genossen. Es war nun aber an der Zeit, die große weite Welt kennenzulernen.«

Und das ist auch alles sehr hübsch und wäre selbstverständlich keiner Erwähnung wert, wenn Du die große weite Welt nicht ausgerechnet bei welchem Verein kennenlernen wolltest? Genau: bei den »Profis« von Kickers Offenbach! Hoffentlich wird Dir da nicht schwindelig.

Wünschen Dir Deine Landeier von

Titanic

Ungewöhnlich, Bild.de!

Zugegeben: Wir hatten manchmal den leisen Verdacht, daß in Eurer Berichterstattung nicht immer alles zur Gänze stimmt, doch nun lasen wir im für den erklärungshochbedürftigen Bild-Leser erklärenden Anhang zum groß angekündigten, aber dann doch überraschend wieder ausgefallenen Weltuntergang am 12. Mai folgenden Satz: »Untergangstheorien hat es schon viele gegeben, bislang ist die Welt noch nicht untergegangen.«

Die Welt ist bislang noch nicht untergegangen? Stimmt. Tatsächlich. Ja, das stimmt ja tatsächlich! Aus Versehen? Ausnahmsweise? Oder passiert das jetzt etwa öfter, Bild.de?

Dann geht aber garantiert die Welt unter für

Titanic

Liebe FIFA!

Was wir Dich schon längst mal gefragt haben wollten: Findest Du nicht auch, daß die sogenannte FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste des Fußballs noch ein Quentchen großartiger wäre, wenn sie FIFA/Maggi-Mini-Schnitzel-Weltrangliste hieße? Oder FIFA/Toppy-Eishörnchen-Vanilla-Nuß-Weltrangliste? Oder aber, zwecks vervielfachter Sponsorenballung, FIFA/Haribo-Gummi-Gaudi-Sarotti-Edel-Halbbitter-Bahlsen-Crispini-Bäckerkrönung-Biskuit-Obsttortenboden-Nordfrost-Kühl-Gefrierkombinations-Studentenfutter-Wasa-Crisp’n-Light-korrupte-Arschgesichter-Weltrangliste?

Gute Idee, nicht wahr?

Immer auf Ballhöhe:

Titanic

Apropos Sexprozesse, »Spiegel«!

Du machst Dir diesbezüglich Sorgen: »Denn falls Strauss-Kahn ein Täter ist, wird ihm während des Prozesses weiter Gelegenheit gegeben, auf seinem Opfer herumzutrampeln, das ist eine häßliche Vorstellung.« Falls, nur falls! Wenn auch seine Rücktrittserklärung als IWF-Chef Schlimmes ahnen läßt: »Es ist nur ein Gefühl, aber beim Lesen der Erklärung, die nicht sehr lang ist, stellt sich der Eindruck ein, daß sie nicht so klingt wie die eines Mannes, der zu Unrecht einer ungeheuerlichen Straftat angeklagt ist« – es ist nur so ein Gefühl, Spiegel, aber beim Lesen Deines Artikels stellt sich der Eindruck ein, daß er nicht so klingt wie der eines Magazins, das man zu Unrecht als Spottgeburt aus schmierigem Daherfühlen und heuchlerisch vors eigene Ressentiment geschobenen »Falls«-Distanzierungen anklagen würde. Das ist eine häßliche Vorstellung!

Heute mal weniger Grüße:

Titanic

Du wiederum, Feuerwehr Mönchengladbach,

lädst auf Deiner Homepage zur Teilnahme am Wettkampf um den Titel »Toughest Firefighter Alive« ein. Es winken Ruhm, Geld- und Sachpreise, und als Veranstaltungsort hast Du praktischerweise gleich das Elisabeth-Krankenhaus gewählt. Was aber passiert mit den Kollegen, die es in dieser unbarmherzigen Konkurrenz nicht ganz packen? Bekommen die bei Dir wenigstens einen virtuellen Grabstein als »Toughest Firefighters Killed«?

