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Exklusiv-Interview: Merkel über Deutschlands Zukunft und ihre eigenen Pläne
Der Tag nach der hessischen Landtagswahl, 5 Uhr morgens. Über den TITANIC-Gerüchteticker erfährt die Redaktion, dass Angela Merkel sich entschlossen hat, nicht noch einmal als CDU-Vorsitzende anzutreten. Kann das stimmen? Auf einem alten Myspace-Profil der Kanzlerin findet sich eine Handynummer (D2). Einen Versuch ist es wert ...
Merkel: (nimmt ab) Merkel, pronto! Ich sitze im Auto.
TITANIC: Äh, Sie gehen ja wirklich dran.
Merkel: Sicher. Also was wollen Sie?
TITANIC: Frau Merkel, wie geht es Ihnen heute?
Merkel: Sie erleben mich heute auf dem Maximum meiner Wut. Ich bin ein emotionaler Mensch, und gerade kann ich für nichts mehr garantieren.
TITANIC: Warum werfen Sie jetzt als CDU-Vorsitzende hin?
Merkel: Bevor mir wieder jemand wie der Brinkhaus einen Dolchstoß versetzt, gehe ich lieber freiwillig und in Würde.
TITANIC: Die Kapitänin verlässt das sinkende Schiff?
Merkel: Das haben Sie jetzt gesagt – aber ja: Ich nehme sie alle mit, hähä.
TITANIC: Man hört, dass Friedrich Merz Ihnen nachfolgen will. Was halten Sie davon?
Merkel: Ach was, der alte Fotzenfritz lebt auch noch? Ja, soll er doch.
TITANIC: Was bedeutet das für Ihre Kanzlerschaft und die Tagespolitik?
Merkel: Ich mache weiterhin Politik für die Menschen. Aber: Wer Mensch ist, entscheide ab sofort ich.
Merkel sagt, sie müsse kurz weg vom Hörer, um aus dem Auto zu steigen. Während die Kanzlerin aussteigt, summt sie eine Warteschleifenmelodie in den Hörer.
Merkel: So, jetzt!
TITANIC: Glauben Sie, dass Sie sich noch lange als Kanzlerin halten können?
Merkel: Mein Vertrag mit der GmbH geht bis 2025 und den will ich auch … huch! Streichen Sie das – geheim!
TITANIC: Die hessische CDU unter Bouffier schiebt die Verantwortung für den Verlust von Wählerstimmen nach Berlin, auf Ihren Konflikt mit Horst Seehofer. Was entgegnen Sie?
Merkel: Da versuche ich seit Jahren, die scheiß CSU kleinzumachen – und dann fällt mir meine eigene Partei in Hessen in den Rücken. Dieser Bouffier ist ein gemeines Raubtier, ein Krokodil!
TITANIC: Frau Merkel, jetzt mal Butter an die Pellkartoffeln: Sind Sie weg?
Merkel: Dass ich das "muss", ruft das "Volk" ja seit Jahren. Man vergisst, dass ich auch einfach weg "kann" und vielleicht auch irgendwann "will".
TITANIC: Und was dann?
Merkel: Militärdiktatur!
TITANIC: Hä?
Merkel: Kleiner Scherz, die haben ja nicht mal vernünftige Knarren.
TITANIC: Frau Kanzlerin, ernsthaft: Wie geht es weiter?
Merkel: Also gut, hier ein paar Termine: am 6. Dezember Nikolaus, am 1. Januar meine beliebte Neujahrsansprache, am 26. Mai dann die Europawahl – gähn.
TITANIC: Wir danken Ihnen für das Gespräch.
Merkel: Ja, tschüs … Wer war das denn? Na ja. (legt auf)
Gaitzsch/Hürtgen/Wolff