Try to stay alive!

Titanic

Auf Deiner Homepage, Gemeinde Palling,

berichtest Du von einer polizeilichen Infoveranstaltung für Firmlinge zum Thema Drogenmißbrauch und konstatierst: »Mit Rauschgift ruiniert man sein komplettes Leben. Der Einstieg ist meist sehr harmlos: Oft wird man vom besten Freund dazu verleitet, eine Haschzigarette zu rauchen, weil dieser seinen eigenen Konsum finanzieren muß. Und ehe man sich versieht, ist man selbst süchtig.«

Wir ahnen, Gemeinde Palling, daß das bei Dir ein gewaltiges Problem ist mit den ganzen Junkies auf dem Kirchenvorplatz. Was wir jedoch gerne einmal wüßten, da wir das mit der Haschzigarettenverführung durch den besten Freund aus eigener Erfahrung kennen: Wie zur Hölle schafft es der Freund, seinen eigenen Konsum zu finanzieren, wenn er uns immer so freigiebig an seinen Joints ziehen läßt?

Das hat nämlich noch nie verstanden:

Titanic

Huuuh, Alice Schwarzer!

Schwarz buckelnd wie ein lauernder Rachegeist aus der griechischen Tragödie hockten Sie da im Gericht, schlugen Woche für Woche in jede Blöße, die Kachelmann und seine Verteidiger sich gaben, tief Ihre Krallen – und pfiffen dabei weitgehend auf den Rechtsstaat. Denn der arbeitete ja hauptsächlich in Sachen Täterschutz: Kaum etwa trat Kachelmanns Verteidiger auf, präsentierte der plötzlich den ganzen Fall als »unhaltbar, zumindest unbeweisbar. Die ›Unschuldsvermutung‹ eben« – statt seinen Mandanten vor der Richterbank ebenso eindeutig als Schuldigen darzustellen, wie Sie es in Ihrer Bild taten. Item verfuhren Sie mit dem mittlerweile zurückgetretenen IWF-Chef Strauss-Kahn, wo Sie per Ferndiagnose schon innerhalb weniger Tage wußten, die behauptete Vergewaltigung sei »sehr wahrscheinlich, es gibt Indizien«; dabei in schönster Springer-Manier jeden Unterschied zwischen Beweis, Indiz und Verdacht verwischend, jedoch an den »Täter« appellierend, besser gleich seine Schuld einzugestehen, auf daß dem »Opfer« ein demütigender Prozeß erspart werde usw. usf.

Nun wurde es nach Kachelmanns Freispruch aber plötzlich sehr ruhig um Sie; in Ihren wenigen Statements wirkten Sie seltsam kleinlaut. Woher diese Kehrtwende? Hat Sie, Teuerste, vielleicht jemand – angezeigt? Wegen Tribadie, Sodomie, Völkermord? So daß der Schwarzersche Standgerichtshof vorläufig den Betrieb einzustellen hatte? Weil Sie jetzt selber vor den Kadi gehen? Und das Ganze komplett ohne Anwälte, Gutachten und die ständige Beteuerung Ihrer Unschuld ausfechten müssen?

Ersparen Sie uns doch diesen auch für uns peinlichen Prozeß! Und gehen Sie endlich in den Knast. Verdient hätten Sie’s, finden jedenfalls Ihre Prozeßbeobachter von der

Titanic

Lieber Karl-Heinz Büschemann!

Recht unverhohlen fordern Sie in der Süddeutschen die Abschaffung des Bundesumweltministeriums, und zwar mit dem Argument, daß spätestens nach Fukushima alle Welt verstanden habe, daß nur noch Nachhaltigkeit Dividende verspricht: »Umweltschutz ist längst eine politische Selbstverständlichkeit geworden.« Daraus folge: »Am besten wäre es, wenn Wirtschafts- und Umweltpolitik aus einem Ministerium kämen.« Und dann? »Von Vorteil wäre es, wenn auch die Verkehrspolitik dazukäme.«

Und das soll’s schon gewesen sein, Büschemann? Warum aufhören, wenn’s am schönsten ist? Jetzt könnte man doch noch die Ministerien für Landwirtschaft, Familie, Justiz, Innen, Außen und so weiter draufpacken! Es bräuchte halt nur den geeigneten Mann, der so ein Allesministerium, nun ja, führt.

Machen Sie’s? Fleht:

Titanic

He, indischer Guru Sri Sri Ravi Shankar!

Nennen Sie sich tatsächlich Ravi Shankar? Shankar mit Nach- und Ravi mit Vornamen? Genau wie der weltberühmte indische Sitarspieler, Komponist und dreifache Grammy-Preisträger? Warum haben Sie dann nicht gleich den wohl allerberühmtesten Indernamen aller Zeiten angenommen und sich Sri Sri Mahatma Gandhi genannt? Da könnten Sie mit Ihrer »International Art Of Living Foundation« (Lehrschwerpunkt: »Selber atmen«) bei uns Westlern mit einem nochmals größeren Vertrauensvorschuß absahnen. Meditieren Sie da bitte noch einmal kurz drüber?

Scheinheiligst:

Titanic

Rasante FDP!

Erst bescherst Du uns ein »Wachstumsbeschleunigungsgesetz«, nun ein »Netzausbaubeschleunigungsgesetz« sowie das dazugehörige »Planungsbeschleunigungsgesetz«. Wäre jedoch in Deinem Fall nicht viel eher, pardon, ein Selbstabschaffungsbeschleunigungsgesetz fällig? Und zwar allerschleunigst?

Ungeduldig:

Titanic

Guten Tag, Katharina Hacker!

Ihr nächstes Buch erscheint im Oktober, ist laut Verlagswerbung eine »dichte, lakonische Darstellung der kleinen Welt des Dorfes« und fängt so an: »Wenn man aus dem Tal und aus dem Wald kommt, geht links ein kleiner Feldweg steil bergab, eine kleine Straße steil den Hügel hinauf, gegenüber liegt der erste Hof« – und auf die Fortsetzung müssen wir tatsächlich bis Herbst warten? Bittebitte verraten Sie’s uns: Wie geht’s denn rechts vom kleinen Feldweg weiter? Wo macht die kleine Straße ihre erste Kurve? Und was liegt gegenüber des ersten Hofes – der zweite gar?

Lakonisch und schon wieder dicht:

Titanic

Hej, König Carl Gustaf!

Auf die Frage, ob Sie je einen Strip- oder Sexclub besucht hätten, antworteten Sie einer schwedischen Nachrichtenagentur: »Nein, das kann ich nicht sagen. Das hängt davon ab, was man unter einem Strip- oder Sexclub versteht. Das ist ein weiter Begriff.« Und auf die Nachfrage, ob Sie denn in Clubs verkehrt hätten, in denen nackte oder sehr leicht bekleidete Frauen weilten, gaben Sie zu bedenken: »Das ist auch eine Definitionsfrage. Es gibt ja einige Restaurants, wo einige Bedienungen sozusagen mehr oder weniger anhaben. Die sind ja nicht nackt. Natürlich nicht.«

Natürlich nicht, Majestät, exquisit beobachtet! Wir waren dann nämlich zu Recherchezwecken auch mal nicht in einem Stripclub und stellten fest: Zunächst hatten einige Bedienungen mehr an, später sozusagen weniger; aber nackt war da niemand, die Schuhe behielten alle an. Und wir wollen sehr hoffen, Sie bei Ihren Abenteuern auch! Nicht, daß sich da jemand beschweren mußte: »Hilfe, der König ist nackt!«

Aber kommen wir, Carl Gustaf, lieber zu etwas anderem: Wie definieren Sie eigentlich die weiten Begriffe »Hurenbock«, »Lustgreis« oder »armer Willi«?

Brillante Vorschläge bitte postwendend an:

Titanic

Auf ein Wort, Jugendliche!

»Jugend forscht« – war das nicht immer so ein liebenswerter Tüftelwettbewerb für clevere Junior-Erfinder, bei dem Sachen rauskamen wie Regenmäntel mit integriertem Radio oder Futterspender für Hausschildkröten? Die diesjährigen Siegerthemen ließen uns jedenfalls den Mund offenstehen: »Sichere Datenübertragung durch Glasfasern mithilfe von laserbasierter Quantenkryptographie« (Preis des Bundespräsidenten), »Beschleunigung der Finkelstein-Reaktion durch Kronenäther als Katalysatoren« (Fachgebiet Chemie) oder »Verbesserung des Wolfram-Inert-Gas-Schweißens durch eine rotierende Elektrode« (Fachgebiet Arbeitswelt). Uff! Könntet Ihr denn wenigstens die einfachen Aufgaben wie AIDS-Heilung oder kalte Fusion den Erwachsenen überlassen?

Spielt derweil Wii:

Titanic

»Die Zauberfee«, Rheine (Münsterland)!

Du verkaufst, wie uns ein Schaukasten im Bahnhof verrät, »Second-Hand-Mode & more für zauberhafte Frauen Gr 44–62«, und eine Wegbeschreibung enthältst Du uns auch nicht vor: »Sie finden uns: Vom Bahnhof aus kommend vorbei am McDonald« – und genau da, »Zauberfee«, das ist die Crux, kommt die Kundin eben nicht dran vorbei, und es wird wieder »more«.

Zaubrische Grüße:

Titanic

Dich zu loben, »Kölner Stadt-Anzeiger«,

fällt gewöhnlich schwer. Zu Beginn der großen Darmmalaise informiertest Du Dich jedoch für Deine Leser bei Dr. Julius Siebertz vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium über die Gefahrenlage. Auf die Frage »Wie wird der Virus übertragen?« bekamst Du die Antwort: »Es handelt sich um Bakterien.« Das aber hinderte Dich nicht daran, fünf Absätze später nachzulegen: »Wird sich der Virus weiter ausbreiten?« Antwort: »Wie gesagt, es handelt sich um Bakterien.« Also setztest Du noch mal anders an: »Warum geht die Verbreitung so schnell?« Siebertz: »Verglichen mit anderen Infektionskrankheiten kann man nicht von einer schnellen Verbreitung sprechen.«

Wie Du da, Kölner Stadt-Anzeiger, gänzlich unredigiert die dreiste Dummheit und den Panikverbreitungswillen Deiner Zunft vorgeführt hast, das war nachgerade vorbildlich. Glückwunsch!

Völlig infiziert:

Titanic

Durs Grünbein!

Was würden wir nur machen ohne Sie und Ihre originellen, eines Dichterfürsten würdigen Metaphern und Definitionen! Wir wüßten nicht einmal, was ein Fotograf ist, wenn Sie es uns nicht erläutert hätten. »Der Fotograf«, so erklärten Sie in Ihrer Laudatio zur Begrüßung der Fotografin Barbara Klemm im Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, »ist jemand, der aus dem Strom der Zeiten Bilder fischt.«

Wunderbar. Wir wären nimmermehr darauf gekommen, wenn Sie es nicht so schön gesagt hätten. Und so prägnant! Wahrlich, Herr Grünbein, an Ihnen ist ein poeta doctus verlorengegangen, neben dem selbst der große Primus von Quack wie eine lahme Ente erscheint. Wo nehmen Sie das bloß alles her?

Kopfschüttelnd:

Titanic

Hallo, Sofitel New York!

Nachdem Monsieur Strauss-Kahn eine Eurer Angestellten zum Oralsex gezwungen haben soll, habt Ihr prompt reagiert: Die Zimmermädchen dürfen jetzt statt knielanger Röcke Hosen tragen. Aber wäre da nicht ein Integralhelm mit Vollvisier sinnvoller? Oder wenigstens ein Mundschutz à la Dr. Lecter?

Fragt besorgt:

Titanic

Und außerdem, »SZ«!

»›Wirf’ bitte woanders hin!‹ – Oliver Bierhoff über die Müdigkeit der Nationalspieler« – ach komm’, laß’ es doch besser bleiben.

Manchmal ebenfalls müde:

Titanic

Oh Mann, »Süddeutsche Zeitung«!

Unter der Überschrift »Jagd auf Rohstoffe« ist Dir was aufgefallen: »Der Mensch macht mit der Natur immer häufiger, was er will« – und gibt also die jahrhundertealte Praxis des sorgsamen, geradezu skrupulösen Umgangs mit Mutter Erde langsam auf. Hättest Du, liebe Süddeutsche, Deinen diesjährigen Riehl-Heyse-Preis für »eine unaufdringliche, distanziert-kritische Schreibweise, oft selbstironisch, aber auch scharf im Ton«, die »beklagenswerte Zeiterscheinungen zu geißeln« habe, nicht bereits vergeben: ’s wär glatt ein Heimspiel.

Immer häufiger die Deine:

Titanic

Hut ab, Ottfried Fischer,

für Ihren juristischen Feldzug gegen die Erpresserbande von der Bild-Zeitung. Wir haben sämtliche Daumen gedrückt. Auch gegen Ihren Vergleich des Blatts mit einem Fleischwolf haben wir nichts einzuwenden. Mußten Sie aber wirklich, bezogen auf Ihren Fall, formulieren: »Wenn ein Stückchen Fleisch da reingerät, wird es auch durchgedreht«? Beim besten Willen, Herr Fischer: ein Stückchen?

Immer volles Pfund:

Titanic

Und Sie, Michael Kretschmer,

sind also Generalsekretär der sächsischen CDU sowie immerhin stellvertretendes Mitglied im Ausschuß für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Weshalb Sie uns in der Tagesschau vor dem Regierungsbeschluß zum Atomausstieg wörtlich dies wissen ließen: »Jetzt geht es darum, wieder den Markenkern der CDU zu finden, und das ist Wirtschaftlichkeit, technische Machbarkeit, und Schluß mit diesen moralischen Aspekten. Das hat in dem Thema Energiepolitik gar nichts zu suchen. Hier geht es darum, daß den Menschen preiswert Energie und sicher zur Verfügung gestellt wird. Das muß die Position der CDU sein.«

Aber, Kretschmer, sagen Sie mal: Geht es nicht bei allen Themen irgendwie um Wirtschaftlichkeit und technische Machbarkeit? Beispielsweise bei Lebensmitteln, Autos, Waffen, Bildung, Asyl, Genmanipulation, Pauschalreisen und Folter? Und stören da moralische Aspekte nicht irgendwie immer?

Jetzt sagen Sie’s aber schnell Ihrer CDU weiter!

Grüße aus dem Markenkern der

Titanic

Sie, Verena Lueken (»FAZ«),

haben beim Filmfestival in Cannes das neue Terrence-Malick-Drama »The Tree of Life« gesehen. »Eine überwältigende Kinoerfahrung« nannten Sie das und ließen uns wissen: »Nach der Pressevorführung am Montagmorgen wurde verhalten gebuht. Das ist hier über die Jahre schon schlechteren Filmen passiert.« Ach, so läuft das in Cannes! Und wir dachten immer, es werde dort um so mehr gebuht, je besser der Film ist. Danke für diesen Insidereinblick!

Mit verhaltenem Beifall:

Titanic

Seit Wochen, Joschka Fischer,

liegt eine tonnenschwere Last auf unserer Seele und wabbelt ein Schreckgespenst durch den Blätterwald und unsere Alpträume: Die Grünen, also quasi Ihre Partei, schwingen sich von einem Erfolg zum nächsten und machen Sie, den zweitbeliebtesten Kriegstreiber der Deutschen aller Zeiten, zum Kanzlerkandidaten – und dann, dann werden wir Merkel oder Rösler wählen müssen, damit nicht... Man will sich’s nicht ausmalen!

Wir wissen selbstverständlich: Sie haben mehrfach erklärt, daß Sie es nicht tun werden. Andererseits ist es aber Ihre Spezialität, gegebenenfalls Jahrzehnte vor sich hergetragene Überzeugungen über Bord zu werfen, wenn sie gerade die persönliche Befindlichkeit stören. Wie jüngst mal wieder, als Sie der Bunten anläßlich der Premiere des Films »Joschka und Herr Fischer« zuraunten: »Daß das Private politisch ist, gehört zu den größten Irrtümern«, nur weil die wissen wollten, weshalb Ihre fünf Ehefrauen nicht im Film vorkämen.

Deshalb unsere Bitte: Möchten Sie, leinwandfüllender Wuchtbrummer, der Sie sind, nicht einfach im Filmgeschäft bleiben – zu unser aller Beruhigung? Dann wissen wir Sie beschäftigt und überdies genau, wo wir Sie ignorieren können.

Inständig:

Titanic

Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft!

Daß hinter Deinem beschönigenden Namen eher weniger Soziales und eher mehr Marktwirtschaft steckt, wußten wir schon. Aber Dein Propagandaspruch »Das Projekt Vollbeschäftigung schafft bessere Arbeitszeiten für Kleinkinder«, den Du jetzt breit in alle Zeitungen drucken läßt – verrät der nicht ein bißchen viel?

Deine volljährigen Zeitungsjungs von

Titanic

Hellmut Königshaus (FDP)!

Als Wehrbeauftragter des Bundestags erklärten Sie gegenüber dem Intelligenzblatt Cicero, in welcher Form die Bundeswehr ihr Rekrutennachschubproblem lösen kann, nämlich als »Vorreiter auf dem Arbeitsmarkt, der deutlich macht, wie sich Potentiale in Bevölkerungsgruppen ausschöpfen lassen, an die bisher nicht oder viel zu wenig gedacht wurde«. Und so dachten Sie mit einem Mal an Gruppen, an die Ihre Partei sonst nicht so viel denkt, an Türken, Araber und Balkanesen, weil »Menschen mit Migrationshintergrund den Dienst bei der Bundeswehr durchaus als Chance für Integration und außerdem eine langfristige Beschäftigung sehen.« Völlig richtig, Königshaus! Ist doch die Krönung der Integration der Heldentod fürs neue Vaterland. Und der perfekt assimilierte Soldat findet hernach jahrzehntelang Beschäftigung, indem er langsam zu deutscher Erde mutiert.

Voller Kanonenfutterneid:

Titanic

Sag mal, Gellért-Therme zu Budapest,

gibt es eigentlich einen Preis für die cleverste Werbekampage des Jahres? Wenn ja, möchten wir Dich bereits jetzt dafür vorschlagen.

Deine Bademeister von der

Titanic

Gott zum Gruß, Roland Kaiser!

In der Bild-Zeitung gaben Sie Auskunft über Ihren Tagesablauf nach einer Lungentransplantation, die Ihr Leben rettete: »Ich bin geheilt. Für mich ist das ein Wunder. Ich freue mich über jede Kleinigkeit. Beispiel: Ich bin ein Auto-Freak inklusive der Pflege. Ich sauge für mein Leben gern Autos aus. Allein, daß ich das wieder machen kann, ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl.«

Die Vorstellung, Herr Kaiser, daß sich irgend jemand mit sozialem Gewissen einen Organspendeausweis zulegte und in der frohen Hoffnung starb, ein gutes Werk getan zu haben, statt dessen aber nur Sie und Ihre Glücksgefühle beim Saugen rettete, macht uns fast ein bißchen traurig.

Andererseits gibt es nun eine mögliche Spenderlunge weniger für Helmut Schmidt.

Freut sich halt auch über jede Kleinigkeit:

Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick